09.10.2023, 20:46
HBL, 8. Spieltag
Liga-Neuling ThSV Eisenach bleibt zu Hause eine Macht. Die Thüringer zwangen in einem umkämpfen und lange Zeit spannenden Spiel Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen mit 29:26 in die Knie und setzten damit ein dickes Ausrufezeichen.
Mit vier Siegen in Serie hatten sich die Rhein-Neckar Löwen in der Tabelle nach oben gearbeitet. Am Montagabend aber vergeigten sie in Eisenach den Start. Der Aufsteiger legte im Hexenkessel Werner-Aßmann-Halle einen Blitzstart hin, führte rasch mit 3:0 und machte den Löwen recht schnell deutlich, dass man keine leichte Beute sein wollte.
Die emsigen Thüringer kamen gerade offensiv gut zurecht, fanden immer wieder gute Lösungen und kamen zu offenen Würfen. Zwischenzeitlich führte der Aufsteiger mit 9:6, doch dann meldeten sich die Gäste zurück. Der Favorit minimierte die eigene Fehlerquote, wurde stabiler und glänzte gewohnt mit Tempo-Handball.
Nach 25 Minuten fiel schließlich der Ausgleich zum 10:10 - in dieser Phase legten die Gäste auch dank der schnellen Angriffsformation um Juri Knorr, Gustav Davidsson und Jon Lindenchrone einen 6:1-Lauf hin.
Es war ein Duell auf Augenhöhe, zumal Alexander Saul die fast zehnminütige Durststrecke der Eisenacher mit nur einem Tor kurz vor der Halbzeit beendete. Der 28-Jährige war es dann auch, der den 13:13-Halbzeitstand markierte.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein hartes Duell, Eisenach attackierte sehr früh, verwickelte die Löwen immer wieder in kernige Zweikämpfe und zwang den Favoriten so das eigene Spiel auf. Die Gäste hatten Mühe, blieben aber dennoch dran - fanden sich eine Viertelstunde vor Schluss jedoch in einer Situation wieder, in der sie in einer absolut stimmungsvollen Halle zwei Tore zurücklagen (19:21).
Die Gäste bekamen dann auch die Chance, zum 21:21 auszugleichen, doch sie spielten teils pomadig und schenkten Bälle her, sodass Eisenachs Führung weiter Bestand hatte. Löwen-Coach Sebastian Hinze konnte nicht gefallen, was er zu sehen bekam, vor allem Offensiv hatten seine Schützlinge in der Schlussphase den Faden völlig verloren. Über fünf Minuten lief nichts zusammen, nicht einmal ein Siebenmeter. Olle Forsell-Schefvert scheiterte und bekam kurz darauf noch eine Zwei-Minuten-Strafe wegen eines Fouls beim 20:23.
Eisenach aber agierte selbst nervös, warf ebenfalls Bälle weg, während Niclas Kirkelökke traf und die Löwen wieder näher brachte. Der Pokalsieger aber erlaubte sich just die nächste Schwächephase und lag vier Minuten vor Schluss nach einem Kempa-Tor plötzlich wieder mit drei Toren zurück (22:25). Hinze nahm eine Auszeit, doch das half nichts mehr. Eisenach brachte den Coup über die Zeit und ließ sich anschließend von seinem frenetischem Anhang gebührend feiern.
Für die Rhein-Neckar Löwen geht es am Donnerstag (19 Uhr) gegen den Tabellenführer aus Berlin mit einem Auswärtsspiel weiter. Der ThSV Eisenach ist am Freitag (19 Uhr) gegen den VfL Gummersbach gefordert.
Tore ThSV Eisenach: Saul 7, Zehnder 7/2, Mengon 5, Grgic 3, Snajder 3/1, Walz 2, Kurch 1, Weyhrauch 1
Tore Rhein-Neckar Löwen: Kirkelökke 6, Davidsson 4, Kohlbacher 4, Lindenchrone Andersen 4, More 4, Groetzki 2, Forsell Schefvert 1/1, Knorr 1
Schiedsrichter: Sebastian Grobe (Bochum)/Adrian Kinzel (Bochum)
Zuschauer: 3150
Strafminuten: 10 / 6
Disqualifikation: - / -
drm