vor 1 Tag
Lemgo zu abgezockt
Vor 8400 Zuschauern hat sich der HC Erlangen die Zähne am TBV Lemgo Lippe ausgebissen. Offensiv präsentierten sich die Franken erneut desolat.
Unter Zugzwang empfing der HC Erlangen den TBV Lemgo Lippe vor einer Rekordkulisse von 8400 Handballbegeisterten in der Arena Nürnberger Versicherung - konnte aber Hoffnung aus der Gäste-Form, die zuletzt vier Spiele in Serie abgeben mussten, ziehen. Zudem fehlte Tim Suton: Erlangen musste seinerseits aber ebenfalls auf einen Kreativspieler verzichten, da Sander Överjordet fehlte.
Die Anfangsphase gestaltete sich zäh. Mit Dario Quenstedt und Constantin Möstl waren beide Torhüter direkt auf Betriebstemperatur - ganz im Gegensatz zu beiden Offensivreihen. Bis zur 11. Minuten krebsten sich beide Teams zu mauen drei Toren, danach setzten die Lipper einen Doppelschlag in sieben weiteren torarmen Minuten. Martin Schwalb quittierte das mit seiner ersten Auszeit (5:3, 18.).
In der Folgezeit war es aber weiter Möstl, der den Franken Angriff für Angriff den Zahn zog. Nach dem 5:4-Anschlusstor durch den mit strahlend rot gefärbten Haaren wirbelnden Antonio Metzner versiegte der Offensivdrang komplett und Lemgo setzte sich im Überzahlspiel auf 9:4 ab.
Erlangen durchbrach diese Phase erst durch einen Steal von Christopher Bissel, der das Spielgerät ins leere Tor jagte (9:5, 24.). Florian Kehrmann drückte daraufhin auf den Timeout-Buzzer und konnte dabei zuschauen, wie seine Mannschaft den Vorteil bestätigte. Mit der Sirene traf Frederik Simak mit einem schnell ausgeführten Freiwurf geistesgegenwärtig zum 12:7-Halbzeitstand.
Der HC Erlangen kam stark aus der Kabine und zeigte sich erstmals im Spiel auch offensiv druckvoll. Binnen vier Minuten warfen die Hausherren vier Treffer und verkürzten auf zwei Tore (13:11). TBV-Coach Kehrmann gelang es jedoch, diesen Lauf mit einer frühen Auszeit zu unterbrechen.
In der Folgezeit verloren die Hausherren dann völlig den Faden. Constantin Möstl brachte die Halle mit mehreren Paraden zum Schweigen und auch im Angriff zeigten sich die Lipper abgezockt - Hendrik Wagner besorgte so eine Viertelstunde vor Schluss das Plus-Sieben (20:13), der eingewechselte Urh Kastelic kaufte Christopher Bissel in der Folgeaktion zudem einen Siebenmeter ab.
Danach gelang es den Hausherren zwar, den gegnerischen Lauf zu unterbrechen, der Startschuss zu einer Aufholjagd wollte aber nicht gelingen. Nach einer heroischen Rettungsaktion von Marek Nissen, der einen Ball auf das leere Tore rausfischte, zog Schwalb die letzte Auszeit und setzte sein Vertrauen ins Sieben-gegen-Sechs. Das ging aber nach hinten los und Lemgo erhöhte nochmal bis zum 28:19-Endstand.
HC Erlangen: Quenstedt (5/1 Paraden), Ghedbane (2 Paraden); Metzner 6, Bissel 6/5, Nissen 2, Wagner 2, Büdel 1, Gebala 1, Gömmel 1/1, Seitz, Scheerer, Bezjak, Svensson, Link, Olsson, Bauer
TBV Lemgo Lippe: Möstl (13 Paraden), Kastelic (1/1 Parade); Versteijnen 7/2, Zehnder 6, Faust 5, Wagner 4, Simak 3, Brosch 2, Hutecek 1, Theilinger, Battermann, Carstensen, Houtepen, Puls, Petrovsky
Zuschauer: 8400 (Arena Nürnberger Versicherung, Nürnberg) (ausverkauft)
Schiedsrichter: Kauth / Kolb
Strafminuten: 2 / 6
mao