Informationen zu Ägypten
Aktuell:
In der jüngeren Vergangenheit sind die Ägypter wieder zu einer Nation geworden, mit der bei großen Turnieren zu rechnen ist. Bei der WM im eigenen Land 2021 lieferten sich die Nordafrikaner einen denkwürdigen Schlagabtausch im Viertelfinale gegen Dänemark, bei dem der spätere skandinavische Weltmeister erst im Siebenmeterwerfen gewann. Kein anderes Team gestaltete sein Spiel gegen Dänemark so knapp.
Bei Olympia 2020, das aufgrund von Covid-19 im Sommer 2021 stattfand, bestätigten die Ägypter ihre starke Form und schlugen große Handballnationen wie Schweden und auch Deutschland. Erst im Halbfinale war gegen Frankreich Schluss, nach einer knappen Niederlage gegen Spanien im Spiel gegen Bronze stand ein starker vierter Platz zu Buche.
Die ägyptischen Spieler sammelten bei diesen großen Turnieren viele wertvolle Erfahrungen. Im Juli 2022 gewannen sie die CAHB-Afrikameisterschaft der Männer 2022, die im Land der Pharaonen stattfand. Im Endspiel besiegten die Ägypter Kap Verde souverän mit 37:25 und holten den Pokal zum zweiten Mal in Folge nach 2020 und zum achten Mal in der Geschichte. Außerdem wurde ihr rechter Rückraumspieler Yahia Omar zum MVP des Turniers gewählt.
Die beeindruckenden Ergebnisse der letzten Jahre wurden unter Roberto Garcia Parrondo erzielt, der 2019 zum Trainer der Pharaonen ernannt wurde. Zusätzlich ist der Spanier auch in der Bundesliga bei der MT Melsungen der Chef an der Seitenlinie. Auf jeden Fall haben die Nordafrikaner mit der Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern die Möglichkeit, erneut weit zu kommen. Gruppengegner sind Marokko, die USA und Kroatien.
Historie:
Die deutsche "Entwicklungshilfe" von Paul Tiedemann, Uli Weiler und Jörn-Uwe Lommel hat den ägyptischen Handball in die erweiterte Weltspitze geführt. Während Tiedemann in seiner vierjährigen Amtszeit von 1988 an der Gewinn der Afrikameisterschaft 1992 gelang, schaffte Weiler 1995 bei der WM in Island mit dem 6. Platz sogar die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Atlanta, wo die Nordafrikaner 1996 ebenfalls Sechster wurden. Die beste WM- Platzierung erreichte Ägypten jedoch nicht bei seinem Heim-Turnier 1999, als lediglich ein 7. Platz heraussprang, sondern zwei Jahre später. Bei der WM in Frankreich wurden die Landsleute von IHF- Präsident Hassan Moustafa Vierter. Unter Lommel schließlich wurde Ägypten im eigenen Land zum dritten Mal Afrikameister und qualifizierte sich für Olympia 2004, wo jedoch nur der letzte Platz blieb.
Zuletzt spielten die Ägypter wieder stark auf: bei der IHF-Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark im Januar 2019 erreichte Ägypten mit dem achten Platz die beste Platzierung seit fast 20 Jahren, und zwei Jahre später, bei der im eigenen Land ausgetragenen Veranstaltung, landeten die Pharaonen auf dem siebten Platz und erhielten viel Lob für ihre Leistung. Ein halbes Jahr später zeigten die Pharaonen ihr bestes Ergebnis bei den Olympischen Spielen und belegten in Tokio 2020 den vierten Platz.
Medaillen bei internationalen Großturnieren
Afrikameisterschaft (20):
Gold: 1991, 1992, 2000, 2004, 2008, 2016, 2020, 2022
Silber: 1979, 1987, 1989, 2006, 2010, 2018
Bronze: 1994, 1996, 1998, 2002, 2012, 2014
Bilanz bei internationalen Großturnieren
Olympia: 1936 (-), 1972 (-), 1976 (-), 1980 (-), 1984 (-), 1988 (-), 1992 (11), 1996 (6), 2000 (7), 2004 (12), 2008 (10), 2012 (-), 2016 (9), 2020 (4)
Weltmeisterschaft: 1938 (-), 1954 (-), 1958 (-), 1961 (-), 1964 (14), 1967 (-), 1970 (-), 1974 (-), 1978 (-), 1982 (-), 1986 (-), 1990 (-), 1993 (12), 1995 (6), 1997 (6), 1999 (7), 2001 (4), 2003 (15), 2005 (14), 2007 (17), 2009 (14), 2011 (14), 2013 (16), 2015 (14), 2017 (13), 2019 (8), 2021 (7), 2023 (7)
Afrikameisterschaft: 1974 (-), 1976 (-), 1979 (2), 1981 (4), 1983 (4), 1985 (4), 1987 (2), 1989 (2), 1991 (1), 1992 (1), 1994 (3), 1996 (3), 1998 (3), 2000 (1), 2002 (3), 2004 (1), 2006 (2), 2008 (1), 2010 (2), 2012 (3), 2014 (3), 2016 (1), 2018 (2), 2020 (1), 2022 (1)