24.01.2023, 14:10
Deutscher Spielmacher gibt den Fans ein Versprechen
Auf dem Papier haben es die vier Viertelfinals der Handball-WM in sich. Mit Rekordweltmeister Frankreich hat die DHB-Auswahl sicherlich mit den größten Brocken aus dem Weg zu räumen.
Der Respekt vor dem nächsten deutschen Gegner ist groß. Daraus machten die Nationalspieler nach dem ersten verlorenen WM-Spiel gegen Norwegen (26:28) am Montagabend erst gar keinen Hehl. Nicht umsonst hätte sich Bundestrainer Alfred Gislason lieber mit Vize-Europameister Spanien duelliert - selbstverständlich auch alles andere als ein Selbstläufer. Doch der Rekordweltmeister aus Frankreich flößt in der Handball-Welt doch aktuell deutlich mehr Angst ein.
"Die Franzosen haben schon das ein oder andere Viertelfinale mehr gespielt als unser Team gerade", merkte DHB-Kapitän Johannes Golla zu Recht an. "Les Experts" hätten "seit Jahren diese individuelle Qualität auf höchstem Niveau", da könne "wirklich jeder den Unterschied machen". Alleine mit starken individuellen Leistungen, die gegen Norwegen eigentlich nur Keeper Wolff und Spielmacher Juri Knorr gezeigt hatten, wird es laut Golla nicht gehen. "Wir müssen als Mannschaft geschlossen dagegenhalten, wenn wir eine Chance haben wollen", stellte der Kreisläufer der SG Flensburg-Handewitt klar.
Um sich die Chance aufs Halbfinale zu erhalten, braucht es laut Golla gegen "eine der besten Mannschaften der Welt" eine "nahezu perfekte Tagesform". Zumindest in den ersten 30 Minuten gegen Norwegen hatte Mittelmann Knorr eine solche vorzuweisen, neben etlichen direkten Assists erzielte der Jüngste im deutschen Team bereits vor der Pause sieben seiner insgesamt acht Tore.
Unmittelbar nach der ersten Niederlage bei der WM richtete sich sein Blick auf das Viertelfinale. "Wahrscheinlich ist das das größte Spiel meiner Karriere. Da muss man nicht drum herum reden, es aber auch nicht größer machen als es ist", so Knorr, der nachschob: "So eine Chance hatte ich, hatten viele aus unserer Mannschaft noch nicht."
Knorrs Vorfreude ist immens. Die Herausforderung bedeutet schließlich gleichzeitig die Chance, "auf so einer Bühne ins Halbfinale einzuziehen und um die Medaillen mitzuspielen". Sein Versprechen an die deutschen Fans: "Egal, wie viel wir in den Beinen haben, wie voll unsere Köpfe sind, da werden wir voll da sein." Dafür braucht es auch seinen Spielwitz und seine Treffer - aktuell ist Knorr Sechster der WM-Torschützenliste.
Sechs der letzten neun Spiele zwischen Deutschland und Frankreich waren bei Weltmeisterschaften. Und aktuell spricht diese Bilanz noch für den Europameister von 2016: drei Siege, ein Remis und zwei Niederlagen.
msc