22.01.2023, 22:51
Handball-WM, Hauptrunde, 3. Spieltag
Frankreich entschied das von geblockten und unbedrängt verlorenen Bällen geprägte Top-Duell gegen Spanien mit 28:26 (13:13) für sich und wartet nun auf den Viertelfinalgegner. Der wird Montag zwischen Deutschland und Norwegen ermittelt, der Verlierer wird's.
Spaniens Trainer Jordi Ribera setzte diesmal wieder von Anfang an auf Ruhepol Joan Canellas, der den ersten Treffer für die Iberer erzielte. Unter den Augen von Talant Dujshebaev übernahmen die Iberer dank dreier Paraden von Rodrigo Corrales nach anfänglichem Rückstand die Führung, weil Wenigspieler Imanol Garciandia dreimal für Zählbares sorgte. Da Odriozola bei einem Siebenmeter und Canellas aus dem Rückraum an Vincent Gerard scheiterten, blieb das Spiel indes offen.
Das Angriffsspiel wirkte auf beiden Seiten in der frühen Phase etwas chaotisch. Einige Ballverluste waren auf beiden Seiten zu zählen. Die Franzosen, die unter anderem Nikola Karabatic schonten, konnten die Fehler dann kurzzeitig abstellen und Spanien gerieten schnell mit 6:9 in Rückstand: Briet besorgte den 6:7-Führungswechsel (17.).
Den folgenden Lattenknaller von Garciandia münzte Remili in die Zwei-Tore-Führung um. Tournat legte nach einem technischen Fehler Guardiolas nach. Jordi Ribera buzzerte zur ersten Auszeit.
Ein geblockter Wurf von Prandi sowie technische Fehler von Remili und Richardson folgten. Binnen zweieinhalb Minuten waren die Spanier beim 9:9 zurück - wahrlich kein Spiel für Handball-Ästheten, wie in der ersten Spielhälfte ein Fehler auf den andere folgte.
Beide Trainer, Ribera und Gille, gaben aber auch einigen Spielern mit bisher wenig Einsatzzeit, etwa Dika Mem oder Imanol Garciandia, die Chance sich zu zeigen. Andere, wie Melvyn Richardson, fanden im ersten Abschnitt nicht zu gewohnter Klasse.
So konnte sich in den ersten 30 Minuten kein Team absetzen. Beim Stand von 13:13 wurden die Seiten gewechselt. Die Partie wurde mit einem Wurf ans Gebälk und einem Ballverlust Frankreichs zu Beginn des zweiten Abschnitts fortgesetzt.
Im weiteren Verlauf verbuchten die Iberer den besseren Start in den zweiten Durchgang für sich und lagen nach 40 Minuten mit 19:16 vorne. Der Angriff, um auf vier Treffer zu erhöhen, wurde vergeben - eines der vielen Dinge, die heute auf beiden Seiten nicht funktionierten.
Den fünfzehnten Turnover der Partie nutzte Mem dann zum 19:17, doch die Hispanos legte gleich wieder vor und Guillaume Gille buzzerte eine Auszeit herbei. Danach schien die Partie immer mehr in gute Bahnen einzuschwenken.
Die Geschwindigkeit blieb erhalten, aber der Ball ging kaum mehr verloren, auf beiden Seiten. Einige geblockte Bälle ermöglichten der Equipe Tricolore indes nach 48 Minuten den 23:24-Führungswechsel. Kentin Mahé sorgte mit einem Siebenmeter dafür.
Zehn Minuten vor Schluss, beim Stand von 24:24 wurde Spaniens Joan Canellas hinausgestellt. Die Franzosen nutzten diese Phase, um dank weiterer Paraden von Vincent Gerard die Weichen auf Sieg zu stellen. Remili setzte Tournat zum 24:27 (54.) in Szene.
Den Spaniern mangelte es nun an der Durchschlagskraft aus dem Rückraum und an platzierten Würfen. Nach einer Auszeit konnten die Südeuropäer trotz wuchtiger Versuche die 26:28-Niederlage nicht mehr abwenden. Frankreichs Elohim Prandi fiel kurz vor der Sirene verletzt aus, er musste beim Verlassen des Spielfelds gestützt werden - eine erste Diagnose steht noch aus.
Spanien: Corrales, Perez De Vargas - D. Fernandez 7/3, Serdio Guntin 4, J. Canellas Reixach 3, Garciandia Alustiza 3, A. Dujshebaev 2, Maqueda Peno 2, D. Dujshebaev 1, G. Guardiola Villaplana 1, Odriozola 1, Sanchez Migallon Naranjo 1, Sole Sala 1, A. Fernandez, Figueras, Valera Rovira
Frankreich: Desbonnet, Gerard - Briet 4, Mahé 4/3, Mem 4, Remili 4, Grebille 3, Prandi 3, Tournat 3, Fabregas 2, Porte 1, L. Karabatic, Lagarde, Y. Lenne, Nahi, Richardson
Schiedsrichter: Gjorgji Nachevski (Nordmazedonien)/Slave Nikolov (Nordmazedonien) Zuschauer: 7000
Strafminuten: 10 / 6
Disqualifikation: - / -