16.11.2024, 09:42
Schlüsselspiel im "Bunker"
Der 8. Spieltag steht in der 2. Handball Bundesliga Frauen auf dem Programm, der Aufstiegskampf ist hart umkämpft und dennoch gehen sich die Topteams weitestgehend aus dem Weg. Dafür kommt es in der unteren Tabellenhälfte zum Duell der pluspunktgleichen Teams Regensburg und Bremen.
Klare Verhältnisse im Vorfeld, denn Spitzenreiter SV Union Halle-Neustadt reist zu den abstiegsbedrohten Kurpfalz Bären. "Wir wissen, dass wir gegen Halle eine außergewöhnliche Leistung an den Tag legen müssen, um etwas Zählbares mitzunehmen", so Bären-Trainerin Franziska Garcia. "Für uns geht es darum, unser Spiel zu forcieren, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive, und die guten Sachen aus dem Leipzig-Spiel fortzuführen."
"Ich freue mich bekannte Gesichter wiederzusehen. Wir wollen und werden unsere Favoritenrollen annehmen schätzen die Tabellensituation aber auch etwas trügerisch ein. Ketsch ist ein starker Gegner mit einem guten Rückraum und gefährlichen Außenspielerinnen", erklärte Halles Cara Reuthal vor dem Duell mit dem Ex-Verein.
Punktgleich mit den Wildcats sind auch die Spreefüxxe Berlin vor dem Auswärtsspiel beim VfL Waiblingen. "Der Tabellenplatz sagt absolut nichts aus und das wissen wir. Zudem ist es nicht die einfachste Aufgabe, nach acht Stunden Fahrt aus dem Bus zu steigen und zu performen", mahnt Berlins Trainerin Susann Müller vor der Partie beim Dreizehnten. "Waiblingen ein gutes Team. Ich hoffe, dass wir unser Angriffsspiel noch weiterentwickeln können, um hier erfolgreich zu sein und die Punkte mit nach Berlin nehmen können."
Der Dritte Bergischer HC muss zum Aufsteigerduell bei der TSG Mainz-Bretzenheim. Die Viertplatzierten Rödertalbienen haben mit dem Siebten 1. FSV Mainz 05 die nominell schwierigste Hürde von den Top6 zu meistern. "Mainz hat gegen Solingen im letzten Spiel einen klaren Sieg eingefahren. Wir sind also sehr deutlich gewarnt und wissen, was auf uns zukommt. Wir nehmen Mainz sehr ernst. Wir wollen aber die Niederlage gegen Halle vergessen und unsere Stärken im Spiel wieder ausspielen", so HCR-Trainerin Maike Daniels.
Nach der Niederlage in Bremen ist die TG Nürtingen auf Rang 5 abgerutscht. Nun kommt es zum Duell mit den Bad Wildungen Vipers, die derzeit mit 5:9 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz rangiert. "Das ist ein gefährlicher Moment", ist sich der TG-Coach sicher. "Wir kommen aus einem extrem schlechten Spiel in Bremen und kommen jetzt gegen die sehr schnellen Vipers. Besonders müssen wir auf deren Deckung achten, sie spielen immer unterschiedliche Systeme. Wir spielen zu Hause und wir werden alles dafür geben, dass die zwei Punkte hier bleiben."
Ähnliche Voraussetzungen gibt es zwischen dem Sechsten Leipzig und dem Zehnten Buchholz-Rosengarten, hier haben aber die Handball-Luchse das Heimrecht. "Leipzig spielt einen tollen Handball, und es wird eine harte Aufgabe, gegen diese Mannschaft zu bestehen. Aber wir sind bereit, unsere besten Leistungen abzurufen und alles zu versuchen, um vor heimischem Publikum zu punkten", so HL-Coach Dubravko Prelcec, der erstmals auf Nachwuchs-Nationalspielerin Lin Lück zurückgreifen kann. "Lin wird uns in dieser schwierigen Situation sehr helfen und neue Impulse geben", so Sven Dubau, Geschäftsführer der Luchse.
"Uns fehlt im Moment dieses eine Prozent an Präzision, damit unser Spiel noch wirkungsvoller gelingt. Um unser Tempospiel zu forcieren, müssen wir vor allem in der Abwehr besser antizipieren, dem Gegner Raum und Luft nehmen und seinen Spielfluss stoppen. Aber auch nach einem Gegentor oder nach Ballgewinn müssen wir noch schneller umschalten", so Leipzigs Coach Erik Töpfer. "Egal ob sie 5:1 oder 6:0 spielen, wir brauchen einen klaren Kopf, müssen das bewusst ausspielen. Vor allem müssen wir uns gute Torwurfpositionen erarbeiten."
Ein Mittelfeldduell liefert sich der Achte TuS Lintfort beim Elften HSV Solingen-Gräfrath. "In diesen Spielen steckt immer eine besondere Brisanz. Es ist halt ein Prestigeduell", mahnt Lintforts Trainerin Bettina Grenz-Klein. "Wir sollten von Beginn an hellwach agieren - Rückständen hinterherzulaufen, wäre schlecht."
Einen Schritt aus der Abstiegszone wollen der ESV Regensburg und der SV Werder Bremen machen. Die Hanseatinnen haben mit dem Kantersieg über Nürtingen für den Paukenschlag des letzten Wochenendes gesorgt. "Bremen ist sicherlich eine Mannschaft, die nominell nicht in den Tabellenkeller gehört. Aber Verletzungsprobleme und fehlendes Spielglück haben für einen schwierigen Saisonstart gesorgt. Der Sieg gegen Nürtingen kam für uns etwas zur Unzeit", so auch ESV-Coach Bernhard Goldbach.
In eigener Halle möchte man aber mit breiter Brust auftreten und sich von den Zuschauern tragen lassen. "Wir wollen zu Hause weiter eine Macht bleiben und die Zuschauer können da mit ihrer Unterstützung das Zünglein an der Waage sein", so Goldbach weiter. Bei Bremen trübte hingegen der bevorstehende Abschied von Chefcoach Timm Dietrich im Sommer die Freude übe den Befreiungsschlag.
chs, red