Historischer Sieg: Ägypten nutzt Aufwind und wird Dritter in Kopenhagen

3:1 Punkte in Serie für Ägypten, 0:4 hingegen für Angola, das zum Auftakt Katar bezwungen und das Publikum über die Vorrunde hinweg mit Kempa-Spielzügen begeistert hatte, aber ohne weiteren Sieg blieb. Diese Voraussetzungen erzeugten offenbar einen Aufwind für die Ägypter, während Angola in der ersten Halbzeit behäbig agierte. Zur Pause lag Ägypten bereits mit 19:12 vorne und kontrollierte das Spiel konzentriert über 60 Minuten. Angola gefiel in der zweiten Halbzeit nochmals, doch die Nordafrikaner siegten mit 33:28. Auch einige Dutzend ägyptische Fans jubelten über den ersten WM-Hauptrunden-Einzug seit 2001.

Angola konnte das Entscheidungsspiel gegen Ägypten nur in den ersten acht Spielminuten offen gestalten. Maneco brachte die Südwestafrikaner beim 2:3 sogar einmal in Vorlage. Sanad, Elderaa, Eomar und Khairy führten die Mittelmeer-Anrainer jedoch danach zum 6:3.

Das 8:4, für das auch wieder der stark auftrumpfende Rückraumspieler Elderaa verantwortlich zeichnete, entstand aus einer sehenswerten Kreuzbewegung. Während bei Ägypten vieles funktioniert, spielte Angola im Rückraum meist zu langsam, um Lücken in die gegnerische Deckung zu reißen.

Angola gestaltete das Defensivspiel nach einer Auszeit insgesamt etwas passiver und agierte offensiv gegen Ägyptens Linkshänder Khairy. Maneco konnte noch beim 10:6 den Rückstand nochmals auf vier Tore begrenzen und nutzte dabei die Vorlage, die Gouveia mit einer Parade im Nachwurf geliefert hatte.

Spätestens nach der 20. Spielminute, Chicola hatte durch die Beine von Hendawy zum 12:8 genetzt, wurde der Unterschied aber immer größer. Zwei Treffer von Champions-League-Sieger Shebib bedeuteten das 14:8, ein Doppelschlag von Ali Zeinelabedin nach 25 Minuten das 19:11.

Zur Pause lag Ägypten mit 19:12 vorne. Nach Wiederanpfiff spielte Angola zwar nicht mehr so behäbig und kam dadurch zu Torerfolgen, in der Deckung zeigten sich die Südwestafrikaner jedoch weiterhin anfällig. Daher bestand der Vorsprung Ägyptens nach 37 Minuten beim Stand von 23:16 unverändert fort, die Teams gestalteten die Partie aber deutlich lebhafter als vorher. Angola kam zudem auch zu etlichen Ballgewinnen.

Das schaffte Ägypten aber umgekehrt auch und dominierte das Spiel weiterhin. Shebib ließ beim 25:18 (40.) Angolas Spielmacher Hebo aussteigen. Romé Hebo wurde dann nach 48 Minuten vorzeitig zum dritten Mal hinausgestellt und durfte nicht mehr eingreifen. Sibo traf trotz der Unterzahl zum 29:22 für Angola, hinten parierte Muachissengue. Gouveia hatte für ihn Platz gemacht, er hatte das Duell mit Ägyptens Hendawy klar verloren.

Den nächsten erfolgreichen Reflex nahm Hendawy derweil einfach hin. Hatte er zuvor noch über jede erfolgreiche Tat gejubelt, schien der Druck allmählich zu weichen. Angola versuchte jedoch, sich mit einer recht individuellen, aggressiven Deckung nochmals gegen die Niederlage aufzulehnen.

Ägypten blieb in der Schlussphase konzentriert. Das unterstrich auch die Szene, in der Eissa nach einem Ballverlust zurücklief und Chicola das Spielgerät regelkonform aus den Händen spielte. Solche gut herausgespielten Treffer wie beim 30:25 (55.), als Lopes sich an den Kreis absetzte und angespielt wurde, gelangen Angola im fünften Spiel binnen sieben Tagen zu selten. Angola traf auch noch zum 32:28. Es brach aber bereits die letzte Spielminute an. Hendawy parierte am Ende nochmals und krönte eine starke Leistung. Beim 33:28-Endstand zieht Ägypten in die Hauptrunde ein.