26.01.2024, 16:49
Historisch beste EM-Platzierung
Im Spiel um den fünften Platz bei der Handball-Europameisterschaft standen sich am Freitag in der Köln-Arena die Nachbarländer Ungarn und Slowenien gegenüber. Die Magyaren feierten am Ende einer dramatischen Partie den Sieg und die beste EM-Platzierung aller Zeiten. 1998 waren sie Sechster gewesen.
Aus Köln berichtet Felix Buß
Die Slowenen waren zu Beginn das bessere Team und stellten dies unter anderem mit dem Kempa-Spielzug unter Beweis, den Mackovsek zum 1:3 (3.) vollendete. Danach kamen die Ungarn besser in die Partie, auch weil Zoran Ilic und Zoltan Szita offensiv auf die Halben heraustraten. Kreisläufer Bence Banhidi egalisierte für die Magyaren beim 5:5 (8.).
Bendeguz Boka sorgte nach einer Viertelstunde mit einem Gegenstoß für den 8:7-Führungswechsel zugunsten Ungarns. Zoran Ilic, beim HSV Hamburg unter Vertrag, saß gerade draußen und ließ sich den Fuß tapen, als sein Teamkollege Szita die Zwei-Tore-Führung der Magyaren am Gebälk liegen ließ. Sloweniens Nationaltrainer Uros Zorman buzzerte in der Folge zur Auszeit.
Die Wurfauswahl der Slowenen war bisher schlecht, Ungarns Torwart Laszlo Bartusz parierte fast die Hälfte davon. Die Maßgabe war offenbar, das Spiel breiter anzulegen, denn Zarabec netzte vom linken Flügel zum 8:8. Und der "Zorman-Libero" funktionierte, denn im Fünf-gegen-fünf glich Zarabec von der Mitte zum 10:10 (23.) aus.
Die Slowenen entschieden, nach den starken ersten fünf Minuten, auch die Phase vor der Halbzeit-Sirene für sich. Aleks Vlah und Matic Suholeznik besorgten das 11:13. Zoran Ilic mit dem getapeten Fuß war 12:13-Pausenstand vorbehalten. Es war vielleicht nicht das "echte Nachbarschaftsderby", das sich Sloweniens Mackovsek gewünscht hatte - aber es war spannend und umkämpft, bis zum Ende.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit war die Partie für mehrere Minuten unterbrochen, offenbar wegen technischer Probleme am Kampfgericht. Mate Lekai schaltete danach am schnellsten und traf zum 13:13 (33.). Nach 46 Minuten glich Lekai beim 16:16 abermals aus. Die Slowenen schafften es nicht, die Parade Ferlins, davon drei Siebenmeter, für sich zu nutzen.
Ungarn gab nicht auf, Boka sorgte beim 19:18 (47.) für die Führung, neun Minuten vor Schluss folgte die Zorman-Auszeit. Slowenien lag wieder vorne, doch Boka brachte Ungarn nach dem 21:22 (55.) mit zwei Siebenmetern in Vorlage. Sloweniens Zarabec scheiterte an Bartucz, dessen zehnte Parade Ungarn den 23:22-Sieg und die beste EM-Platzierung aller Zeiten verschaffte.
Ungarn: Ando, Bartucz (10 Paraden); Banhidi 5, Lekai 5, Boka 4/2, Ilic 3, Fazekas 2, Imre 2, Bodo 1, Rosta 1/1, Ancsin, Hanusz, Ligetvari, Sipos, Szita, Szöllösi
Slowenien: Ferlin (11/4 Paraden), Vujovic; Blagotinsek 4, Vlah 4, Zarabec 4/1, Dolenec 3, Mackovsek 3, Suholeznik 2, Bombac 1, Marguc 1/1, Cehte, Drobez, Jovicic, Kodrin, Novak, Sisko
Zuschauer: 19.750 (Köln, ausverkauft)
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies (Deutschland)
Strafminuten: 10 / 4
Disqualifikation: Sipos (54./3. Zeitstrafe) / -