31.01.2021, 15:56
Frankreich geht in Ägypten komplett leer aus
Die spanische Nationalmannschaft hat sich bei der Handball-WM mit einer starken Leistung die Bronze-Medaille verdient: Beim 35:29 (16:13) gegen Rekord-Weltmeister Frankreich präsentierte sich der amtierende Europameister reifer, schneller und wacher.
Der Traum war ursprünglich ein anderer, doch sowohl Frankreich (26:32 gegen Schweden) als auch Spanien (33:35 gegen Dänemark) kassierten in ihren Halbfinals verdiente Niederlagen. Deswegen ging es für die stolzen Handball-Nationen am Sonntagnachmittag in Ägypten "nur" noch um Bronze. Der amtierende Europameister erwischte den deutlich besseren und wacheren Start, Spanien führte nach fünf Minuten bereits mit 4:0.
Über seine agilen Außen Aitor Arino und Ferran Solé kamen die Iberer zu leichten Toren. Frankreich leistete sich viel zu einfache Fehler und lag nach acht Minuten mit 2:7 in Rückstand. Trumpf der Spanier war mitunter Torhüter Rodrigo Corrales, der nach rund einer Viertelstunde 45 Prozent der Würfe auf sein Gehäuse pariert hatte und nach 60 Minuten zum "Man of the Match" gewählt werden sollte (11:6, 17.). Allerdings wurde Spanien nachlässiger, nahm sich zu viele unvorbereitete Würfe und holte den Rekord-Weltmeister so zurück ins Spiel. Zur Pause stand es "nur" noch 16:13.
Der Eindruck erhärtete sich nach dem Seitenwechsel, plötzlich lagen "Les Experts" nur noch mit einem Tor hinten (15:16). Dann aber fanden die Spanier im richtigen Moment den Hebel, um das Tempo wieder anzuziehen - vier schnelle Treffer schraubten den Spielstand auf 20:16. Trotz der WM-Belastungen drückte Spanien nochmal mächtig aufs Gaspedal und zog vorentscheidend auf 24:18 davon (42.). Auch wenn Frankreich zwischenzeitlich nochmal auf drei Tore verkürzte (23:26), blieb Spanien an diesem Tag die reifere, schnellere und wachere Mannschaft.
Am Ende stand ein verdienter 35:29-Erfolg für Spanien, das die Bronze-Medaille als Trost mit nach Hause nehmen darf. Für Frankreich ist Platz vier nach Bronze 2019 und den WM-Titeln 2017 sowie 2015 die "schlechteste" Platzierung seit 2013 - damals war es Rang sechs bei den Endrunde in Spanien.
Tore für Spanien: A. Dujshebaev 8, D. Dujshebaev 6, Entrerrios 4, Figueras 4, Gomez 4/1, Solé 4, Arino 2, Canellas 1, Fernandez 1, Sarmiento 1
Tore für Frankreich: Descat 7/1, Fabregas 4, Tournat 4, Mem 3, Acquevillo 2, Guigou 2, Mahé 2/1, Porte 2, Remili 2, Abalo 1
Schiedsrichter: Matija Gubica (Kroatien)/Boris Milosevic (Kroatien)
Strafminuten: 2 / 2
msc