Das offizielle Teamfoto von Deutschland vor der Handball-WM 2023
Quelle: Sascha Klahn25.01.2023 13:50 Uhr - Weltmeisterschaft - chs, cie, dpa
Kader Deutschland Handball-WM 2023: "Weitere taktische Möglichkeit" vor Duell mit Olympiasieger
Keine offizielle Veränderung im Kader von Deutschland vor dem siebten Spiel der Handball-WM 2023 gegen die Frankreich: Alfred Gisalson geht mit dem gleichen Kader wie bei den bisherigen Partien in der Vorrunde gegen Katar, Serbien und Algerien sowie in der Hauptrunde gegen Argentinien, die Niederlande und Norwegen - zumindest hat der Bundestrainer laut den offiziellen Angaben der IHF keine Nachnominierung getätigt. Gegen die Skandinavier musste Paul Drux zuletzt passen, aus Deutschland reiste der sich eh schon im Aufgebot befindliche Tim Zechel nach Polen, um die Abwehr zu stärken. "Bundestrainer Alfred Gislason entschied sich mit seinem Trainerteam hierzu, um eine weitere taktische Möglichkeit zu haben", teilte der Deutsche Handballbund am Dienstagmorgen mit. Während das DHB-Team gegen Norwegen die erste Niederlage kassierte, ist Olympiasieger Frankreich noch ungeschlagen.
Youngster Juri Knorr und Torwart-Routinier Andreas
Wolff schworen die deutschen Handballer mit markigen Worten auf den
Kampf um die erste WM-Medaille seit dem Gold-Triumph vor 16 Jahren
ein. "Von diesem Spiel haben wir geträumt", sagte Knorr vor dem
Klassiker gegen Olympiasieger und Rekordchampion Frankreich im
Viertelfinale am Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF). "Ich kann versprechen,
dass wir da noch einmal mit einer ganz anderen Energie auftreten
werden. Es hört sich vielleicht martialisch an, aber wir müssen um
unser Leben spielen, denn natürlich wollen wir weiterkommen."
In Danzig erwartet Wolff im Duell mit dem
sechsmaligen Weltmeister "brutale 60 Minuten Kampf und Emotion". Das schreckt die Schützlinge von Alfred Gislason jedoch ebenso wenig
ab wie die Klasse des Rivalen, über den der Bundestrainer urteilte:
"Das ist aus meiner Sicht der schwerstmögliche Gegner. Die sind super
besetzt, in der Breite überragend besetzt. Da müssen wir ein
überragendes Spiel machen, um eine Chance zu haben."
"Knorr hat viel Verantwortung in der Mannschaft und er hat ein großes Gewicht im Spiel. Er macht die Schüsse, die Pässe zum Drehpunkt und lenkt das Spiel, er ist wichtig im Team. Die deutsche Formation spielt viel mit ihren beiden zentralen Spielern, ob Jannik Kohlbacher oder Kapitän Johannes Golla", hat Frenkreichs Co-Trainer Erick Mathe beobachtet und ergänzt: "Andreas Wolff ist ein sehr guter Torhüter, der Erfahrung hat und Ruhe in diese junge Mannschaft bringt. Joel Birlehm ist auch ein sehr guter Torhüter, der jedes Mal, wenn er zurückkommt, gute Leistungen gezeigt hat."
"Die Begegnungen Frankreich - Deutschland sind immer sehr spannend, weil diese deutsche Mannschaft gut und bis zum Schluss kämpft", ist sich Mathe sicher. Von den letzten fünf Partien der beiden Mannschaften seit 2016 endeten vier mit nur einem Tor Differenz, Frankreich gewann dreimal. Einmal teilten sich die beiden Teams im Rahmen der Handball-WM 2019 die Punkte. Torwart Wolff präsentierte sich bei der ersten Niederlage im Verlauf
der Endrunde in Polen und Schweden erneut als starker Rückhalt, auf
den es auch gegen die mit Topstars wie Dika Mem, Kentin Mahe oder
Nikola Karabtic erstklassig besetzten Franzosen ankommen wird. "Wir
spielen gegen eine der besten Mannschaften der Welt, da müssen wir
konzentrierter, abgezockter und lockerer agieren. Dann haben wir auch
eine Siegchance", sagte der 31-Jährige.
Handball-WM 2023: Aufstellung Deutschland - Ägypten
Hinweis: Vermutliche Aufstellungen - endgültige Nominierung wird gegen 19.30 Uhr aktualisiert
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner, Paul Drux, Simon Ernst, Juri Knorr, Julian Köster, Philipp Weber, Luca Witzke, Djibril M´Bengue, Christoph Steinert, Lukas Mertens, Patrick Groetzki, Rune Dahmke, Johannes Golla, Jannik Kohlbacher, Tim Zechel, Paul Drux
Ägypten:
Karim Hendawy, Abdelrahman Homayed, Mohamed Aly
Omar El Wakil, Hassan Kaddah, Ali Zein, Seif Elderaa, Yehia Elderaa, Ahmed Hesham, Mohab Abdelhak, Mohsen Mahmoud, Ahmed Moamen, Akram Saad, Mohamed Sanad, Ibrahim El Masry, Mohamed Mamdouh, Ahmed Mesilhy, Ahmed Elnakkady
Spiele Deutschland bei Handball-WM 2023
Viertelfinale: Frankreich - Deutschland 35:28 (16:16)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (3), Paul Drux, Simon Ernst, Juri Knorr (5/2), Julian Köster, Philipp Weber (1), Luca Witzke (2), Djibril M"Bengue, Christoph Steinert (3), Lukas Mertens (4), Patrick Groetzki (2), Rune Dahmke, Johannes Golla (6), Jannik Kohlbacher (2)
Frankreich:
Remi Desbonnet, Vincent Gerard
Elohim Prandi, Nikola Karabatic (2), Romain Lagarde, Kentin Mahe (4/2), Dika Mem (3), Nedim Remili (5), Melvyn Richardson (4/2), Dylan Nahi (1), Yanis Lenne (3), Mathieu Grebille (1), Valentin Porte (2), Ludovic Fabregas (5), Luka Karabatic (1), Nicolas Tournat (4)
» Spielbericht: Frankreich - Deutschland
Hauptrunde - Spieltag 3: Deutschland - Norwegen 26:28 (16:18)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (1), Simon Ernst, Juri Knorr (8/1), Julian Köster (1), Philipp Weber, Luca Witzke (2), Djibril M´Bengue (1), Christoph Steinert (1), Lukas Mertens, Patrick Groetzki (2), Rune Dahmke (4), Johannes Golla (3), Jannik Kohlbacher (3)
Norwegen:
Torbjörn Bergerud, Kristian Säveras
Erik Thorsteinsen Toft, Vetle Eck Aga, Göran Johannessen (5), Christian O´Sullivan (3), Sander Överjordet (3), Sander Sagosen (3), Harald Reinkind (3), Magnus Röd (1), Sebastian Barthold (2/1), Alexander Blonz, Kristian Björnsen (3), Kevin Gulliksen (1), Magnus Gullerud (2), Petter Överby (2)
» Spielbericht: Deutschland - Norwegen
Hauptrunde - Spieltag 2: Niederlande - Deutschland 26:33 (12:15)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (4), Paul Drux, Simon Ernst, Juri Knorr (9/6), Julian Köster (4), Philipp Weber (2), Luca Witzke (1), Djibril M´Bengue, Christoph Steinert (2), Lukas Mertens (1), Patrick Groetzki (5), Rune Dahmke, Johannes Golla (4), Jannik Kohlbacher (1)
Niederlande:
Bart Ravensbergen, Arjan Versteijnen
Jasper Adams, Robin Schoenaker, Ivar Stavast (2), Dani Baijens (2), Luc Steins (5), Tom Jansen, Iso Sluijters, Kay Smits (6), Niels Versteijnen (2), Jeffrey Boomhouwer, Rutger ten Velde (4/1), Bobby Schagen (2), Samir Benghamen (2), Evert Kooijman
» Spielbericht: Niederlande - Deutschland
Hauptrunde - Spieltag 1: Deutschland - Argentinien 39:19 (24:11)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (1), Paul Drux (1), Simon Ernst, Juri Knorr (4), Julian Köster (1), Philipp Weber (1), Luca Witzke (4), Djibril M´Bengue (3), Christoph Steinert (3/1), Lukas Mertens (5), Patrick Groetzki (5), Rune Dahmke (3), Johannes Golla (5), Jannik Kohlbacher (3)
Argentinien:
Juan Bar, Leonel Maciel
Nicolas Bonanno, James Parker (1), Pedro Martinez Cami (5), Diego Simonet (2), Pablo Simonet (4), Ramiro Martinez (1), Federico Pizarro, Pablo Vainstein, Francisco Lombardi (2), Ignacio Pizarro (1/1), Facundo Cangiani, Gonzalo Carro Castro, Franco Gavidia (2), Lucas Moscariello (1)
» Spielbericht: Deutschland - Argentinien
Vorrunde - Spieltag 3: Deutschland - Algerien 37:21 (16:9)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner, Paul Drux (2), Simon Ernst, Juri Knorr (4/3), Julian Köster, Philipp Weber, Luca Witzke (5), Djibril M"Bengue (4), Christoph Steinert (4), Lukas Mertens, Patrick Groetzki (2), Rune Dahmke (4), Johannes Golla (2), Jannik Kohlbacher (10)
Algerien:
Khalifa Ghedbane, Yahia Zemouchi
Noureddine Hellal, Wail Melazem, Zoheir Naim (1), Rahim Abdelkader (1), Bounab Abderrafik (1), Benhalima Nori Selim (2), Abdi Ayoub (5), Mokhtar Kouri (3), Reda Arib, Daoud Hichem (2), Djedid Yacine (1/1), Sami Douchet (1), Sofiane Bendjilali (1), Bastien Khermouche (3)
» Spielbericht: Deutschland - Algerien
Vorrunde - Spieltag 2: Deutschland - Serbien 34:33 (19:17)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (4), Paul Drux, Simon Ernst, Juri Knorr (4/1), Julian Köster (3), Philipp Weber (2), Luca Witzke, Djibril M`Bengue, Christoph Steinert (3), Lukas Mertens (7), Patrick Groetzki (1), Rune Dahmke, Johannes Golla (6), Jannik Kohlbacher (4)
Serbien:
Milan Bomastar, Vladimir Cupara
Ilija Abutovic, Uros Borzas (1), Petar Djordjic (2), Marko Milosavljevic (2), Stefan Dodic (1), Lazar Kukic (7), Milos Orbovic (5), Predrag Vejin, Nemanja Ilic (5/5), Vanja Ilic, Bogdan Radivojevic (5), Vukasin Vorkapic, Mijajlo Marsenic (2), Dragan Pechmalbec (3)
» Spielbericht: Deutschland - Serbien
Vorrunde - Spieltag 1: Deutschland - Katar 31:27 (18:13)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (5), Paul Drux, Simon Ernst, Juri Knorr (9/4), Julian Köster (2), Philipp Weber (2), Luca Witzke (1), Djibril M`Bengue, Christoph Steinert, Lukas Mertens (4), Patrick Groetzki (4), Rune Dahmke, Johannes Golla (3), Jannik Kohlbacher (1)
Katar:
Anadin Suljakovic, Bilal Lepenica
Ebrahim Shebl Ebaid, Rafael Capote (5), Ahmed Saleh (1), Ameen Zakkar, Abdelrahman Abdalla (3), Moustafa Heiba (2), Kamalaldin Mallash (1), Jovan Gacevic (1), Ahmad Madadi (6/3), Allaedine Berrached, Eldar Memisevic (4), Mahmoud Hassaballa, Youssef Ali (4), Yassine Sami
» Spielbericht: Deutschland - Katar
Infos zu den Spielern des DHB-Kaders:
Team Deutschland - Handball-WM 2023
» Wie groß sind die Spieler von Deutschland bei der Handball-WM
» Wie alt sind die Spieler von Deutschland bei der Handball-WM
» Wie und wo kann ich das Trikot der Handball-Nationalmannschaft von Deutschland kaufen?
Deutschland vor der Handball-WM 2023
Bei der Handball-WM 2023 geht es für Deutschland in der Gruppe E der Vorrunde zunächst gegen Katar, Serbien und Algerien - der Einzug in die Hauptrunde als eines der drei besten Teams scheint Pflicht. Während es für den Vierten der Vorrunde im Presidents Cup weitergeht, nehmen die ersten Drei die gegeneinander erzielten Punkte mit auf die nächste Etappe. Minuspunkte können so später zum Verhängnis werden, den nach den Duellen gegen die drei besten Teams der Gruppe F - in der Norwegen, die Niederlande, Nordmazedonien und Argentinien spielen - gibt es nur zwei Tickets in das Viertelfinale. Deutschland startet am Freitag, den 13. Januar 2023 gegen Katar in die WM, zwei Tage später geht es gegen Serbien und weitere zwei Tage später gegen Algerien. Anwurf ist jeweils um 18 Uhr - ARD und ZDF übertragen die deutschen Spiele live.
"Das ist vor einem Turnier immer schwer zu bewerten", erklärte Bundestrainer Alfred Gislason im
Interview mit der dpa vor dem Start in die Vorbereitung. "Ich glaube, es gibt schon einige Teams, die vor uns stehen. Da sind die Dänen zu nennen, die Schweden, die Franzosen, Spanier, Norweger, Isländer. Dahinter kommen wir und viele andere", so der Bundestrainer.
Vor der
Handball-WM 2023 gab es zwei Testspiele gegen Island. "Man hat gesehen, dass der erste Anzug schon sehr gut passt, die Breite aber ein wenig fehlt", erklärte Gislason danach. Im ersten Duell hatte das DHB-Team nach einigen Wechseln eine Sieben-Tore-Führung aus der Hand gegeben und sich nach einem 23:16 noch mit 30:31 geschlagen geben müssen, am Sonntag schmolz ein 19:14 zur Pause im zweiten Abschnitt zum Gleichstand, am Ende aber stand ein 33:31.
"Gestern hatten wir zehn technische Fehler in der zweiten Halbzeit, heute war die gleiche Zahl aufs gesamte Spiel verteilt. Wenn ich den Grund wüsste, würde ich es abstellen. Wir spielen uns ein, die Spieler lernen sich besser kennen, und so stellen wir hoffentlich die Fehler ab", so Bundestrainer Alfred Gislason nach der Generalprobe. Sein Fazit: "Vieles war heute gut, aber wir haben noch viel Luft nach oben."
"Ich hoffe, dass wir Ende Januar sagen können, wir haben ein richtig gutes Turnier gespielt und dass wir unabhängig von der Platzierung stolz auf unsere Leistung sein können", erklärte Alfred Gislason auf die Frage, was denn ein Erfolg bei der Handball-WM wäre und konkretisierte: "Unser Ziel ist es, die Gruppe zu gewinnen. Aber auch Katar und Serbien werden damit liebäugeln. Es ist wichtig, so viele Punkte wie möglich in die Hauptrunde mitzunehmen, denn wir wollen die K.o.-Phase erreichen. Wenn man in der Vorrunde patzt, kann man das kaum noch wettmachen. Deshalb ist die Gruppenphase erst einmal das wichtigste Ziel."
Hoffnungen ruhen auf dem Jüngsten
Bundestrainer Alfred Gislason hat für die Vorbereitung auf die Handball-Weltmeisterschaft in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar) 18 Spieler nominiert. Angeführt wird das Team von Kapitän und Kreisläufer Johannes Golla (25 Jahre und 48 Länderspiele). Ältester und erfahrenster Spieler ist Rechtsaußen Patrick Groetzki (33 Jahre und 156 Einsätze).
Jüngster Akteur ist wie zur WM 2021 der 22-jährige Mittelmann Juri Knorr. "Er wird sehr wichtig sein für uns bei diesem Turnier und in der Zukunft", sagte Gislason über Knorr. Der Youngster hofft: "Es wäre schön, wenn wir uns in einen Flow spielen könnten." Torwart Joel Birlehm (4) und Kreisläufer Tim Zechel (5) weisen bisher die wenigsten Länderspiele auf. Mit Andreas Wolff, Rune Dahmke, Simon Ernst, Kai Häfner und Jannik Kohlbacher stehen fünf Akteure, die 2016 in Polen die Europameisterschaft gewannen, vor dem nächsten großen Turnier in Polen.
Bei seiner Wahl wich Alfred Gislason dabei auch auf einigen Positionen von den Favoriten der Umfrage unter den Lesern von handball-world ab - im Tor erhielt beispielsweise Joel Birlehm den Vorzug vor Till Klimpke, den 67,8 Prozent der Fans mitgenommen hätten. Auf Rückraum Mitte entschied sich Gislason hinter Juri Knorr, für Luca Witzke und Simon Ernst - und gegen Dominik Mappes. Ein Auge hatte der Bundestrainer dabei auch auf die Defensive, er betonte mehrfach im Vorfeld der WM die Spezialistenwechsel möglichst gering halten zu wollen.
"Es gab einige schwere und sehr enge Entscheidungen, aber jetzt haben wir Klarheit. Ich freue mich auf das neue Jahr und die neue Herausforderung mit dieser Mannschaft", sagt Bundestrainer Alfred Gislason und Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes, erklärt: "Dieses Aufgebot spiegelt viele Eigenschaften wider: Erfahrung, Potenzial und im Wesentlichen auch eine gewisse Kontinuität, die für Erfolg unabdingbar ist." Verzichten muss das DHB-Team unter anderem auf Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler, die nicht zur Verfügung stehen, sowie Fabian Wiede, der in der WM-Pause eine Kiefer-Operation vornehmen lässt.
Das Thema des Tages ist aus deutscher Sicht der Start des DHB-Teams in die Handball-WM. Alfred Gislason hat sich entschieden, mit nur sechzehn Spieler zur Vorrunde nach Kattowitz zur Vorrunde der Handball-WM 2023 zu reisen, Lukas Zerbe und Tim Zechel blieben zu Hause. Alfred Gislason konnte beim Turnierstart 18 Spieler benennen, aus denen er pro Begegnung dann 16 aktivieren kann. Benannt hat er nur 17, denn Tim Zechel wurde vom Deutschen Handballbund bereits offiziell gemeldet. So kann der Bundestrainer einen Platz noch während des Turniers besetzen - zusätzlich zu den fünf Wechseln, die während der WM möglich sind. Nachnominiert werden kann allerdings lediglich aus dem 35er-Kader, den der Bundestrainer Ende November an die IHF übermitteln musste.
Spielplan und Tabelle Handball-WM 2023 - Hauptrundengruppe III
Kader Deutschland Handball-WM 2023
Medaillen Deutschland bei internationalen Großturnieren
Olympia (4):
Gold: 1980*
Silber: 1984, 2004
Bronze: 2016
Weltmeisterschaft (10):
Gold: 1938, 1978, 2007
Silber: 1954, 1970*, 1974*, 2003
Bronze: 1958, 1978*, 1986*
Europameisterschaft (4):
Gold: 2004, 2016
Silber: 2002
Bronze: 1998
Handball-Historie Deutschland
Deutschland gilt als das Mutterland des Handballs und stellt den ersten Hallen-Weltmeister. Nach 1938 folgte 1978 der Triumph der BRD-Mannschaft bei der WM in Dänemark gegen Russland Zwei Jahre später besiegte die DDR im olympischen Finale von Moskau ebenfalls Russland.
Doch nach einer Serie von vier Final-Teilnahmen (WM 2003, EM 2002 und 2004, Olympia 2004) schienen die Goldenen Zeiten, die 2004 mit dem EM-Titel in Slowenien und Platz zwei bei den Olympischen Spielen in Athen ihren Höhepunkt hatten, vorbei. Bei der WM 2005 in Tunesien sprang nur der 9. Platz heraus. Zwar gelang bei der EM 2006 in der Schweiz mit dem 5. Platz die direkte Qualifikation für die EM 2008 in Norwegen. Doch der Umbruch nach 2004 und anhaltende Verletzungssorgen drängten die Mannschaft bei der sechsten WM auf deutschem Boden eher in die Rolle eines Geheimfavoriten.
Doch 2007 sollte der größte Triumph von Bundestrainer Heiner Brand werden, dem es als erstem gelang sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister zu werden. Im Jahr 2016 holte die DHB-Auswahl unter Dagur Sigurdsson zuerst den Europameistertitel und im Sommer Olympia-Bronze. Der Deutsche Handballbund wurde 1949 gegründet, 1950 in die IHF aufgenommen und ist mit rund 850 000 Mitgliedern der weltgrößte Handball-Verband.
Bilanz Deutschland bei internationalen Großturnieren
Olympia: 1936 (1), 1972 (6/4*), 1976 (4), 1980 (1*), 1984 (2), 1988 (7*), 1992 (10), 1996 (7), 2000 (5), 2004 (2), 2008 (9), 2012 (-), 2016 (3), 2020 (6)
Weltmeisterschaft: 1938 (1), 1954 (2), 1958 (3), 1961 (4), 1964 (4/10*), 1967 (6/9*), 1970 (5/2*), 1974 (9/2*), 1978 (1/3*), 1982 (7/6*), 1986 (7/3*), 1990 (8*), 1993 (6), 1995 (4), 1997 (-), 1999 (5), 2001 (8), 2003 (2), 2005 (9), 2007 (1), 2009 (5), 2011 (11), 2013 (5), 2015 (7), 2017 (9), 2019 (4), 2021 (12)
Europameisterschaft: 1994 (9), 1996 (8), 1998 (3), 2000 (9), 2002 (2), 2004 (1), 2006 (5), 2008 (4), 2010 (10), 2012 (7), 2014 (-), 2016 (1), 2018 (9), 2020 (5), 2022 (7)
* 1949-1989 DDR
25.01.2023 13:50 Uhr - Weltmeisterschaft - chs, cie, dpa
Kader Deutschland Handball-WM 2023: "Weitere taktische Möglichkeit" vor Duell mit Olympiasieger
Das offizielle Teamfoto von Deutschland vor der Handball-WM 2023
Quelle: Sascha KlahnKeine offizielle Veränderung im Kader von Deutschland vor dem siebten Spiel der Handball-WM 2023 gegen die Frankreich: Alfred Gisalson geht mit dem gleichen Kader wie bei den bisherigen Partien in der Vorrunde gegen Katar, Serbien und Algerien sowie in der Hauptrunde gegen Argentinien, die Niederlande und Norwegen - zumindest hat der Bundestrainer laut den offiziellen Angaben der IHF keine Nachnominierung getätigt. Gegen die Skandinavier musste Paul Drux zuletzt passen, aus Deutschland reiste der sich eh schon im Aufgebot befindliche Tim Zechel nach Polen, um die Abwehr zu stärken. "Bundestrainer Alfred Gislason entschied sich mit seinem Trainerteam hierzu, um eine weitere taktische Möglichkeit zu haben", teilte der Deutsche Handballbund am Dienstagmorgen mit. Während das DHB-Team gegen Norwegen die erste Niederlage kassierte, ist Olympiasieger Frankreich noch ungeschlagen.
Youngster Juri Knorr und Torwart-Routinier Andreas
Wolff schworen die deutschen Handballer mit markigen Worten auf den
Kampf um die erste WM-Medaille seit dem Gold-Triumph vor 16 Jahren
ein. "Von diesem Spiel haben wir geträumt", sagte Knorr vor dem
Klassiker gegen Olympiasieger und Rekordchampion Frankreich im
Viertelfinale am Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF). "Ich kann versprechen,
dass wir da noch einmal mit einer ganz anderen Energie auftreten
werden. Es hört sich vielleicht martialisch an, aber wir müssen um
unser Leben spielen, denn natürlich wollen wir weiterkommen."
In Danzig erwartet Wolff im Duell mit dem
sechsmaligen Weltmeister "brutale 60 Minuten Kampf und Emotion". Das schreckt die Schützlinge von Alfred Gislason jedoch ebenso wenig
ab wie die Klasse des Rivalen, über den der Bundestrainer urteilte:
"Das ist aus meiner Sicht der schwerstmögliche Gegner. Die sind super
besetzt, in der Breite überragend besetzt. Da müssen wir ein
überragendes Spiel machen, um eine Chance zu haben."
"Knorr hat viel Verantwortung in der Mannschaft und er hat ein großes Gewicht im Spiel. Er macht die Schüsse, die Pässe zum Drehpunkt und lenkt das Spiel, er ist wichtig im Team. Die deutsche Formation spielt viel mit ihren beiden zentralen Spielern, ob Jannik Kohlbacher oder Kapitän Johannes Golla", hat Frenkreichs Co-Trainer Erick Mathe beobachtet und ergänzt: "Andreas Wolff ist ein sehr guter Torhüter, der Erfahrung hat und Ruhe in diese junge Mannschaft bringt. Joel Birlehm ist auch ein sehr guter Torhüter, der jedes Mal, wenn er zurückkommt, gute Leistungen gezeigt hat."
"Die Begegnungen Frankreich - Deutschland sind immer sehr spannend, weil diese deutsche Mannschaft gut und bis zum Schluss kämpft", ist sich Mathe sicher. Von den letzten fünf Partien der beiden Mannschaften seit 2016 endeten vier mit nur einem Tor Differenz, Frankreich gewann dreimal. Einmal teilten sich die beiden Teams im Rahmen der Handball-WM 2019 die Punkte. Torwart Wolff präsentierte sich bei der ersten Niederlage im Verlauf
der Endrunde in Polen und Schweden erneut als starker Rückhalt, auf
den es auch gegen die mit Topstars wie Dika Mem, Kentin Mahe oder
Nikola Karabtic erstklassig besetzten Franzosen ankommen wird. "Wir
spielen gegen eine der besten Mannschaften der Welt, da müssen wir
konzentrierter, abgezockter und lockerer agieren. Dann haben wir auch
eine Siegchance", sagte der 31-Jährige.
Handball-WM 2023: Aufstellung Deutschland - Ägypten
Hinweis: Vermutliche Aufstellungen - endgültige Nominierung wird gegen 19.30 Uhr aktualisiert
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner, Paul Drux, Simon Ernst, Juri Knorr, Julian Köster, Philipp Weber, Luca Witzke, Djibril M´Bengue, Christoph Steinert, Lukas Mertens, Patrick Groetzki, Rune Dahmke, Johannes Golla, Jannik Kohlbacher, Tim Zechel, Paul Drux
Ägypten:
Karim Hendawy, Abdelrahman Homayed, Mohamed Aly
Omar El Wakil, Hassan Kaddah, Ali Zein, Seif Elderaa, Yehia Elderaa, Ahmed Hesham, Mohab Abdelhak, Mohsen Mahmoud, Ahmed Moamen, Akram Saad, Mohamed Sanad, Ibrahim El Masry, Mohamed Mamdouh, Ahmed Mesilhy, Ahmed Elnakkady
Spiele Deutschland bei Handball-WM 2023
Viertelfinale: Frankreich - Deutschland 35:28 (16:16)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (3), Paul Drux, Simon Ernst, Juri Knorr (5/2), Julian Köster, Philipp Weber (1), Luca Witzke (2), Djibril M"Bengue, Christoph Steinert (3), Lukas Mertens (4), Patrick Groetzki (2), Rune Dahmke, Johannes Golla (6), Jannik Kohlbacher (2)
Frankreich:
Remi Desbonnet, Vincent Gerard
Elohim Prandi, Nikola Karabatic (2), Romain Lagarde, Kentin Mahe (4/2), Dika Mem (3), Nedim Remili (5), Melvyn Richardson (4/2), Dylan Nahi (1), Yanis Lenne (3), Mathieu Grebille (1), Valentin Porte (2), Ludovic Fabregas (5), Luka Karabatic (1), Nicolas Tournat (4)
» Spielbericht: Frankreich - Deutschland
Hauptrunde - Spieltag 3: Deutschland - Norwegen 26:28 (16:18)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (1), Simon Ernst, Juri Knorr (8/1), Julian Köster (1), Philipp Weber, Luca Witzke (2), Djibril M´Bengue (1), Christoph Steinert (1), Lukas Mertens, Patrick Groetzki (2), Rune Dahmke (4), Johannes Golla (3), Jannik Kohlbacher (3)
Norwegen:
Torbjörn Bergerud, Kristian Säveras
Erik Thorsteinsen Toft, Vetle Eck Aga, Göran Johannessen (5), Christian O´Sullivan (3), Sander Överjordet (3), Sander Sagosen (3), Harald Reinkind (3), Magnus Röd (1), Sebastian Barthold (2/1), Alexander Blonz, Kristian Björnsen (3), Kevin Gulliksen (1), Magnus Gullerud (2), Petter Överby (2)
» Spielbericht: Deutschland - Norwegen
Hauptrunde - Spieltag 2: Niederlande - Deutschland 26:33 (12:15)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (4), Paul Drux, Simon Ernst, Juri Knorr (9/6), Julian Köster (4), Philipp Weber (2), Luca Witzke (1), Djibril M´Bengue, Christoph Steinert (2), Lukas Mertens (1), Patrick Groetzki (5), Rune Dahmke, Johannes Golla (4), Jannik Kohlbacher (1)
Niederlande:
Bart Ravensbergen, Arjan Versteijnen
Jasper Adams, Robin Schoenaker, Ivar Stavast (2), Dani Baijens (2), Luc Steins (5), Tom Jansen, Iso Sluijters, Kay Smits (6), Niels Versteijnen (2), Jeffrey Boomhouwer, Rutger ten Velde (4/1), Bobby Schagen (2), Samir Benghamen (2), Evert Kooijman
» Spielbericht: Niederlande - Deutschland
Hauptrunde - Spieltag 1: Deutschland - Argentinien 39:19 (24:11)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (1), Paul Drux (1), Simon Ernst, Juri Knorr (4), Julian Köster (1), Philipp Weber (1), Luca Witzke (4), Djibril M´Bengue (3), Christoph Steinert (3/1), Lukas Mertens (5), Patrick Groetzki (5), Rune Dahmke (3), Johannes Golla (5), Jannik Kohlbacher (3)
Argentinien:
Juan Bar, Leonel Maciel
Nicolas Bonanno, James Parker (1), Pedro Martinez Cami (5), Diego Simonet (2), Pablo Simonet (4), Ramiro Martinez (1), Federico Pizarro, Pablo Vainstein, Francisco Lombardi (2), Ignacio Pizarro (1/1), Facundo Cangiani, Gonzalo Carro Castro, Franco Gavidia (2), Lucas Moscariello (1)
» Spielbericht: Deutschland - Argentinien
Vorrunde - Spieltag 3: Deutschland - Algerien 37:21 (16:9)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner, Paul Drux (2), Simon Ernst, Juri Knorr (4/3), Julian Köster, Philipp Weber, Luca Witzke (5), Djibril M"Bengue (4), Christoph Steinert (4), Lukas Mertens, Patrick Groetzki (2), Rune Dahmke (4), Johannes Golla (2), Jannik Kohlbacher (10)
Algerien:
Khalifa Ghedbane, Yahia Zemouchi
Noureddine Hellal, Wail Melazem, Zoheir Naim (1), Rahim Abdelkader (1), Bounab Abderrafik (1), Benhalima Nori Selim (2), Abdi Ayoub (5), Mokhtar Kouri (3), Reda Arib, Daoud Hichem (2), Djedid Yacine (1/1), Sami Douchet (1), Sofiane Bendjilali (1), Bastien Khermouche (3)
» Spielbericht: Deutschland - Algerien
Vorrunde - Spieltag 2: Deutschland - Serbien 34:33 (19:17)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (4), Paul Drux, Simon Ernst, Juri Knorr (4/1), Julian Köster (3), Philipp Weber (2), Luca Witzke, Djibril M`Bengue, Christoph Steinert (3), Lukas Mertens (7), Patrick Groetzki (1), Rune Dahmke, Johannes Golla (6), Jannik Kohlbacher (4)
Serbien:
Milan Bomastar, Vladimir Cupara
Ilija Abutovic, Uros Borzas (1), Petar Djordjic (2), Marko Milosavljevic (2), Stefan Dodic (1), Lazar Kukic (7), Milos Orbovic (5), Predrag Vejin, Nemanja Ilic (5/5), Vanja Ilic, Bogdan Radivojevic (5), Vukasin Vorkapic, Mijajlo Marsenic (2), Dragan Pechmalbec (3)
» Spielbericht: Deutschland - Serbien
Vorrunde - Spieltag 1: Deutschland - Katar 31:27 (18:13)
Deutschland:
Joel Birlehm, Andreas Wolff
Kai Häfner (5), Paul Drux, Simon Ernst, Juri Knorr (9/4), Julian Köster (2), Philipp Weber (2), Luca Witzke (1), Djibril M`Bengue, Christoph Steinert, Lukas Mertens (4), Patrick Groetzki (4), Rune Dahmke, Johannes Golla (3), Jannik Kohlbacher (1)
Katar:
Anadin Suljakovic, Bilal Lepenica
Ebrahim Shebl Ebaid, Rafael Capote (5), Ahmed Saleh (1), Ameen Zakkar, Abdelrahman Abdalla (3), Moustafa Heiba (2), Kamalaldin Mallash (1), Jovan Gacevic (1), Ahmad Madadi (6/3), Allaedine Berrached, Eldar Memisevic (4), Mahmoud Hassaballa, Youssef Ali (4), Yassine Sami
» Spielbericht: Deutschland - Katar
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Deutschland vor der Handball-WM 2023
Bei der Handball-WM 2023 geht es für Deutschland in der Gruppe E der Vorrunde zunächst gegen Katar, Serbien und Algerien - der Einzug in die Hauptrunde als eines der drei besten Teams scheint Pflicht. Während es für den Vierten der Vorrunde im Presidents Cup weitergeht, nehmen die ersten Drei die gegeneinander erzielten Punkte mit auf die nächste Etappe. Minuspunkte können so später zum Verhängnis werden, den nach den Duellen gegen die drei besten Teams der Gruppe F - in der Norwegen, die Niederlande, Nordmazedonien und Argentinien spielen - gibt es nur zwei Tickets in das Viertelfinale. Deutschland startet am Freitag, den 13. Januar 2023 gegen Katar in die WM, zwei Tage später geht es gegen Serbien und weitere zwei Tage später gegen Algerien. Anwurf ist jeweils um 18 Uhr - ARD und ZDF übertragen die deutschen Spiele live.
"Das ist vor einem Turnier immer schwer zu bewerten", erklärte Bundestrainer Alfred Gislason im
Interview mit der dpa vor dem Start in die Vorbereitung. "Ich glaube, es gibt schon einige Teams, die vor uns stehen. Da sind die Dänen zu nennen, die Schweden, die Franzosen, Spanier, Norweger, Isländer. Dahinter kommen wir und viele andere", so der Bundestrainer.
Vor der
Handball-WM 2023 gab es zwei Testspiele gegen Island. "Man hat gesehen, dass der erste Anzug schon sehr gut passt, die Breite aber ein wenig fehlt", erklärte Gislason danach. Im ersten Duell hatte das DHB-Team nach einigen Wechseln eine Sieben-Tore-Führung aus der Hand gegeben und sich nach einem 23:16 noch mit 30:31 geschlagen geben müssen, am Sonntag schmolz ein 19:14 zur Pause im zweiten Abschnitt zum Gleichstand, am Ende aber stand ein 33:31.
"Gestern hatten wir zehn technische Fehler in der zweiten Halbzeit, heute war die gleiche Zahl aufs gesamte Spiel verteilt. Wenn ich den Grund wüsste, würde ich es abstellen. Wir spielen uns ein, die Spieler lernen sich besser kennen, und so stellen wir hoffentlich die Fehler ab", so Bundestrainer Alfred Gislason nach der Generalprobe. Sein Fazit: "Vieles war heute gut, aber wir haben noch viel Luft nach oben."
"Ich hoffe, dass wir Ende Januar sagen können, wir haben ein richtig gutes Turnier gespielt und dass wir unabhängig von der Platzierung stolz auf unsere Leistung sein können", erklärte Alfred Gislason auf die Frage, was denn ein Erfolg bei der Handball-WM wäre und konkretisierte: "Unser Ziel ist es, die Gruppe zu gewinnen. Aber auch Katar und Serbien werden damit liebäugeln. Es ist wichtig, so viele Punkte wie möglich in die Hauptrunde mitzunehmen, denn wir wollen die K.o.-Phase erreichen. Wenn man in der Vorrunde patzt, kann man das kaum noch wettmachen. Deshalb ist die Gruppenphase erst einmal das wichtigste Ziel."
Hoffnungen ruhen auf dem Jüngsten
Bundestrainer Alfred Gislason hat für die Vorbereitung auf die Handball-Weltmeisterschaft in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar) 18 Spieler nominiert. Angeführt wird das Team von Kapitän und Kreisläufer Johannes Golla (25 Jahre und 48 Länderspiele). Ältester und erfahrenster Spieler ist Rechtsaußen Patrick Groetzki (33 Jahre und 156 Einsätze).
Jüngster Akteur ist wie zur WM 2021 der 22-jährige Mittelmann Juri Knorr. "Er wird sehr wichtig sein für uns bei diesem Turnier und in der Zukunft", sagte Gislason über Knorr. Der Youngster hofft: "Es wäre schön, wenn wir uns in einen Flow spielen könnten." Torwart Joel Birlehm (4) und Kreisläufer Tim Zechel (5) weisen bisher die wenigsten Länderspiele auf. Mit Andreas Wolff, Rune Dahmke, Simon Ernst, Kai Häfner und Jannik Kohlbacher stehen fünf Akteure, die 2016 in Polen die Europameisterschaft gewannen, vor dem nächsten großen Turnier in Polen.
Bei seiner Wahl wich Alfred Gislason dabei auch auf einigen Positionen von den Favoriten der Umfrage unter den Lesern von handball-world ab - im Tor erhielt beispielsweise Joel Birlehm den Vorzug vor Till Klimpke, den 67,8 Prozent der Fans mitgenommen hätten. Auf Rückraum Mitte entschied sich Gislason hinter Juri Knorr, für Luca Witzke und Simon Ernst - und gegen Dominik Mappes. Ein Auge hatte der Bundestrainer dabei auch auf die Defensive, er betonte mehrfach im Vorfeld der WM die Spezialistenwechsel möglichst gering halten zu wollen.
"Es gab einige schwere und sehr enge Entscheidungen, aber jetzt haben wir Klarheit. Ich freue mich auf das neue Jahr und die neue Herausforderung mit dieser Mannschaft", sagt Bundestrainer Alfred Gislason und Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes, erklärt: "Dieses Aufgebot spiegelt viele Eigenschaften wider: Erfahrung, Potenzial und im Wesentlichen auch eine gewisse Kontinuität, die für Erfolg unabdingbar ist." Verzichten muss das DHB-Team unter anderem auf Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler, die nicht zur Verfügung stehen, sowie Fabian Wiede, der in der WM-Pause eine Kiefer-Operation vornehmen lässt.
Das Thema des Tages ist aus deutscher Sicht der Start des DHB-Teams in die Handball-WM. Alfred Gislason hat sich entschieden, mit nur sechzehn Spieler zur Vorrunde nach Kattowitz zur Vorrunde der Handball-WM 2023 zu reisen, Lukas Zerbe und Tim Zechel blieben zu Hause. Alfred Gislason konnte beim Turnierstart 18 Spieler benennen, aus denen er pro Begegnung dann 16 aktivieren kann. Benannt hat er nur 17, denn Tim Zechel wurde vom Deutschen Handballbund bereits offiziell gemeldet. So kann der Bundestrainer einen Platz noch während des Turniers besetzen - zusätzlich zu den fünf Wechseln, die während der WM möglich sind. Nachnominiert werden kann allerdings lediglich aus dem 35er-Kader, den der Bundestrainer Ende November an die IHF übermitteln musste.
Spielplan und Tabelle Handball-WM 2023 - Hauptrundengruppe III
Kader Deutschland Handball-WM 2023
Medaillen Deutschland bei internationalen Großturnieren
Olympia (4):
Gold: 1980*
Silber: 1984, 2004
Bronze: 2016
Weltmeisterschaft (10):
Gold: 1938, 1978, 2007
Silber: 1954, 1970*, 1974*, 2003
Bronze: 1958, 1978*, 1986*
Europameisterschaft (4):
Gold: 2004, 2016
Silber: 2002
Bronze: 1998
Handball-Historie Deutschland
Deutschland gilt als das Mutterland des Handballs und stellt den ersten Hallen-Weltmeister. Nach 1938 folgte 1978 der Triumph der BRD-Mannschaft bei der WM in Dänemark gegen Russland Zwei Jahre später besiegte die DDR im olympischen Finale von Moskau ebenfalls Russland.
Doch nach einer Serie von vier Final-Teilnahmen (WM 2003, EM 2002 und 2004, Olympia 2004) schienen die Goldenen Zeiten, die 2004 mit dem EM-Titel in Slowenien und Platz zwei bei den Olympischen Spielen in Athen ihren Höhepunkt hatten, vorbei. Bei der WM 2005 in Tunesien sprang nur der 9. Platz heraus. Zwar gelang bei der EM 2006 in der Schweiz mit dem 5. Platz die direkte Qualifikation für die EM 2008 in Norwegen. Doch der Umbruch nach 2004 und anhaltende Verletzungssorgen drängten die Mannschaft bei der sechsten WM auf deutschem Boden eher in die Rolle eines Geheimfavoriten.
Doch 2007 sollte der größte Triumph von Bundestrainer Heiner Brand werden, dem es als erstem gelang sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister zu werden. Im Jahr 2016 holte die DHB-Auswahl unter Dagur Sigurdsson zuerst den Europameistertitel und im Sommer Olympia-Bronze. Der Deutsche Handballbund wurde 1949 gegründet, 1950 in die IHF aufgenommen und ist mit rund 850 000 Mitgliedern der weltgrößte Handball-Verband.
Bilanz Deutschland bei internationalen Großturnieren
Olympia: 1936 (1), 1972 (6/4*), 1976 (4), 1980 (1*), 1984 (2), 1988 (7*), 1992 (10), 1996 (7), 2000 (5), 2004 (2), 2008 (9), 2012 (-), 2016 (3), 2020 (6)
Weltmeisterschaft: 1938 (1), 1954 (2), 1958 (3), 1961 (4), 1964 (4/10*), 1967 (6/9*), 1970 (5/2*), 1974 (9/2*), 1978 (1/3*), 1982 (7/6*), 1986 (7/3*), 1990 (8*), 1993 (6), 1995 (4), 1997 (-), 1999 (5), 2001 (8), 2003 (2), 2005 (9), 2007 (1), 2009 (5), 2011 (11), 2013 (5), 2015 (7), 2017 (9), 2019 (4), 2021 (12)
Europameisterschaft: 1994 (9), 1996 (8), 1998 (3), 2000 (9), 2002 (2), 2004 (1), 2006 (5), 2008 (4), 2010 (10), 2012 (7), 2014 (-), 2016 (1), 2018 (9), 2020 (5), 2022 (7)
* 1949-1989 DDR