"100 Prozent Kampf auf die Platte bringen" - Johannes Golla im Interview über Nachnominierung und Kroatien

Zwar hatte Johannes Golla die gesamte Vorbereitung mit dem deutschen Team mitgemacht, war dann aber nicht im 16er-Kader. Er blieb dennoch bei der Mannschaft, trainierte mit ihr und wurde gestern Vormittag für Marian Michalczik nachnominiert. Im siegreichen Spiel gegen Weißrussland stand er mit Patrick Wienczek im Innenblock, obwohl dies in der Form nach Aussage Wienczeks bei der Pressekonferenz des DHB in der Form nicht trainiert wurde. Im Interview mit handball-world erklärt Golla, wann er von der Nominierung erfahren hatte, wie die Arbeitsteilung bei vier Kreisläufern funktioniert, aber auch was aus Sicht des Flensburgers gegen Kroatien notwendig sein wird.

Gestern gegen Weißrussland war dein erstes Turnierspiel, wann hast du von der Nominierung erfahren?

Johannes Golla:
Christian hat mir schon relativ frühzeitig seine Pläne verraten, mich eingeweiht. Ich hatte also schon ein bisschen Vorbereitungszeit. Aber natürlich ist auch klar, dass in so einem engen Turniermodus nicht riesig viel Zeit ist sich vorzubereiten.

Er hatte ja schon vor dem Turnier angekündigt, dass du noch zum Einsatz kommen wirst.

Johannes Golla:
Er hatte aber auch klar gesagt, dass er es nicht garantieren kann. Zum Glück sind wir alle fit geblieben, aber wenn jetzt irgend etwas anderes passiert wäre, dann hätte er vielleicht einen anderen Wechsel vornehmen müssen. Ich bin froh, dass ich jetzt dabei sein darf und das ist für mich jetzt erst einmal das Wichtigste.

Jetzt habt ihr mit vier Kreisläufern schon einen etwas ungewöhnlichen Kader. Wie funktioniert hier die Zusammenarbeit?

Johannes Golla:
Ich glaube das hat man jetzt vielleicht auch gesehen, dass Patrick Wienczek und ich uns eher auf die Abwehr konzentrieren, da Entlastung schaffen und oft auch den Abwehr-Angriff-Wechsel machen. Und Jannik Kohlbacher klar für den Angriff eingeplant ist und Hendrik Pekeler beides macht. Von daher kennt jeder seine Rolle und das ist auch gut so.

Gestern hast du mit Patrick in der Abwehr gespielt, er hat aber auch gesagt, dass ihr das in der Form nie trainiert hattet.

Johannes Golla:
Die Aufgaben sind klar und es ist natürlich schöner, wenn man schon mal zusammen trainiert oder gespielt hat. Leider war Patrick bei den Lehrgängen bei denen ich dabei war verletzt und nicht dabei. Aber ist natürlich umso schöner, wenn es auch mal ohne Wettkampferfahrung funktioniert.

Nicht nur auf der Kreisposition und im Innenblock haben die Wechsel funktioniert, sondern auf allen Positionen. Ist das dein Erfolg, liegt das an deiner Nominierung?

Rezept gegen Kroatien: Kämpfen, aggressive Abwehr und Tempospiel

Johannes Golla:
Nein, überhaupt nicht. Gestern war eher das Spiel, das wir spielen wollen. Dass wir alle miteinander kämpfen, eine aggressive Abwehr stellen und dann ins Tempospiel kommen.

Das sind auch einfach die Stärken, die wir im Kader haben. Wenn sich dann alle da nahtlos einfügen können, dann ist das super und gibt einem auch Sicherheit ins Spiel zu kommen.

Jetzt erwartet euch mit Kroatien ein Gegner, dem ihr sicherlich nicht so einfach euer Spiel aufdrücken könnt.

Johannes Golla:
Das ist kein Unterschied, das darf kein Unterschied sein. Man muss gegen jede Mannschaft voll da sein, 100 Prozent Kampf auf die Platte bringen, das ist nämlich die Grundlage um ein gutes Spiel zu machen.

Das heißt, wir sind gut vorbereitet, wie wir es in den letzten Spielen auch waren. Wir müssen einfach unser Handballspiel auf die Platte bringen.

Aber selbst voller Einsatz bedeutet ja nicht automatisch, dass Kroatien euch erlaubt euer Spiel zu machen.

Johannes Golla:
Das ist aber auf jeden Fall die Grundlage, die wir garantieren müssen und dann haben wir auch die individuelle Klasse um so ein Spiel zu gestalten.

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