18.09.2024, 15:00
Nach scharfer Sellin-Kritik
Beim HC Erlangen brodelt es nach nur zwei Spieltagen in der Handball-Bundesliga schon wieder gewaltig. Zuletzt übte Trainer Sellin scharfe Kritik an seinem Team. Nun äußert sich Stefan Kretzschmar dazu.
Nach der jüngsten 24:28-Pleite gegen den ThSV Eisenach wählte Erlangens Trainer Johannes Sellin am Dyn-Mikrofon sehr deutliche Worte. "Unser Überzahlspiel ist natürlich eine Katastrophe, daran müssen wir natürlich arbeiten. Und im Angriff muss man beim Handball auch irgendwann mal auf das Tor gehen, ansonsten wird es schwer", so der Europameister von 2016.
Er machte auch kein Geheimnis daraus, dass sein Team ihm offenbar nicht zugehört hat. "Den Zug zum Tor habe ich nicht gesehen. Das hatten wir besprochen in der Woche, anscheinend nicht genug", sagte Sellin. Im ersten Spiel hatte sich der HCE bei der SG Flensburg-Handewitt eine 28:42-Packung abgeholt.
Stefan Kretzschmar äußert sich nun im Dyn-Format "Kretzsche & Schmiso" zur Sellin-Kritik: "Grundsätzlich sage ich: Du kannst deine Mannschaft nicht so zusammenfalten nach dem Spiel. Das machst du intern, okay. Wenn du dort eine klare Ansprache brauchst, in Ordnung. Aber du kannst dich nicht - meiner Meinung nach - nach dem Spiel hinstellen und faltest deine Mannschaft so zusammen, wie Sellin das gemacht hat."
Kretzschmar erklärt: "Weil: Du brauchst sie ja jetzt wieder gegen Stuttgart. Du darfst die Mannschaft auf gar keinen Fall verlieren." Der Sportvorstand der Füchse Berlin betont: "Wenn dir das als Trainer passiert, dann ist es vorbei. Du musst dich als Verantwortlicher in der Öffentlichkeit immer vor die Mannschaft stellen."
Kretzschmar meint zum deutlichen Sellin-Interview: "Das war eine Generalabrechnung schon fast mit der gesamten Mannschaft." Für den 51-Jährigen ist klar: "Den Schuss hast du nur einmal." Am Freitag (20. September) spielt der HCE gegen den TVB - ebenfalls mit 0:4 Punkten gestartet. Stefan Kretzschmar: "Wenn du das Heimspiel nicht gewinnst, dann... was ist die Steigerung von ‘es brennt der Baum‘? Dann brennt der Wald."
bec