15.02.2024, 22:52
Restart nach der EM-Pause
Nach der Handball-EM im Januar meldet sich die Machineseeker EHF Champions League der Männer wieder zurück. Der elfte Spieltag der Gruppenphase bot einige richtungsweisende Duelle, dabei gab es größtenteils Favoritensiege und so verabschiedeten sich zwei Teams aus dem Rennen um das Weiterkommen.
Während der THW Kiel das Ticket in die nächste Runde in der Gruppe A der Machineseeker EHF Champions League im Handball sicher hat, befinden sich sechs weitere Teams noch im Rennen um die Play-Offs - lediglich Eurofarm Pelister ist aus dem Rennen. Für Kiel geht es darum, einen der beiden ersten Plätze zu halten und so das direkte Ticket ins Viertelfinale zu buchen.
In der Gruppe B liegen derzeit der FC Barcelona und SC Magdeburg auf diesen beiden Plätzen, und zumindest der Einzug in die nächste Runde ist auch beiden nicht mehr zu nehmen. Druck macht vor allem Veszprem, auch Montpellier kann sich noch Hoffnung machen. Das Weiterkommen muss hingegen Celje abschreiben, zwischen Plock und Porto könnte es auf ein direktes Duell um den letzten Platz in den Play-offs hinauslaufen - beide stehen sich am letzten Spieltag der Gruppenphase gegenüber.
Der THW Kiel festigte am Dienstag seine Spitzenposition mit einem Remis in Kielce, das am Mittwoch dann Aalborg vorbeiziehen lassen musste. Die Dänen setzten sich mit einem ungefährdeten Sieg gegen Zagreb auf den zweiten Platz, der das direkte Ticket in das Viertelfinale bedeutet. Auf den hofft auch noch Paris, das wie Szeged und Kielce nur einen Punkt hinter Aalborg liegt. Im Kampf um den sechsten Platz und das letzte Tickets in die Play-offs, erlitten Zagreb und Kolstad Niederlagen - beide treffen am nächsten Wochenende aufeinander.
Mit einem Doppelschlag von Kamil Syprzak startete Paris Saint-Germain in die Begegnung bei Eurofarm Bitola. Nach sieben Minuten hatte der Favorit seine Führung beim 5:1 bereits verdoppelt und nach dem 8:3 von Nikola Karabatic waren nach zwölf Minuten die Weichen gestellt. "Ich denke, wir haben ein gutes Spiel gemacht, wir haben es von Anfang an kontrolliert und wir sind mit der Leistung zufrieden", so Jacob Holm mit dem Blick auf den Auftritt von PSG.
Der französische Meister hielt die Hausherren in der Folge auf Distanz, zur Halbzeit stand ein 15:9 auf der Anzeigetafel. Beim 23:13 drohte der Abstand eine Viertelstunde vor dem Ende zweistellig zu werden, doch nach einer Auszeit fand Eurofarm Pelister etwas besser in die Begegnung. Das Team aus Nordmazedonien, das weiter auf den ersten Punkt in dieser Saison der Champions League wartet, konnte mit einem Doppelschlag am Ende sogar etwas Ergebniskosmetik betreiben, Paris siegte mit 31:25.
Nach einem anfänglichen 2:4-Rückstand fand der THW Kiel in Kielce zu seinem Spiel - auch dank eines treffsicheren Harald Reinkind aus dem Rückraum. Mehrfach setzte sich der Handball Bundesligist auf drei Tore ab, doch in Überzahlsituationen kamen die Gastgeber immer wieder auf. Ein weiterer Grund war, dass Andreas Wolff für ein klares Plus zwischen den Pfosten bei Kielce sorgte. Dennoch, der THW Kiel nahm ein 17:15 mit in die Kabinen.
Auch nach der Pause setzte sich der THW mehrfach auf drei Tore ab, doch Kielce nutzte die Hinausstellungen gegen die Kieler weiterhin konsequent und übernahm mit einer Dreier-Serie beim 34:32 die Führung. Bei Kiel kassierte Petter Overby die dritte Zeitstrafe, doch diesmal konnte Kielce die Überzahl nicht nutzen: Ein Doppelschlag von Mykola Bilyk sorgte für den Ausgleich. Die letzte Minute lief bereits, Igor Karacic markierte die Führung - doch die verbleibenden neun Sekunden reichten dem THW Kiel: Anwurf Pekeler, Duvnjak auf Ekberg und der Routiner sorgte mit der Sirene für das 36:36.
» Spielbericht Industria Kielce - THW Kiel
"Wir haben in Kroatien ein enges Spiel gehabt, und wir hatten gehofft, dass wir heute noch einen draufsetzen können", erklärte Andrija Nikolic mit Blick auf das Remis zwischen Zagreb und Aalborg im Hinspiel. Nikolic vertritt den nach einer Operation fehlenden Nenad Šoštaric bis Saisonende. Sein Fazit auf der EHF-Homepage an: "Leider haben wir sehr schlecht angefangen und ihnen viele einfache Tore ermöglicht, ohne dass wir in der Defensive richtig reagieren konnten. Sie haben heute besser gespielt als wir, so einfach ist das."
Denn Aalborg legte ein schnelles 2:0 vor und setzte sich über ein 4:1 und 7:3 bis auf 11:4 ab. Erst nach gut einer Viertelstunde fand Zagreb in die Partie, konnte den Abstand bis zum 18:12 zur Pause zumindest konstant halten. Nach Wiederbeginn liefen sich die Gäste aber erneut immer wieder in der guten Deckung von Aalborg fest, die Dänen konnten so ihren Vorsprung nach und nach weiter ausbauen - beim 26:16 stand dreizehn Minuten vor dem Ende erstmals ein zweistelliger Abstand auf der Anzeigetafel, auf der sich nach sechzig Spielminuten dann ein 32:22 fand.
Bei der überraschenden Niederlage in der ungarischen Liga gegen Gyongyosi hatte Szeged die aktuellen personellen Sorgen nicht kaschieren können, mit Kolstad reiste in der Champions League allerdings ein Gegner an, der ebenfalls nicht in Bestbesetzung war. Bei Szeged dürfte es zudem Revanchegelüste gegeben haben, das Hinspiel in Norwegen hatten die Ungarn mit 24:37 verloren. Der zweite Vergleich war wesentlich ausgeglichener und sollte von den Torhütern geprägt werden.
Bei Szeged kam Roland Mikler am Ende auf 13 Paraden, der verlor das Torhüterduell aber dennoch deutlich: Torbjörn Bergerud hatte auf der Gegenseite 20 Paraden zu Buche stehen. Dennoch blieb es lange ausgeglichen. Die Ungarn gerieten durch vier Gegentore in Serie dann mit 18:22 in Rückstand, hatten das Blatt beim 25:24 aber wieder gewendet und behielten in den letzten Minuten die Oberhand - dank vergebener Chancen von Kolstad und der Treffsicherheit von Kreisläufer Bence Banhidi.
In der Gruppe B der Machineseeker EHF Champions League geben der FC Barcelona und der SC Magdeburg weiter den Ton an. Die Spaniers siegten am Dienstag ebenso ungefährdet wie der SCM einen Tag später nach einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt gegen Plock. Vezsprem verhinderte mit einem Sieg in Porto das Anwachsen des Abstands ebenso wie Montpellier mit einem Erfolg gegen Celje, das sich als erstes Team der Gruppe aus dem Rennen um die Play-offs verabschiedete.
Der FC Barcelona hat seine Tabellenführung in der Gruppe B der Handball Champions League ausgebaut. Bei GOG, das noch um das Weiterkommen in die Play-offs kämpft, hatte der Favorit in der Anfangsphase allerdings einige Mühe. "GOG spielt sehr gut Handball, sie haben Veszprém geschlagen, und wir müssen sehr gut spielen, um zu gewinnen", hatte Barca-Coach Carlos Ortega vor der Partie gewarnt und GOG unterstrich dies in einer temporeichen ersten Hälfte.
Mit einem Doppelschlag von Melvynn Richardsson und Luis Frade hatte sich der FC Barcelona direkt vor der Pause mit dem 17:14 etwas Luft verschafft. In seiner dänischen Heimat war dabei auch Emil Nielsen ein entscheidender Faktor - und sollte es erst recht im zweiten Abschnitt werden, in dem GOG unter zehn Toren blieb. Nielsen hatte am Ende 20 Paraden zu Buche stehen und seinen Anteil am ungefährdeten 30:23-Erfolg des FC Barcelona.
Auf die hinter Barcelona liegenden Teams aus Magdeburg und Veszprem, die beide erst am Donnerstag im Einsatz sind, erhöhte unterdessen am Mittwoch Montpellier den Druck - und zerstörte zudem die letzte theoretische Chance des weiterhin punktlosen Celje auf das Weiterkommen. Dabei hielt der Außenseiter bis zum 8:8 mit, dann aber setzten sich die Gastgeber auch dank eines starken Remi Desbonnet im Tor bis zur Pause bereits auf 17:12 ab.
Im zweiten Abschnitt sollte keine Spannung mehr aufkommen, beim 28:18 sorgte Yanis Lenne zwölf Minuten vor dem Ende für den ersten zweistelligen Abstand. Am Ende hieß es 32:21 für Montpellier, das nun zwei Punkte hinter Veszprem und vier hinter Magdeburg liegt, die beide morgen im Einsatz sind. Celje ist hingegen aus dem Rennen um den sechsten Platz - Plock und Porto sind bei drei ausstehenden Spielen zwar jeweils nur sechs Punkte entfernt, spielen aber noch gegeneinander, so dass mindestens eines der beiden Teams am Ende mehr als sechs Punkte zu Buche stehen hat.
"Wir haben gehofft, Veszprem unter Druck setzen zu können, aber schon in den ersten 15 Minuten des Spiels haben wir zu viele klare Chancen vergeben. Gegen eine Mannschaft wie Veszprem kann man sich solche Fehlwürfe nicht leisten, wenn man das Spiel gewinnen will", erklärte Portos Coach Carlos Resende nach der Partie mit Blick auf die Anfangsphase. Sein Team erzielte zwar den ersten Treffer der Begegnung, dann aber drehte Veszprem auf und zog auf 8:1 davon.
Spätestens mit dem 17:7 war sieben Minuten vor dem Seitenwechsel eine unerwartet frühe Vorentscheidung gefallen, in die Kabinen ging es mit einem 21:11. Nach Wiederbeginn behielt Veszprem das Heft in der Hand und steuerte zu einem ungefährdeten 40:26-Erfolg. "Wir haben auf beiden Seiten des Feldes einen tollen Job gemacht, und ich bin mit dem Spiel insgesamt sehr zufrieden", freute sich Veszprems Coach Momir Ilic über den Auftritt seines Teams gegenüber der EHF-Homepage
Der SC Magdeburg tat sich in der Anfangsphase gegen Wisla Plock schwer, auch weil die Gäste gut in der Verteidigung standen. Nach einem Doppelschlag von Tin Lucin liefen die Gastgeber einem Rückstand hinterher, der beim 4:7 sogar auf drei Tore anwuchs. Beim 9:9 gelang zwar der Ausgleich, doch die Führung konnte der SCM nicht übernehmen. Allerdings gab es mit der Roten Karte gegen Gergö Fazekas noch einen Rückschlag für die Gäste, der Rückraumspieler hatte bei einem eigenen Wurf einen Abwehrspieler mit dem Ellenbogen im Gesicht getroffen.
Nach Wiederbeginn zeigte der SCM zur Freude der über 6.000 Zuschauer dann aber wieder sein gewohntes Gesicht: Eine Vierer-Serie drehte den Spielstand direkt nach Wiederbeginn von 13:14 auf 17:14 und mit einer weiteren Vierer-Serie zum 25:19 waren die Weichen zum 28:22-Erfolg dann endgültig gestellt. "Es war wichtig für uns, besser in die zweite Halbzeit zu kommen und das haben wir sehr gut umgesetzt", so Philipp Weber auf der SCM-Homepage.
lmk, cie