29.12.2024, 14:51
Reisestrapazen um Weihnachten
Erlangen - Lemgo - Wien - Lemgo - Wien - Lukas Hutecek ist in den letzten Tagen tausende Kilometer gereist, auch weil er das Weihnachtsfest sehr gerne im Kreise seiner Familie im heimischen Wien feiern wollte. So flog der Österreicher kurzerhand am Tag vor Heiligabend nach Hause.
Die Weihnachtsreise des Lukas Hutecek begann zwei Tage vor Heiligabend im Spiel gegen den HC Erlangen. In Franken gab der Spieler des TBV Lemgo Lippe sein Comeback und startete ins weihnachtliche Handballgeschehen der Bundesliga. Nach seiner Handverletzung war das Spiel in Erlangen sein erster Einsatz nach Wochen des Zuschauens.
Ab der dritten Minute des Spiels agierte der Österreicher auf der Platte und führte sein Team zum überzeugenden 28:19-Sieg über die Franken. Einen Treffer steuerte er selbst bei. Nach der Partie ging es nochmal zurück nach Lemgo, bevor dann das Weihnachtsfest in seiner Heimat gefeiert werden konnte.
"Es gab am 23. Dezember noch Regeneration, am Nachmittag bin ich dann mit dem Flugzeug nach Hause und habe am Abend noch viele Freunde und meine Familie getroffen", berichtet Lukas Hutecek über seine kurze Weihnachtspause in Wien. "Am Heiligabend habe ich mit der Familie eine schöne Zeit gehabt, das tat gut, ein wenig runterkommen. Ich bin zu Weihnachten eigentlich sehr gerne zu Hause, wenn es sich machen lässt. Ich finde das Zusammenkommen mit der Familie immer sehr, sehr schön", genoss er die Zeit im familiären Kreis.
Kurz nach dem Fest ging es aber schon wieder Retour Richtung Lemgo, denn am 2. Weihnachtstag traf der TBV Lemgo Lippe vor ausverkaufter Kulisse auf den THW Kiel. Im Duell gegen den ehemaligen Lemgoer Lukas Zerbe zogen die Lipper sehr knapp den Kürzeren.
Am Ende unterlag man mit einem Treffer. "Das ist sehr bitter, vor allem nach dem Verlauf", bilanzierte Österreichs Nummer 72 nach der Partie. "Wir kämpfen uns immer wieder heran, stehen hinten extrem gut, natürlich auch mit Constantin Möstl, der wieder einen super Tag hat", lobt Hutecek seinen Landsmann im Tor des TBV Lemgo Lippe.
"Dass es dann am Ende nicht für einen Punktgewinn reicht, ist sehr Schade. Wir haben die Chancen gehabt, Wolff hält vielleicht zwei, drei Bälle zu viel oder wir haben nicht das nötige Spielglück wie in der letzten Situation mit Niels Versteijnen. Das ist dann relativ hart und bitter", blickt Hutecek nach der knappen Niederlage aber schon auf die ab Februar beginnende Rückrunde in der deutschen Bundesliga. "Ich glaube, wir können relativ stolz auf unsere Leistung sein. Wir sind zuversichtlich, dass wir in der Rückrunde viele Punkte holen werden."
Doch zunächst sammelt Hutecek weiter Meilen anstatt Punkte. Nach dem Spiel gegen Kiel machte sich der 24-Jährige wieder auf den Weg in eine Heimat. Denn schon nach der Silvesterparty beginnt mit dem Team Austria die Vorbereitung auf die WM 2025, die im Januar in Kroatien, Dänemark und Norwegen ausgespielt wird.
» Zum Kader Österreichs für die Handball-WM 2025
Das Team von Ales Pajovic wurde für die Vorrundengruppe an der kroatischen Adriaküste, in Porec, gesetzt und trifft dort auf Frankreich, Katar und Kuwait. Platz drei reicht zum Einzug in die Hauptrunde. Aber Österreich hat nach dem knapp verpassten Halbfinale bei der EM 2024 in Deutschland vielleicht auch höhere Ambitionen.
"Wir haben jetzt bis zum 2. Jänner frei, dann geht es für uns los. Ich werde jetzt erst einmal ein paar Tage zu Hause bei der Familie sein, ein bisschen ruhen und mich ein bisschen verwöhnen lassen von Mama und Oma und dann hoffe ich, dass wir mit Österreich wieder voll angreifen. Wir haben wieder Großes vor", verspricht Hutecek mit einem breiten Lächeln im Gesicht, denn nach dem sehr starken Auftritt bei der EM im letzten Jänner in Deutschland will das Team Rot-weiß-rot die Leistung nun bestätigen. Leider fällt für die WM mit Mykola Bilyk einer der Schlüsselspieler für Österreich aus.
"Der Ausfall von ihm ist jetzt nicht gerade vorteilhaft. Mal sehen wie wir das verkraften", so Lukas Hutecek über seinen Nationalmannschafts-Teamkollegen. "Aber ich glaube wir haben in der Vergangenheit gezeigt, beispielsweise bei der Kempa-Trophy in Tunesien vor einem Jahr, dass wir ohne ihn auch funktionieren können. Wie schnell wir das wieder schaffen oder wie gut wir das hinbekommen, wird man sehen, aber wir wollen auf jeden Fall in die Hauptrunde und dann schauen wir weiter."
Ob es bei der WM denn ähnlich weit gehen kann wie in Deutschland bei der EM vor zwölf Monaten? Da möchte sich auch Hutecek nicht festlegen. "Soweit denken wir nicht. Ich bin ein Freund davon, so handhaben wir es hier in Lemgo auch, dass wir von Woche zu Woche schauen, von Spiel zu Spiel", sagt Hutecek. "Jetzt erstmal runterkommen und danach warten Kuwait, Katar, Frankreich und danach schauen wir, wie es weitergeht. Ich mache mir da wenig Gedanken, wie es in der Hauptrunde oder in einem möglichen Viertelfinale aussieht, das Ziel ist erstmal die Hauptrunde, danach stellen wir uns neue Ziele."
Daniel Genings