28.12.2020, 19:36
Katalanen lösen ihr Final-Ticket souverän
Der FC Barcelona hat sein Ticket fürs Champions-League-Endspiel gelöst: Im ersten Halbfinale ließen die Katalanen Gegner PSG beim 37:32 (18:14) keine Chance. Barça-Keeper Kevin Möller, auf den sich die Flensburger im Sommer freuen dürfen, wuchs über sich hinaus.
Barcelona ging gegen PSG als klarer Favorit ins Rennen. Nicht nur, dass den Franzosen Superstar Nikola Karabatic (Kreuzbandriss) fehlte. Auch die Bilanz in der Champions-League-Gruppenphase der Saison 2020/21 spricht Bände: Während die Katalanen mit 16 Punkten aus acht Spielen durch die Gruppe B marschieren, steht PSG nach sechs Spielen bei sechs mageren Pünktchen.
Vor dem Turnier in Köln kamen zwei schlechte Nachrichten für den französischen Hauptstadtklub dazu: Luc Steins, quirliger niederländischer Spielmacher, und der ehemalige Kieler Henrik Toft Hansen fielen wegen positiver Corona-Tests kurzfristig aus. Entgegen der Prognosen hielt PSG zum Start bärenstark dagegen, Ex-Berliner Kristopans (mit 2,13 Metern größter Spieler im Turnier) erzielte direkt zwei Tore (3:2, 4.).
In einer Partie auf extrem hohem Niveau hielt PSG den Vorsprung bei zwei bis drei Toren - doch Barça in Person von Dika Mem dagegen. Der französische Modellathlet begeisterte nicht nur mit einem Sprungwurf aus dem Stand in den Winkel über Riese Kristopans hinweg. Als Paris mal ein paar kleinere Fehler einstreute, waren die Katalanen sofort zur Stelle und gingen durch einen von Mem verwandelten Kempa mit 11:10 in Führung. PSG-Coach Raul Gonzalez musste reagieren und nahm eine erste Auszeit.
Diese verpuffte allerdings, weil der Favorit immer mehr ins Rollen kam und besonders Barça-Keeper Kevin Möller (kehrt im Sommer nach Flensburg zurück) zum Faktor wurde. PSG blieb zwischenzeitlich sieben (!) Minuten ohne Tor, weil der Däne seinen Kasten vernagelte und etliche freie Würfe wegnahm. Zur Pause führte Barcelona verdient mit 18:14.
Direkt nach Wiederanpfiff hätte Barça-Rechtsaußen Aleix Gomez eine mögliche Vorentscheidung herbeiführen können, doch der 23-Jährige ließ binnen kürzester Zeit einen freien Wurf sowie zwei Siebenmeter liegen. Dafür übernahm aber Ex-Kieler Aron Palmarsson mehr und mehr das Kommando, um den Vorsprung zu halten. Sein nächstes geniales Anspiel fand Mem, der mit seinem siebten Tor im siebten Versuch auf 21:17 stellte (36.).
Paris musste sich etwas einfallen lassen, tat sich mit dem siebten Feldspieler aber keinen großen Gefallen: Barça-Keeper Möller traf ins verwaiste PSG-Tor zum 23:17. Eine kleine Vorentscheidung war da schon gefallen. Insgesamt konnte die Partie nach dem Wechsel vom Niveau her nicht mehr an den ersten Durchgang anknüpfen. Beide Teams leisteten sich viele technische Fehler. PSG verpasste es mehrmals, noch näher ranzukommen. Kristopans fiel exemplarisch mehr durch Unsauberkeiten denn durch geniale Momente auf.
Am Ende stand ein hochverdienter, deutlicher 37:32-Erfolg für den Favoriten. Im Finale am Dienstag (20.30 Uhr) trifft Barcelona auf den THW Kiel, der sich im zweiten Halbfinale deutlich mehr strecken musste. Verlierer Veszprem spielt gegen PSG ab 18 Uhr noch den dritten Platz aus.
Tore für Barcelona: Mem 8, Palmarsson 6, Fabregas 5, Janc 5, Cindric 4/1, N'Guessan 4, Gomez 2/2, Arino 1, Möller 1, Sorhaindo 1
Tore für PSG: Nahi 9, M. Hansen 7/5, Remili 5, Kristopans 4, Solé 3, L. Karabatic 2, Prandi 1, Syprzak 1
Schiedsrichter: Mirza Kurtagic (Schweden)/Mattias Wetterwik (Schweden)
Strafminuten: 6 / 4
msc