15.02.2024, 22:26
SCM hält Kurs auf das direkte Viertelfinal-Ticket
Im ersten Abschnitt hatte der SC Magdeburg eine Probleme mit Wisla Plock, im zweiten Abschnitt bekam der Handball Bundesliga die Partie in der Machineseeker EHF Champions League aber in den Griff. Mit dem Arbeitssieg verteidigen die Magdeburger den wichtigen zweiten Platz in der Gruppe, der das direkte Ticket ins Viertelfinale beschert.
In der Gruppe B der Machineseeker EHF Champions League im Handball hatte der FC Barcelona beim Re-Start nach der EM-Pause mit einem Sieg bei GOG am Vortag vorgelegt und Verfolger Montpellier den Druck aufrecht erhalten. Das tat im Parallelspiel auch Veszprem, das früh die Weichen zum 40:26 (21:11) Erfolg in Porto stellte. Der SC Magdeburg tat sich hingegen gegen das um das Weiterkommen kämpfende Wisla Plock lange Zeit schwer.
Ohne die verletzten Gisli Kristjansson und Janus Dadi Smarason agierte der SCM mit Felix Claar als einzigem Spielmacher, tat sich aber zunächst vor allem in der Abwehr schwer. Tin Lucin warf die Gäste mit einem Doppelschlag in Führung bevor Omar Ingi Magnusson nach gut drei Minuten auch den SC Magdeburg erstmals auf die Anzeigetafel brachte. Lucin erzielte auch die beiden nächsten Treffer von Plock, dann folgten zwei von Lovro Mihic.
Der SCM lief so einem Rückstand hinterher, der durch einen Treffer des früheren Kielers Miha Zarabec beim 4:7 nach gut zehn Minuten bereits auf drei Tore angewachsen war. Ein Doppelschlag von Lukas Mertens und Tim Hornke brachte zwar umgehend wieder den Anschluss und beim 9:9 konnte Omar Ingi Magnusson sogar den Ausgleich erzielen - doch die Magdeburger liefen auch in der Folge einem Rückstand hinterher.
Vor allem in der Offensive war die Fehlerquote beim Bundesligisten zu hoch, auch weil Plock in der Deckung mit viel Einsatz dagegenhielt. Eine Folge davon waren mehrere Strafzeiten, doch selbst in gut achtzig Sekunden doppelter Überzahl gelang dem SCM nicht mehr als der Ausgleich. Mit einem 13:14 sollte es in die Pause gehen.
Vor dem Seitenwechsel gab es aber noch einen Aufreger: Nach einem Fehlwurf von Gergö Fazekas hatte der Ballbesitz gewechselt und Bennet Wiegert drei Sekunden mit einer Auszeit gerettet. Das französische Schiedsrichter-Team Charlotte und Julie Bonaventura prüfte derweil die Szene noch eimal und zeigte Fazekas die Rote Karte. Dieser hatte bei seinem Wurf mit dem rechten Arm den Magdeburger Deckungsspieler mit dem linken Ellenbogen im Gesicht getroffen.
Nach der Pause rückte Nikola Portner zwischen die Pfosten des SCM und setzte mit einer Parade gleich ein Zeichen. Felix Claar konnte so auf den Ausgleich von Lukas Mertens mit dem 15:14 die erste Magdeburger Führung im Spiel markieren. Plock schien beeindruckt, trotz eines vergebenen Siebenmeters zogen die Gastgeber auf 17:14 davon und zwangen die Gäste zu Beginn des zweiten Abschnitts zu einer frühen Auszeit.
Tomas Piroch konnte nach gut sechs Minuten dann zwar den ersten Treffer für Plock in der zweiten Hälfte erzielen - der SC Magdeburg hatte das Spiel nun aber mit einer guten Deckung, einigen Paraden und einer konsequenteren Offensive im Griff. Bis zum 21:19 aber blieben die Gäste zumindest im Spiel, dann aber ließen Philipp Weber, Lukas Mertens und Tim Hornke, der erst einen Siebenmeter im Nachwurf verwandelte und dann von außen traf, für das 25:19.
Zehn Minuten vor dem Ende waren die Weichen gestellt und der SC Magdeburg längst wieder in der gewohnten Dominatoren-Rolle. Ein Doppelschlag mit dem siebten Feldspieler ließ die mitgereisten Anhänger aus Plock noch einmal hoffen, doch der SCM antwortete mit einer Dreier-Serie und verbuchte am Ende einenen ungefährdeten 28:22-Erfolg. "Es war wichtig für uns, besser in die zweite Halbzeit zu kommen und das haben wir sehr gut umgesetzt", so Philipp Weber auf der SCM-Homepage.
Lukas Mertens und Tim Hornke mit je sechs Treffern waren die besten Magdeburger Torschützen. Für den SCM war es wettbewerbsübergreifend das 30. Spiel ohne Niederlage in Serie. In der Machineseeker EHF Champions League stehen die Magdeburger mit nun 18 Punkten und zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter FC Barcelona auf dem zweiten Platz, Veszprem liegt zwei und Montpellier bereits sechs Punkte dahinter. Nächste Woche geht es für den SCM zum punktlosen Schlusslicht nach Celje.
SC Magdeburg: Hernandez (3 Paraden), Portner (6 Paraden); Hornke 6/1, Mertens 6, Claar 5, O. I. Magnusson 5, Ph. Weber 3, Bergendahl 1, M. Damgaard 1, Saugstrup Jensen 1, Meister, Chrapkowski, Musche, Pettersson, Lagergren, O`Sullivan
Wisla Plock: Jastrzebski (8/2 Paraden), Alilovic (2/1 Paraden); Lucin 8/4, Mihic 5, Piroch 2, Zarabec 2, Daszek 1, Fazekas 1, Zhitnikov 1, Serdio Guntin 1, Susnja 1, Krajewski, Perez Arce, Terzic, Dawydzik, Mindegia Elizaga
Zuschauer: 6.060 (Getec Arena, Magdeburg, GER)
Schiedsrichter: Charlotte Bonaventura / Julie Bonaventura (FRA)
Strafminuten: 2 / 12
Disqualifikation: Fazekas (Plock, 29.)
cie, dpa