vor 1 Tag
Island mit starker Abwehr
Island zieht als Gruppensieger in die WM-Hauptrunde ein. Die Nordeuropäer geben von Beginn an den Ton an, während Slowenien sich offensiv die Zähne ausbeißt. Besonders Viktor Hallgrimsson entwickelt sich zur unüberwindbaren Mauer.
Das Ziel war für beide Teams klar: Der Sieger würde mit vier Punkten in die Hauptrunde gehen und hätte eine gute Ausgangsposition für das Viertelfinale. Doch diese Aussicht schien die Teams erstmal zu hemmen, denn die ersten Angriffe verliefen im Sand. Viggo Kristjansson beendete in der dritten Minute schließlich den Torbann.
Auf der anderen Seite war es Tilen Kodrin, der nach viereinhalb Minuten die Kugel zum ersten Mal in die Maschen schweißte. Wirklich Sicherheit brachte es den Slowenen jedoch nicht, viel mehr reihte sich Ballverlust an Ballverlust. Diese Geschenke nahmen die Isländer nur zu gerne an und gingen mit 4:1 (10.) in Front.
Ein wutentbrannter Uros Zorman hämmerte danach auf den Timeout-Buzzer und brüllte seine Landsmänner an. Die Ansprache zeigte jedoch ihre Wirkung, Blaz Blagotinsek traf prompt. Als Viggo Kristjansson nach einem Gesichtstreffer eine Zeitstrafe bekam und auch Ymir Gislason wenig später für zwei Minuten vom Feld musste, schrumpfte der Vorsprung der Isländer weiter. Blaz Janc (15.) traf zum 4:5, Slowenien war wieder im Spiel.
Doch es war wie ein Weckruf für die Nordeuropäer. Nach einer Zeitstrafe von Blagotinsek netzte Orri Thorkelsson, Ellidi Vidarsson legte nach. Zudem glänzte Viktor Halmgrimsson im isländischen Gehäuse mit zwei Paraden, sodass der Vorsprung nach einem erfolgreichen Tempogegenstoß von Elvar Jönsson auf 9:4 (18.) anwuchs. Rikharsson und Aaron Palmarsson legten sogar noch einen drauf, sodass Zorman erneut eine Auszeit nahm.
Blagotinsek beendete in der Folge die rund siebenminütige Torflaute der Slowenen, nach einer Parade vom eingewechselten Urban Lesjak ließ Aleks Vlah den nächsten Treffer folgen. Der einstige Bundesliga-Keeper hielt auch die nächsten zwei Würfe, ehe Viggo Kristjansson ihn im Tempogegenstoß dann doch überwand. Dabei kochten die Emotionen hoch, da der Erlanger in Lesjak reingefallen war und Letzterer sich über einen vermeintlichen Ellbogeneinsatz beschwerte. Die spanischen Schiedsrichter konnten die Gemüter aber schnell wieder beruhigen.
Derweil bissen sich die Slowenen in der Offensive nun zunehmend die Zähne an Hallgrimsson aus. Immer wieder war er zur Stelle und verhalf seinem Team zum zwischenzeitlich 14:7 (27.) durch Palmarsson. Nach einer erneuten Paraden des Isländers - der zehnten im ersten Durchgang - verpasste es allerdings Palmarsson, den Vorsprung weiter auszubauen, sodass Vlah mit dem Pausenpfiff den Abstand verkürzte.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Slowenen dann mit Domen Makuc auf die Platte. Einer der Stars seines Teams verhalf seinen Landsleuten zu etwas mehr Speed in der Offense, Janc eröffnete so den Torreigen in Halbzeit zwei. Doch die Partie wurde zunehmend hitziger, innerhalb von viereinhalb Minuten gab es drei Zeitstrafen. Während Blagotinsek seine zweite kassierte, kassierte Jönsson nach Wiederanpfiff Nummer zwei und drei - die rote Karte war die Folge.
Handball wurde aber auch gespielt, wenngleich die Defensiven weiter beherzt zupackten. Der spielfreudige Palmarsson traf nach sechseinhalb Minuten erstmals für Island, die ihren Vorsprung konsequent verteidigten. Mit der offensiven Defensive provozierten sie weiter leichte Fehler des Gegners. Selbst in Unterzahl erlaubten sie den Slowenen kaum mal eine klare Chance, sodass sie nach 43 Minuten erst zehn Gegentore erlaubt hatten.
Die Slowenen verloren derweil immer mehr ihre Struktur und luden die Isländer zu häufig zu Toren ein. Viggo Kristjansson erhöhte mit einem Doppelschlag auf 19:10 (45.), eine Vorentscheidung rückte näher. Doch der Olympia-Vierte stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Miha Zarabec und Nejc Cehte beendeten die Flaute, Makuc fand dann jedoch wieder in Hallgrimsson seinen Meister. So blieb der Rückstand bei sieben Treffern, ehe Zorman beim Stand von 13:20 (51.) seine letzte Auszeit nahm.
In doppelter Unterzahl gab es aber mal wieder einen ungenauen Pass, den Vidarsson eiskalt bestrafte. Makuc knallte den Ball nochmal oben rechts in den Winkel und auch Domen Novak verwandelte einen Strafwurf. Doch die Uhr lief gegen die Slowenen, die nun mit einer offenen 3:2:1-Deckung agierten. Als Hallgrimsson dann seine 15. Parade verzeichnete, war der Deckel endgültig drauf. Daran änderte auch die achte Parade von Lesjak nichts mehr. Für den Schlusspunkt sorgte letztlich Blaz Janc.
Slowenien: Ferlin (2 Paraden), Lesjak (8 Paraden); Blagotinsek 2, Henigman, Janc 4, Cehte 1, Jovicic 1, Kodrin 2, Zarabec 1, Horzen, Ovnicek, Makuc 2, Kavcic, Mackovsek 1, Novak 2/1, Vlah 2
Island: Gustavsson, Hallgrimsson (15 Paraden, davon 1 Siebenmeter); Rikharsson 1, Smarason 3, Palmarsson 5, V. Kristjansson 7, Elisson, Jönsson 1, G. Kristjansson 1, Gislason, Gunnarsson, Vidarsson 2, Thorkelsson 3, Gudjonsson, Einarsson, Olafsson
Schiedsrichter: Garcia Ignacio (ESP) / Marin Lorente Andreu (ESP)
Strafminuten: 10 / 16
Disqualifikation: Elvar Jönsson (35./dritte Zeitstrafe), Ellidi Vidarsson (59./dritte Zeitstrafe)
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