27.10.2024, 21:13
So eng geht es im Unterhaus zu
Abschluss der Englischen Woche in der 2. Handball-Bundesliga. Wenn man aktuell die Tabelle anschaut, dann ist die Dichte des Unterhauses noch größer als in Liga 1. Spitzenreiter Bergischer HC hat nur zwei Minuspunkte weniger als der auf dem achten Rang liegende TV Hüttenberg. Genügend Raum für Topspiele und dann gab es noch DAS Derby im Unterhaus - Lübbecke schlug dabei Minden.
Die 2. Handball-Bundesliga absolviert eine englische Woche und weil am Mittwoch noch gespielt wurde startet der 9. Spieltag erst am Samstag mit vier Spielen. Besonderen Reiz bot das Mühlenkreisderby, das der TuS N-Lübbecke mit 30:26 gegen GWD Minden gewann. Dormagen setzte sich mit 35:27 gegen Großwallstadt durch, Nordhorn-Lingen war mit 28:25 gegen die Eulen Ludwigshafen erfolgreich. Der HSC 2000 Coburg und der ASV Hamm-Westfalen trennten sich mit einem 33:33-Remis.
Am Sonntag standen sich der Bergische HC und der HC Elbflorenz gegenüber, beide Teams trennte letztlich nur ein Minuspunkt. Nach dem hart umkämpften 32:31-Heimsieg bleiben die Löwen allerdings Spitzenreiter, die Gäste aus Dresden rutschten auf Rang 8. Punktgleich waren hingegen das Überraschungsteam TuS Ferndorf und der zweite Erstliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten, nach dem 26:24-Auswärtserfolg sind die Gallier Zweiter.
Der Dessau-Roßlauer HV schnappte sich in Lübeck mit einem 26:22-Erfolg zwei wichtige Zähler. Eintracht Hagen wollte gegen Hüttenberg einen Schritt aus dem Tabellenkeller machen, unterlag aber - der TVH hat als Tabellenachter dabei lediglich zwei Minuspunkte mehr als Spitzenreiter BHC. Am Montag rundet das Duell zwischen TUSEM Essen und Schlusslicht HSG Konstanz den Spieltag ab.
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Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit drehte die HSG Nordhorn-Lingen das Spiel gegen die Eulen Ludwigshafen um die vierzigste Minute herum: Aus einem 15:17 wurde ein 20:17. Schlüssel bei der entscheidenden Weichenstellung waren Torhüter Kristian dan der Merwe mit 19 Paraden und Björn Zintel mit 9 Toren. In der Folge verteidigten Gastgeber im Euregium ihrem Vorsprung. Die Eulen hielten mit, doch ein Doppelschlag zum 25:22 stellte dann die letzten Weichen zum 28:25-Erfolg. Für Ludwigshafen die vierte Niederlage der Saison, Nordhorn orientiert sich mit nun 6:12 wieder in Richtung Mittelfeld.
Der ASV Hamm-Westfalen und der HSC 2000 Coburg, bei dem Spielmacher Arkadiusz Ossowski in der Reha einen Rückschlag erlitt, lieferten sich auch aufgrund personeller Sorgen auf beiden Seiten ein Mittelfeldduell in der 2. Handball Bundesliga - und dies verlief vor 1826 Zuschauern bis in die letzte Minute ausgeglichen. Coburg hatte sich früh auf 7:3 abgesetzt und die Führung lange behauptet, bevor Hamm mit einer Vierer-Serie zum 22:22 ausglich. Eine weitere Serie von 27:26 zum 27:31 schien für die Vorentscheidung zu sorgen, doch Coburg kam nach dem 30:33 noch einmal auf und erzielte zehn Sekunden vor dem Ende durch Janis Valkovskis das 33:33. Jesper Schmidt mit zehn Toren für Coburg und Fabian Huesman mit acht Treffer für Hamm waren beim Remis die besten Werfer.
Von der ersten Minute an legte der TuS N-Lübbecke im Derby mit GWD Minden, das den Rest der Hinrunde auf Tom Bergner verzichten muss, vor, teils mit fünf Toren. Doch sieben Minuten vor dem Ende stand beim 24:24 wieder ein Gleichstand auf der Anzeigetafel. Minden setzte die Gastgeber dabei mit einer offensiveren Deckung unter Druck. Lübbecke nahm die Auszeit und setzte danach durch Falk Kolodziej, Jo Gerrit Genz und Yannick Dräger die vorentscheidende Dreier-Serie. Lutz Heiny und Tim Wieling beantworteten die nächsten GWD-Treffer und hielten Lübbecke bis zum 30:26-Endstand auf Siegkurs. Minden verpasst damit den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz, der TuS schob sich auf den sechzehnten Platz und somit über den Strich.
Bayer Dormagen hat die Niederlage von Ludwigshafen genutzt und sich zumindest für eine Nacht auf den zweiten Platz der 2. Handball Bundesliga gesetzt. Der Gast aus Großwallstadt hatte unter der Woche mit einem Sieg gegen Großwallstadt aufgetrumpft, lief in Dormagen aber von Anfang an einem Rückstand hinterher. Nach einer Vierer-Serie zum 12:6 setzte sich das Bayer-Team bis zur Halbzeit auf 19:12 ab und steuerte in der Folge zu einem ungefährdeten 35:27-Erfolg. Beim TVG kam Stefan Hanemann zwar auf 16 Paraden, doch auf der Gegenseite überragte ihn Christian Ole Simonsen mit 22 Paraden noch.
Auch ohne Cheftrainer Uwe Jungandreas, der verletzungsbedingt die Reise an die Ostseeküste nicht antreten konnte, gewann der Dessau-Roßlauer HV das schwere Auswärtsspiel beim VfL Lübeck-Schwartau und arbeitete sich mit dem 26:22-Sieg ins Mittelfeld vor. Den Hausherren reichten die elf Paraden von Paul Dreyer nicht, die Gäste schnappten sich angeführt von Yannick-Marcos Pust (6 Tore) die Zähler.
Das Spitzenspiel zwischen dem Bergischen HC gegen den HC Elbflorenz wurde den hohen Erwartungen gerecht und bot Spannung bis zum Schluss. Nach einem frühen 3:6-Rückstand kämpften sich die Bergischen Löwen mit einer Dreierserie zum 12:12-Ausgleich. Im Anschluss war es ein Duell auf Augenhöhe und nach 39 Minuten und beim Stand von 20:20 musste die Partie aufgrund eines medizinischen Notfalls unterbrochen werden. nach einer Viertelstunde Behandlungspause konnte die Partie fortgesetzt werden, der BHC schnappte sich nach dem 27:27 die Vorlage und brachte auch trotz einer Roten Karte gegen Eloy Morante am Ende ein 32:31 ins Ziel.
Der HBW Balingen-Weilstetten konnte sich im Spitzenduell bei Überraschungsteam TuS Ferndorf letztlich mit 26:24 durchsetzen und den zweiten Platz zurückerobern, den man kurzzeitig an Bayer Dormagen verloren hatte. Die Siegerländer hingegen fielen auf Rang 7 zurück. Die Gallier konnten erst in der Schlussviertelstunde nach dem 21:21 den entscheidenden Vorsprung erspielen.
Beide Teams gingen mit breiter Brust in die Partie, denn Hagen konnte endlich den ersten Saisonsieg einfahren, Hüttenberg zeigte eine Gala gegen TUSEM Essen. Im ersten Abschnitt führten die Gastgeber 5:3, dann stand ein 8:11 auf der Anzeigetafel und nach einem 12:13 zur Pause setzte sich der TVH auf sechs Tore ab. Hagen kam trotz zweier Roten Karten auf, schaffte den Anschluss - doch die Gäste hatten die passenden Antworten, bis zum 26:28-Endstand. Hagen steht weiter bei 4:14 Punkten, Hüttenberg hat nun 11:7 Punkte.
Schlusslicht HSG Konstanz muss weiter auf den ersten Punktgewinn warten. Nun geht es zum heimstarken Team von TUSEM Essen, das eine Reaktion auf die Pleite von Hüttenberg zeigen will. "Wir hatten im Rückzug und in der Abwehr Probleme, dazu hat uns der Zugriff gefehlt", legte Essens Coach Daniel Haase den Finger in die Wunde und Konstanz-Coach Vitor Baricelli betonte: "Hagen hat natürlich mehr Qualität als der aktuelle Tabellenplatz aussagt. Aber bei uns war nach den ersten Fehlern der Wurm drin. Nach unseren Fehlern ist es schwer, mental weiter stabil zu sein. Wir müssen uns das Selbstvertrauen holen."
red