21.01.2025, 10:24
ÖHB-Männer starten in WM-Hauptrunde
Spätestens nach den Ausschreitungen nordmazedonischer Fans im Gruppenspiel gegen die Niederlande wissen Österreichs Handball-Männer, was sie Dienstag (15.30 Uhr) im ersten WM-Hauptrundenmatch in Varazdin erwartet. "Es wird ein sehr geiles Spiel in einer vollen Halle", freut sich Kapitän Sebastian Frimmel auf das brisante Duell. "Es wird sauschwer. Sie spielen einen sehr harten Handball", weiß Kreisläufer Tobias Wagner.
Mit Nordmazedonien wartet am Dienstag (15.30 Uhr) in Varazdin die erste Hürde auf dem Weg zum großen Ziel Viertelfinale. Die Österreicher gehen nach einer trotz enormen Verletzungspechs erfolgreich absolvierten Gruppenphase mit breiter Brust in die WM-Hauptrunde. Topstar Filip Kuzmanoviski, der in bisher drei WM-Partien 31 Tore erzielte, sowie Trainerlegende Kiril Lazarov bereiten ihnen die größten Sorgen. Ein Faktor werden auch hunderte nordmazedonische Anhänger sein, die für ihren Fanatismus berühmt-berüchtigt sind und gegen die Niederlande für Ausschreitungen gesorgt hatten.
Als "vollkommen emotional und handballverrückt", charakterisiert Kreisläufer Tobias Wagner den ersten Kontrahenten in der zweiten Turnierphase. "Es wird sauschwer, das muss man ganz ehrlich sagen. Sie spielen einen sehr harten Handball, in der Abwehr und im Angriff." Man habe auch schon in den Vorrundenspielen der Nordmazedonier gesehen, dass sie äußerst körperbetont agieren. "Sie haben jetzt auch mehr Struktur im Spiel", sieht der ÖHB-Routinier die Handschrift von Nordmazedoniens Teamchef Lazarov.
Was die Aussichten für den weiteren WM-Verlauf betrifft, hat Wagner eine einfache Rechnung parat. "Wenn wir gegen Nordmazedonien gewinnen, sind wir in den Top 16. Wenn wir auch gegen Ungarn gewinnen, wären wir schon Top 12. Und wenn wir auch die Niederlande schlagen, stehen wir in den Top 8. Wir müssen weiter von Spiel zu Spiel schauen. Aber unsere Ziele haben sich nach der Vorrunde, die wir letztlich souverän geschafft haben, eklatant nach oben verschoben." Die zahlreichen Ausfälle seien jedenfalls kein Grund zum Hadern. "Die Jungs, die jetzt da sind, sind die besten, die wir haben. Und wir wollen dieses Spiel gewinnen."
Der Weg zum Sieg führt auch für Kapitän Sebastian Frimmel über den Kampf. "Ich gehe davon aus, dass es ein sehr enges Spiel wird. Nordmazedonien hat eine sehr starke Mannschaft und sehr viele Fans vor Ort, die richtig Gas geben. Es wird ein sehr, sehr geiles Spiel in einer vollen Halle." Vor allem auf Topwerfer Filip Kuzmanoviski, der in der Gruppenphase 31 Tore erzielte, müssen man besonders aufpassen. "Sie sind auch taktisch gut eingespielt und von der Legende Lazarov hervorragend gecoacht", weiß Frimmel.
Der Spielführer und Linksaußen der Österreicher gibt angesichts der ausgeglichenen Ausgangslage eine klare Devise aus: "Wir müssen um jeden Ball kämpfen und schauen, dass wir im Sieben gegen Sechs möglichst jeden Angriff erfolgreich zu Ende spielen. Im Rückzug so schnell wie möglich in die Wechsel kommen und dann in der Deckung kompakt stehen. Wir sind alle voll motiviert. Jeder wird für den anderen kämpfen."
Teamchef Ales Pajovic strahlt jedenfalls Vorfreude und Optimismus aus: "Es wird richtig schwer. Aber wir haben unsere Chancen. Die Stimmung in der Halle wird sehr gut sein. Gegen die Niederlande haben sie 18 Minuten in Unterzahl gespielt", weiß der Slowene um die harte Gangart des Gegners. "Sie haben viele junge, motivierte Spieler. Aber unsere 6-0-Abwehr hat gut funktioniert. Im Angriff ist Sieben gegen Sechs immer eine Option." Man habe sich nach den vielen Ausfällen als Team neu gefunden - mit neuer Rollenverteilung. "Es ist ein machbarer Gegner. Wir müssen geduldig bleiben gegen ihr aggressives Spiel."
haho