19.01.2024, 16:58
Überragender Martim Costa
Ein überragender Martim Costa und in den wichtigen Momenten auch Diogo Rema Marques waren die Schlüsselspieler für Portugal beim 33:30-Sieg über Slowenien. Die Portugiesen können weiter vom Halbfinale der Handball-EM träumen, das Zorman-Team bleibt in der Hauptrunde in Hamburg sieglos.
Es ging am zweiten Spieltag der Hauptrunde der Handball-EM in Hamburg von Beginn an temporeich zu zwischen Slowenien und Portugal: Beide Teams ließen den Ball erwartet schnell bei den Pässen zirkulieren, konnten so gute Lücken kreieren.
Nach dem Auftakttreffer von Borut Mackovsek legte Portugal nach einem Doppelschlag vor, bis dann ein Fehlwurf von Luis Frade gegen Urban Lesjak Slowenien die Chance auf die neuerliche Führung gab - Kristjan Horzen nutzte diese und stellte in der achten Minute auf 5:4.
Insgesamt aber lagen die leichten Vorteile bei Portugal, das blitzschnell auch im Umschaltspiel war und damit die slowenischen Spezialistenwechsel bestrafte. Bis auf vier Tore zogen die Iberer davon, fanden mit ihrer variablen Spielweise immer wieder Wege zu Treffern aus der Nahdistanz.
Portugal hatte ein Plus auf der Torwartposition mit Gustavo Capdeville, doch nach dem 6:10 kam dann Slowenien wieder besser ins Spiel. Uros Zorman hatte mit der Hereinnahme von Klemen Ferlin reagiert und der Erlanger konnte sich gleich auch mit einem gehaltenen Siebenmeter auszeichnen. Kurz darauf stand nach dem 12:12 von Miha Zarabec wieder ein Gleichstand auf der Anzeigetafel.
Es blieb auch in der Folge eine von hohem Tempo und den Angriffsreihen geprägte Partien, in der die Abwehrformationen nur punktuell ihre Akzente setzen konnten. Bei Slowenien fiel hier der kurzfristige Ausfall von Blaz Blagotinsek ins Gewicht. Mit einem 17:18 aus slowenischer Sicht wurden die Seiten gewechselt.
Bei Portugal machte Martim Costa nach Wiederanpfiff da weiter, wo er aufgehört hatte: Der Regisseur von Sporting CP Lissabon, der bereits in der Vorrunde überzeugt hatte, eröffnete mit seinem achten Treffer den zweiten Durchgang. Aber Slowenien hielt mit seinen Toptorjägern - Horzen zum vierten und Mackovsek zum fünften - bis zum 20:20 (34.) dagegen.
Wie schon in Durchgang eins sollte Portugal dann aber zu einem Lauf ansetzen: Immer wieder konnten die Iberer in dieser Phase Ballverluste erzwingen, Slowenien geriet mehr und mehr unter Druck. Uros Zorman musste nach einem 1:5-Lauf die Notbremse in Form einer Auszeit ziehen. Slowenien fand angeführt von Miha Zarabec nicht mehr die Lücken in der portugiesischen Deckung.
Ein 23:27 (44.) stand zu diesem Zeitpunkt auf der Anzeigetafel, doch Slowenien wehrte sich. Das nötige Fortune konnte Nejc Cehte mit einem Dreher erzwingen - nach Ansicht des Videobeweises entschieden die französischen Schiedsrichterinnen auf Torerfolg zum 25:28 (48.), eine Millimeterentscheidung - der Rettungsversuch von Diogo Rema Marques kam hauchdünn zu spät.
Aber Portugal hielt dem aufkommenden Druck stand, auch weil Torhüter Diogo Rema Marques in den wichtigen Momenten zur Stelle war, so wie bei einem Siebenmeter von Borut Mackovsek beim Stand von 28:32 drei Minuten vor dem Ende.
Slowenien versuchte noch einmal mit einer offenen Deckung zurück ins Spiel zu kommen, doch Portugal konnte vor allem mit der individuellen Qualität von Rui Silva die Zeit von der Uhr nehmen, Frades 33:30 war die Entscheidung - und hält Portugal im Kampf um die beiden Tickets in das Halbfinale.
Slowenien: Ferlin (9 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Lesjak (2 Paraden) - Mackovsek 7/1, Cehte 5, Horzen 4, Vlah 4, Novak 3, Dolenec 2, Mazej 2, Zarabec 2, Jovicic 1, Bombac, Drobez, Marguc, Sisko, Suholeznik
Portugal: Capdeville (5 Paraden, davon 2 Siebenmeter), Marques (8 Paraden, davon 1 Siebenmeter) - M. Costa 11, Fernandes 5, F. Costa 4, Portela 3/3, Salvador 3, Areia 2/1, Frade 2, R. Silva 2, Martins 1, Cavalcanti, Duarte, Nazare, P. Oliveira, F. Silva
Schiedsrichter: Charlotte Bonaventura (Frankreich)/Julie Bonaventura (Frankreich)
Zuschauer: 13376 (ausverkauft)
Strafminuten: 6 / 4
Disqualifikation: - / -
Christian Stein