08.06.2024, 20:30
Bundesligainternes Duell um Platz 3
Magdeburg und Kiel scheitern im Halbfinale der Handball Champions League, der SCM unterlag in einem Krimi gegen Aalborg, der THW war chancenlos gegen den FC Barcelona. Für die beiden Bundesligisten geht es nun am morgigen Sonntag nur noch um den bedeutungslosen dritten Platz.
Erst musste Titelverteidiger SC Magdeburg seinen Traum vom historischen Handball-Quadrupel begraben, dann zerschlugen sich die Hoffnungen des THW Kiel auf den fünften Triumph in der Champions League. Das deutsche Handball-Duo spielt beim Final4 der Königsklasse in Köln an diesem Sonntag nur um den Trostpreis - der allerdings 150.000 statt 75.000 Euro Prämie bedeutet.
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Der deutsche Meister und Pokalsieger aus Magdeburg verpasste am Samstag durch eine 26:28 (11:11)-Niederlage in einem dramatischen Halbfinale gegen den dänischen Champion Aalborg HB den erneuten Einzug ins Finale. Im Anschluss scheiterten die Kieler mit 18:30 (9:15) am spanischen Serienmeister FC Barcelona.
"Wir haben eine tolle Saison gespielt. Das bleibt auch. Aber wir haben es zum Höhepunkt leider nicht geschafft, unseren besten Handball zu spielen. Wir waren nicht in Bestform. Das tut weh. Wir müssen diesem sportlichen Schmerz jetzt ein wenig Raum lassen", sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert über das Aus gegen Aalborg.
Auch die Spieler waren nach dem Handball-Krimi ohne Happy End niedergeschlagen. "Ich bin sehr enttäuscht und traurig, dass wir hier nicht besser waren. Sie haben das gut gespielt, weil sie einige der besten Entscheidungsspieler der Welt haben", sagte Kreisläufer Magnus Saugstrup.
Teamkollege Gisli Kristjansson ergänzte: "Wir wollten sicher mehr an diesem Wochenende, aber wir hatten in diesem Spiel nicht so ein richtiges Momentum." Bester Werfer für die Magdeburger, die in dieser Saison auch die Club-WM gewonnen haben, war der Isländer Omar Ingi Magnusson mit zehn Toren.
Im ersten Königsklassenduell beider Teams scheiterte der SCM vor allem an der starken Defensive der Dänen, gegen die der Bundesligist kaum einmal seinen gefürchteten Tempo-Handball aufziehen konnte. Immer wieder liefen sich die Wiegert-Schützlinge an der kompakten Abwehr des Gegners fest.
In der Schlussphase schlug das Pendel dann zugunsten der Dänen um ihre Topstars Mikkel Hansen und Niklas Landin aus - auch weil die taktischen Schachzüge mit einer offensiven Deckung und dem siebten Feldspieler aufgingen. Das 27:25 des achtfach erfolgreichen Mads Hoxer war die erste Zwei-Tore-Führung des Spiels und stellte die Weichen für den 28:26-Erfolg und den Finaleinzug.
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Chancenlos war der THW Kiel im Duell mit Königsklassen-Rekordgewinner FC Barcelona. Das Team von Trainer Filip Jicha, das die Saison in der Handball Bundesliga nur auf dem enttäuschenden vierten Platz abgeschlossen und die erneute Qualifikation für die Champions League verpasst hatte, legte einen Fehlstart hin.
Schon nach wenigen Minuten lag der THW bei der Neuauflage des Endspiels von 2020, das der Bundesligist für sich entschieden hatte, mit 1:4 hinten. Zwar brachte sich der Bundesligist und zog mit einem 4:0-Lauf danach kurz in Führung. Es war jedoch nur ein kurzes Zwischenhoch, denn die Norddeutschen vergaben zu viele Chancen. Immer wieder scheiterten sie am starken Barça-Keeper Emil Nielsen.
Die Folge eine Durststrecke in der aus dem 6:5 ein 6:10 wurde. Diese Hypothek wog schwer, zumal Barcelona seinen Vorsprung bis zur Pause sogar auf sechs Treffer ausbaute. Als Kiel nach dem Seitenwechsel ins Tempospiel kam und verkürzte, keimte kurz Hoffnung auf - doch Barcelona antwortete umgehend: aus dem 14:18 wurde ein 14:24 - und am Ende ein 18:30.
"Wie in vielen Spielen war unser Abschluss nicht gut", erklärte Jicha bei DAZN, die Wurfquote sei nicht gut gewesen. "Wenn diese Aspekte nicht funktionieren, brechen wir oft zusammen. Es war gegen Barcelona klar, dass wir eine bessere Leistung brauchen von jedem Einzelnen. Das ist uns leider nicht gelungen." Auch in der Defensive sei man "nicht gut gestanden".
Ex-Nationalspieler Hendrik Pekeler ergänzte: "Natürlich bin ich mega enttäuscht." Man habe zu schlecht geworfen, "es tut mir unheimlich leid für alle unsere Fans, die hier waren, die vor dem Fernseher waren, dass wir so chancenlos waren."
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SC Magdeburg - Aalborg Haandbold 26:28 (11:11)
SC Magdeburg: Hernandez (9/1 Paraden), Aggefors; O. I. Magnusson 10/5, Claar 4, Musche 4, Smarason 3, G. T. Kristjansson 2, D. Pettersson 2, Saugstrup Jensen 1, Chrapkowski, Hornke, Weber, Lagergren, Mertens, O`Sullivan, Bergendahl
Aalborg Handbold: Landin (4 Paraden); Norsten (8 Paraden); Hoxer 8, Barthold 6, M. Hansen 5/2, Sommer Arnoldsen 5, Björnsen 1, Möllgaard Jensen 1, L. Nilsson 1, Vlah 1, Wiesmach Larsen, J. Nielsen, S. Hald Jensen, M. Larsen, Antonsen, Juul
Zuschauer: 19.750 (ausverkauft, Lanxess arena, Köln/GER)
Schiedsrichter: Charlotte und Julie Bonaventura (FRA)
Strafminuten: 4 / 4
Disqualifikation: O`Sullivan (SCM, 43., Foul)
FC Barcelona - THW Kiel 30:18 (15:9)
FC Barcelona: E. Nielsen (15/3 Paraden), Perez de Vargas (5 Paraden); Richardson 5/1, Cikusa Jelicic 4, Janc 4, Arino 4, Mem 3, Carlsbogard 2, Frade 2, Gomez Abello 2/1, N`Guessan 2, Langaro 1, Makuc 1, Wanne, Petrus, Rodriguez Moreno
THW Kiel: Bellahcene (1 Parade), Mrkva (3 Paraden); Duvnjak 4, Ekberg 3, Reinkind 3, Bilyk 2, Dahmke 1, E. Ellefsen a Skipagotu 1, Johansson 1, Pekeler 1, Wallinius 1, Weinhold 1, M. Landin, Överby, Wiencek, Faust
Zuschauer: 19750 (ausverkauft, Lanxess arena, Köln/GER)
Schiedsrichter: Daniel Accoto Martins / Roberto Accoto Martins (Portugal)
Strafminuten: 4 / 4
Eric Dobias, dpa und red