31.01.2006 18:54 Uhr - - Christian Ciemalla
Der zweimalige Weltmeister Frankreich will in der Schweiz erstmals eine EM-Medaille erringen und mit einer Handball-Demonstration gegen Vize-Europameister Slowenien hat das Team von Claude Onesta seinen Anspruch eindrucksvoll unterstrichen. Durch das 34:30 hat es die französische Auswahl nun selbst in der Hand, mit Siegen gegen Polen und die Ukraine den Halbfinaleinzug zu schaffen. Slowenien hat trotz der Niederlage ebenfalls noch Chancen auf das Halbfinale, steht in den Spielen gegen Deutschland und Spanien allerdings bereits unter enormen Druck.
Die schlechte Leistung gegen Weltmeister Spanien scheint für die französische Nationalmannschaft ein Weckruf zur rechten Zeit gewesen zu sein. Nach dem Sieg über Europameister Deutschland besiegte der zweifache Weltmeister heute auch Vize-Europameister Slowenien. Die Slowenen konnten die Partie nur bis zum 4:4 offen halten, danach spielte nur noch Frankreich. Joel Abati, der heute im rechten Rückraum eingesetzt wurde und dort eine gute Leistung zeigte, sorgte mit einem Doppelschlag für das 6:4 und sein Vertreter auf der Außenbahn, der 21-Jährige Luc Abalo erhöhte auf 7:4.
Der slowenische Trainer Slavko Ivezic reagierte und nahm eine Auszeit, allerdings ohne Erfolg. Während die französische Nationalmannschaft gegen die 5:1-Deckung der Slowenen nun vermehrt über die Außenpositionen zum Erfolg kam, fehlten dem Vize-Europameister die Mittel gegen die aufmerksame französische Deckung. Frankreich kam so nun vermehrt zu einfachen Treffern im Gegenstoß und zog über 10:5 auf 16:6 davon. Bereits vor der Pausensirene war so die Entscheidung gefallen.
Die Franzosen kamen mit einem 20:11 aus den Kabinen und diese Führung sollte auch im zweiten Abschnitt nicht mehr in Gefahr geraten. Spätestens nach der Roten Karte gegen Siarhei Rutenka, der seine dritte Zeitstrafe in der 38. Minute bekommen hatte, schien das Spiel endgültig entschieden. Die Slowenen mühten sich nach Kräften, fanden aber weiterhin kein Mittel gegen die gut sortierte französische Deckung.
Doch ohne ersichtlichen Grund, ließen die Franzosen das Spiel in der Folge schleifen und sorgten mit einigen Unkonzentriertheiten dafür, dass Slowenien beinahe noch einmal ins Spiel zurück fand. Claude Onesta nahm eine Auszeit, aber auch dies änderte zunächst nichts, auch dank eines starken Beno Lapajne im Tor konnte Slowenien bis auf 26:29 verkürzen. Mit einem Doppelschlag zog Frankreich dann aber schnell wieder auf 31:26 davon und gewann am Ende verdient mit 34:30.
"In der zweiten Halbzeit war es ein schweres Spiel, wir hättes es uns leichter machen können", zog Bertrand Gille nach Spielende sein Fazit.
Claude Onesta zeigte sich demzufolge nach dem Spiel vor allem mit der ersten Halbzeit zufrieden: "Die erste Hälfte war außergewöhnlich stark, der zweite Abschnitt war dann ausgeglichener, weil sich Slowenien verbessert zeigte. Am Ende bin ich glücklich über den Sieg und die wichtigen Punkte." Als eine Lehrstunde bezeichnete sein Gegenüber Slavko Ivezic die erste Halbzeit: "Wir waren schlecht, aber Frankreich hat auch überragend gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir besser gespielt, auch, weil Frankreich das zugelassen hat. Frankreich war heute besser und hat verdient gewonnen, für uns steht die Tür zum Halbfinale aber weiterhin offen".
Slowenien - Frankreich 30:34 (11:20)
Slowenien:
Akof, Lapajne;
Kozlina 8, Rutenka 6, Zvizej 3, Natek 3, Pajovic 2, Kavticnik 2, Zorman 1, Lubej 1, Gajic 1, Vugrinec 1, Ostir 1, Jovicic 1/1,
Frankreich:
Ploquin, Omeyer;
Abalo 8, Karabatic 5, Abati 5, B. Gille 5, Guigou 4/1, Fernandez 4/1, G. Gille 3, Dinart, Girault, Kempe, Bosquet
Schiedsrichter: La Cour Laursen / Nielsen (DEN)
Zeitstrafen: 10 - 6 Minuten
Disqualifikation: Rutenka (3x2 Min)
Siebenmeter: 2/2 - 2/4
Spielfilm:
0:1 (1.), 1:3 (3.), 4:4 (9.), 4:7 (11.), 6:10 (16.), 6:16 (22.), 9:19 (28.), 10:19 (28.), 11:20 (HZ) -
11:22 (31.), 14:24 (34.), 17:24 (37.), 19:25 (38.), 21:26 (43.), 24:28 (47.), 26:29 (48.), 26:32 (52.), 29:33 (55.), 30:34 (EN)
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Slowenien | 30:34 | Frankreich |
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