14.02.2024, 22:26
Tabellenführung verteidigt
In einem packenden Schlagabtausch ging Kielce gegen den THW Kiel neun Sekunden vor dem Ende in Führung, doch der deutsche Rekordmeister schaffte es noch zu antworten und holte einen wichtigen Punkt in der Gruppe A der Machineseeker EHF Champions League im Handball.
Nach der deutlichen Niederlage gegen den SC Magdeburg und dem Arbeitssieg beim Bergischen HC in der Handball Bundesliga wollte der THW Kiel in Kielce beim Re-Start der Machineseeker EHF Champions League wieder zur Königsklassen-Form finden. Mit 15:5 Punkten gingen die Kieler als Tabellenführer in die Begegnung, gerieten aber nach einer ersten Parade von Andreas Wolff zunächst mit 2:4 in Rückstand.
Mit einem Doppelschlag glich der THW Kiel dann allerdings aus und ging wenig später durch einen Treffer von Niclas Ekberg in Führung. Hendrik Pekeler erhöhte und beim 9:6 und 10:7 lagen dann drei Treffer zwischen den Teams. Eine erste Unterzahl brachte Kielce wieder auf ein Tor heran, der THW zog wieder auf 12:9 davon, bevor in der nächsten Unterzahl der Kieler Vorsprung wieder schmolz - diesmal sogar bis zum 12:12.
Harald Reinkind hielt den THW Kiel mit seinen Treffern in Vorlage und Magnus Landin erhöhte den Abstand beim 16:13 wieder auf drei Tore - diesmal hatte der THW Kiel eine Überzahl genutzt, um sich wieder abzusetzen. Kielce blieb aber im Spiel, hatte sogar die Chance auf den Anschluss - aber Samir Bellahcene nahm den freien Gegenstoß weg. Mit einem 17:15 für den Bundesligisten ging es in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn erhöhte Domagoj Duvnjak den Abstand beim 18:15 wieder auf drei Tore, doch nach dem 21:18 - ebenfalls vom Routinier erzielt - sollte der Abstand dann wieder schrumpfen. Erneut kassierten die Kieler in einer weiteren Unterzahl erst den Ausgleich, zogen danach wieder auf 24:21 davon und mussten nach einer weiteren Hinausstellung dann den Anschlusstreffer hinnehmen.
Die Begegnung hatte sich längst zu einem offenen Schlagabtausch mit sehenswerten Aktionen auf beiden Seiten entwickelt. Dabei behauptete der THW Kiel bis zum 30:28, nach einem Durchbruch von Eric Johansson die Zwei-Tore-Führung. Doch einmal mehr nutzte Kielce eine Hinausstellung gegen die Kieler, kam durch Michal Olejniczak und Arkadiusz Moryto zum Ausgleich. Und nach einem Fehlversuch der Kieler konnte Dani Dujshebaev die Gastgeber unter dem Jubel der Halle in Führung werfen.
Bei Kielce kam die Deckung nun besser in die Zweikämpfe, zudem sorgte Andreas Wolff für ein klares Plus zwischen den Pfosten. Die Kieler holten sich durch einen Doppelschlag zwar kurzfristig die Führung zurück, doch eine Dreier-Serie von Kielce setzte Kiel dann unter Druck. Und wieder gab es eine Unterzahl, es war die dritte Zeitstrafe gegen den in der Deckung starken Petter Overby - und das drei Minuten vor Spielende.
Doch Mykola Bilyk setzte nun zwei wichtige Treffer, während Samir Bellahcene eine nicht minder wichtige Parade verbuchte. Auf der Gegenseite war Andreas Wolff zur Stelle, parierte auch den Nachwurf - da ein Abwehrspieler bei diesem aber im Kreis war, gab es einen Siebenmeter und den verwandelte Niclas Ekberg. Die letzte Minute lief, Kielce nahm die Auszeit und setzte durch Igor Karacic den erneuten Führungstreffer.
Kiel schaltete sofort um: Anwurf Pekeler, Pass von Duvnjak und der bediente Ekberg, der mit der Sirene das 36:36 und somit die Punkteteilung perfekt machte. Im Kampf um die beiden direkten Tickets für das Viertelfinale vor allem für Kiel ein wichtiger Auswärtspunkt, der Abstand auf Kielce bleibt bei drei Punkten. Kielce behauptete durch das Remis allerdings seinerseits den zweiten Rang vor dem punktgleichen Konkurrenten aus Paris. Aalborg könnte im engen Verfolgerfeld morgen allerdings vorbeiziehen.
"Wir hatten die Chance, die zwei Punkte zu holen. Das ist bitter", sagte Andreas Wolff, der vor seinem Wechsel nach Polen 2019 drei Jahre für Kiel gespielt hatte, nach der Partie laut SID und fügte an: "Ich hätte besser spielen können. Es war ein hartes Spiel, aber immerhin haben wir einen Punkt geholt."
KS Industria Kielce: Wolff (13/1 Paraden), Walach, Mestric; A. Dujshebaev 7/1, Tournat 7, Nahi 6, Sicko 6/1, D. Dujshebaev 3, Karacic 3, Moryto 2, Olejniczak 1, Wiaderny 1, Thrastarson, Surgiel, Paczkowski
THW Kiel: Bellahcene (7/1 Paraden), Mrkva (1/1 Paraden); Ekberg 7/2, Johansson 7, Reinkind 6, Duvnjak 4, Bilyk 3, E. Ellefsen a Skipagotu 2, M. Landin 2, Pekeler 2, Wallinius 1, Wiencek 1, Överby 1, Ehrig, Weinhold, Dahmke
Zuschauer: 4200 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Marko Boricic / Dejan Markovic (SRB)
Strafminuten: 6 / 12
Disqualifikation: - / Överby (56./3. Zeitstrafe)
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