29.01.2023, 19:35
Iberer revanchieren sich für verlorenes EM-Finale im Vorjahr
Der Traum von Gold bei der Heim-WM entpuppt sich als kleiner Albtraum: Co-Gastgeber Schweden hat am Sonntag auch WM-Bronze verzockt. Der amtierende Europameister unterlag mit 36:39 (22:18) den Spaniern, die dank eines furiosen Comebacks Revanche nehmen konnten.
Das Spiel um Bronze in Stockholm gingen beide Mannschaften mit offenem Visier an. Bereits in den ersten 30 Minuten fielen 40 Treffer, die französischen Schiedsrichterinnen Charlotte und Julie Bonaventura mussten ordentlich Tempo mitgehen. Die Schweden kamen besser in die erste Welle, erzielten daraus im ersten Abschnitt vier Treffer - Spanien nur einen.
Bis zum 11:11 Mitte des ersten Durchgangs ging es extrem eng zu, dann konnten sich die Co-Gastgeber allmählich absetzen. Die vier Tore Vorsprung zur Pause konnte Schweden auch seiner Bundesliga-Power verdanken. Füchse-Kreisläufer Max Darj (4 Tore/4 Versuche), Kiels Rechtsaußen Niclas Ekberg (3/4) sowie Albin Lagergren (4/4), Halbrechter bei den Rhein-Neckar Löwen, übernahmen Verantwortung.
Bester Werfer des amtierenden Europameisters war Barcelonas Linksaußen Hampus Wanne (6/8), der von 2013 bis Sommer 2022 bei der SG Flensburg-Handewitt unter Vertrag gestanden hatte. Auf Seiten der Spanier, die das EM-Finale vor einem Jahr gegen Schweden knapp verloren hatten, behielten der Ex-Kieler Joan Canellas, Linksaußen Angel Fernandez sowie Kreisläufer Adrian Figueras (alle 3/3) einen kühlen Kopf.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts verloren die Schweden schnell ihren Faden, durch einen krachenden 0:6-Lauf lag das Team von Trainer Glenn Solberg plötzlich 23:25 zurück (39.).
Spanien behauptete diesen Vorsprung in der Folge clever, Alex Dujshebaev sorgte mit seinem fünften Treffer im sechsten Versuch - einem überlegten Hüftwurf - für das 31:28 (48.). Von der heißen Atmosphäre in Stockholm vor 22.650 Zuschauern (Rekordwert für ein Handballspiel in Schweden) ließen sich die abgezockten Iberer nicht anstecken. Im Gegenteil: Während sich die spanischen Keeper immer weiter steigerten, blieben Dujshebaev & Co. vor dem gegnerischen Tor eiskalt.
Ein spektakulärer Doppel-Kempa beendete endgültig die schwedischen Hoffnungen auf ein Comeback, nach 60 Minuten stand ein 39:36 für Spanien, das erfolgreich Revanche nahm für das Vorjahresfinale. Für den zweimaligen Weltmeister (2005 und 2013) war es die dritte Bronzemedaille, die erste gab es 2011 - in Schweden.
Schweden: Palicka, Thulin - Wanne 9, Ekberg 7/3, Lagergren 5, Darj 4, Bergendahl 3, Carlsbogard 3, Claar 3, Johansson 2, Forsell Schefvert, Pellas, Persson, D. Pettersson, F. Pettersson, Sandell
Spanien: Corrales, Perez De Vargas - Figueras 9, A. Dujshebaev 7, J. Canellas Reixach 5, A. Fernández 5, Sole Sala 4, Casado 3, Maqueda Peno 3, Garciandia Alustiza 1, Odriozola 1, Sanchez Migallon Naranjo 1, D. Dujshebaev, G. Guardiola Villaplana, Pecina, Serdio Guntin
Schiedsrichter: Charlotte Bonaventura (Frankreich)/Julie Bonaventura (Frankreich)
Zuschauer: 22.650
Strafminuten: 6 / 10
Disqualifikation: - / -
msc