12.01.2024, 20:31
Hart umkämpftes Duell in Gruppe C
Zum Handball-EM-Auftakt hat Ungarn einen wichtigen Erfolg in der Gruppe C gefeiert. Im Duell mit Montenegro gelang ein 26:24 (14:14)-Sieg.
Aus München berichtet Sebastian Mühlenhof
Beide Teams starteten munter in die Partie. Branko Vujovic eröffnete den Torreigen für Montenegro in den ungewohnten grünen Trikots, und konterte auch prompt den Ausgleichstreffer von Gabor Ancsin. Nach der ersten Parade von Palasics ging Ungarn dank eines 7-Meter-Tores von Mate Lekai erstmals mit 3:2 in Führung.
Diesen Schwung nahmen seine Teamkollegen mit. Dank einer starken Abwehr setzten sie sich in der zehnten Minute auf 7:5 ab, Zoltan Szita hatte für sein Team getroffen. Nach einer Auszeit von Vlado Sola steigerten sich die Montenegriner wieder und erzielten durch Milos Vujovic den Anschluss. Nach einer Parade von Nebojsa Simic war es erneut der Linksaußen, der einen Strafwurf zum 7:7 nutzte.
Doch Lekai übernahm für Ungarn nun das Zepter. Zwar vergab er einen Strafwurf mit einem Leger, im Anschluss machte er es aber besser und brachte sein Team per Doppelschlag wieder in Front. In der Folge kassierte sein Team gleich zwei Zeitstrafen, sodass Milos Vujovic in doppelter Überzahl per verwandelten Strafwurf die sechsminütige Durststrecke seines Teams beendete. Trotz der nummerischen Unterlegenheit konnte Bendeguz Boka zum 10:8 treffen.
Die Intensität der Partie nahm nun merklich zu. Fast in jedem Angriff blieb ein Spieler liegen, die moldawischen Schiedsrichter hatten somit alle Hände voll zu tun. Es hagelte weitere Zeitstrafen, sodass selten alle sieben Spieler pro Team auf der Platte standen. In dieser Phase drehte nun Vuko Borozan auf. Zweimal netzte er ein und stellte so den 11:10-Anschluss wieder her.
Zsolt Krakovszki antwortete prompt: Der Rechtsaußen der Ungar traf zweimal und bediente mit einem schönen Anspiel durch den Kreis Adrian Sipos, der auf 13:10 stellte. Grego Fazekas erhöhte nochmal auf 14:11, doch die letzten zwei Minuten gehörten den Gegnern. Nemanja Grbovic, Stefan Cavor und Arsenije Dragasevic glichen bis zur Pause aus.
Diese Rückschläge steckten die Ungarn zu Beginn der zweiten Hälfte gut weg. Szita brachte sein Team direkt wieder in Front. Dragasevic stellte zwar wieder den Ausgleich her, doch Boka und Dominik Mathe erhöhten auf 17:15. Nach dem guten Auftakt mehrten sich aber wieder die Fehler beider Teams, sodass es durch Tore von Branko Vujovic und Bence Banhidi beim Zwei-Tore-Abstand blieb.
Sinnbildlich für die Unsicherheit von Montenegro war ein misslungener Kempa-Pass von Milos Vujovic, der bei dem Winkel selbst hätte werfen können, auf Rechtsaußen Luka Radovic. Sola rief sein Team nach einem Unterzahl-Tor von Banhindi nach 38 Minuten zusammen, um sie zur Konzentration zu mahnen. Das gelang zunächst auch, denn Borozan traf zum 17:19. Die Fehler kamen aber wieder. Ungarn ließ aber auch offensiv einige Chancen aus, sodass dem gut aufgelegten Dragasevic immerhin in der 41. Minute der Anschluss gelang.
Da nun auch Simic langsam warm wurde, glich Montenegro trotz der roten Karte gegen Vuk Lazovic, der seine dritte Zeitstrafe kassiert hatte, durch Branko Vujovic aus. In der 45. Minute musste Montenegro dann aber einen herben Rückschlag hinnehmen. Mirko Radovic trat beim Wurfversuch von Rechtsaußen seinem eigenen Teamkollegen auf den Fuß und knickte gefährlich um. Unter dem Applaus der Fans verließ er von seinen Landsleuten gestützt die Platte.
Mit dem Wiederanpfiff ging das umkämpfte Duell der beiden osteuropäischen Teams weiter. Ungarn legte zwar weiterhin vor, doch auch wegen eigener Fehler konnte sich die Truppe von Chema Rodriguez nicht absetzen. So ging es dank eines Doppelschlags von Bahindi mit 23:21 in die letzten neun Minuten.
Lazovic verkürzte aber per Tempogegenstoß für sein Team. Dabei fand der Rechtsaußen aus spitzem Winkel eine kleine Lücke in der kurzen Ecke. Ungarn konnte aber den knappen Vorsprung weiterhin verteidigen. Montenegro lief die Zeit davon, im Angriff eine Minute vor Schluss erlaubten sie sich zudem einen Fehlpass. Da Ungarn aber trotz Auszeit daraus kein Kapital schlagen konnte, bekamen die Osteuropäer 39 Sekunden vor Schluss nochmal den Ball. Palasics hielt allerdings den Wurf von Branko Vujovic und Zoran Ilic stellte dann mit auslaufender Uhr den 26:24-Endstand her.
Ungarn: Palasics (11 Paraden, davon 1 Siebenmeter) , Bartucz - Banhidi 6, Lekai 5, Krakovszki 3, Ancsin 2, Boka 2, Szita 2, Sipos 1, Fazekas 1, Mathe 1, Rosta 1, Hanusz 1, Ilic 1, Ligetvari, Bodo
Montenegro: Simic (10 Paraden), Matovic - Borozan 6, Dragasevic 6, B. Vujovic 4, M. Vujovic 4, Cavor 1, Grbovic 1, Bakic 1, L. Radovic 1, Lazovic, Cepic, M. Radovic, Kaludjerovic, Bozovic, Andjelic
Zuschauer: 12.128 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Igor Covalciuc/Alexei Covalciuc (Moldawien)
Strafminuten: 16 / 14
Disqualifikation: - / Lazovic (42./3. Zeitstrafe)