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16.08.2018 15:50 Uhr - 1. Bundesliga - dpa, red

Füchse Berlin: Finanzielles Risiko für breiteren Kader

Bob HanningBob Hanning
Quelle: Marco Wolf
Im Pressegespräch zum anstehenden Saisonauftakt hat Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning nochmals detailliert die Personalplanungen erläutert. Um einen breiten Kader aufstellen zu können, gehen die Füchse Berlin dabei ein finanzielles Risiko ein, das aber durch Rücklagen abgesichert sei - die im besten Fall nicht angetastet werden müssen. Dennoch nimmt Hanning Partner und Vermarktungspartner Lagardère, mit dem bis 2024 verlängert wurde, in die Pflicht.

Am gestrigen Abend haben die Füchse Berlin die Partner und Sponsoren auf die neue Saison eingestimmt, aber auch eingeschworen. Im heutigen Pressegespräch ging Geschäftsführer Bob Hanning nochmals detailliert auf die Personalplanungen ein, aber auch auf die daraus resultierenden finanziellen Herausforderungen.

Der Manager des Hauptstadtclubs machte keinen Hehl daraus, dass es normal wäre mit einer Unterdeckung in die Saison zu gehen. "In meinen 13 Jahren in Berlin haben wir jede Saison mit einem Plus abgeschlossen", betonte Hanning, "mal waren es 1.000 Euro, mal waren es 10.000 Euro oder auch mal 200.000 Euro."

Die in den letzten 13 Jahren aufgebauten Rücklagen würden erstmals risikiert, denn der letztjährige Tabellen-Dritte gehe mit einer Unterdeckung von fast 10 Prozent in die Saison, bei einem geschätzten Etat von rund 6 Millionen Euro wären dies ungefähr 500.000 Euro.

"Die Füchse gehen in dieser Saison durch eingeplante höhere Ausgaben ein Riskio ein. Aber ich sehe darin keine dramatische Situation", sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer des Handball-Bundesliga-Verbandes HBL. "Das kann man mal machen." Bohmann verwies darauf, dass die Füchse die Spiellizenz für die laufende Saison ohne Auflagen und Bedingungen erhalten haben.

Hanning: "Werden allen Verpflichtungen nachkommen"

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"Wir gehen ein gewisses Risiko, aber aufgrund der personellen Situation war es nicht anders möglich", so Bob Hanning. Der breitere Kader sei vor allem aufgrund der vielen Verletzungen notwendig. Nachdem Neuzugang Simon Ernst wegen seines zweiten Kreuzbandrisses noch weiter ausfällt und sein Vertrag nun vorzeitig bis 2021 verlängert wurde, kam zuletzt Jacob Tandrup Holm ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Hanning betont aber: "Wir werden allen Verpflichtungen nachkommen."

Der Verein hofft den Etat bis zum Saisonende auszugleichen. "Sollte das irgendwie nicht klappen, wird es erst nächste Saison Konsequenzen geben", erläutet Hanning. Durch die eigenen Rücklagen wären die Füchse ausreichend abgesichert um dieses Risiko in dieser Saison eingehen zu können. Wenn die Rücklagen aber im nächsten Sommer aufgebraucht worden sein sollten, müsste aber für die nächste Saison entsprechend geplant werden.

"Es ist unser erklärtes Ziel, das haben wir in den letzten Jahren immer geschafft, dass wir auch diese Saison unsere Rücklagen nicht antasten sondern im besten Fall sogar aufstocken können", betont Hanning, der die Partner und Sponsoren aber auch die Mannschaft in die Pflicht nahm.

"Nun ist die Mannschaft gefordert, mir zu helfen und bei der Club-WM möglichst weit zu kommen", sagt Hanning mit Blick auf den gut dotierten Super Globe im Oktober, für den der Club eine Wild Card erhielt. "Die 200.000 US-Dollar fürs Finale oder besser noch die 400.000 Dollar für den Titel könnten wir gut gebrauchen. Der Sieg wäre finanziell sehr wichtig."

"Nun müssen Sponsoren, Team und Vermarkter zusammenstehen, um das Loch zu schließen", bringt Hanning einen weiteren Partner ins Spiel. Mit Vermarktungspartner Lagadère Sports wurde ein neuer Vertrag über die nächsten sechs Spielzeiten bis zum Sommer 2024 abgeschlossen. "Der Verein ist nun so gut aufgestellt, dass er auch ohne mich existieren könnte", erklärte Hanning, dass der Vermarktungsvertrag auch strukturell ein wichtiger Schritt wäre, hege aber keine Abwanderungsgedanken und meinte mit einem Schuss Selbstironie: "Im Nachwuchsbereich bin ich noch nicht ersetzbar."

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