21.01.2024, 19:03
Portugal kassiert Niederlage im Verfolgerduell - Tobias Thulin stark
Titelverteidiger Schweden hat im dritten Hauptrundenspiel den Grundstein für den Einzug ins Halbfinale gelegt: Am Sonntagabend setzte sich das Team um Regisseur Jim Gottfridsson mit 40:33 (19:15) gegen Portugal durch und hat nun sechs Punkte auf dem Konto. Ein wichtiger Faktor für den Sieg war Schwedens Torwart Tobias Thulin. Da Dänemark im späten Spiel ebenfalls gewinnen konnte, steht auch Schweden als zweiter Halbfinalist des Turniers fest.
Aus Hamburg berichten Julia Nikoleit und Anna Kakalick
Es war ein wegweisendes Spiel für beide Mannschaften: Der Gewinner der beiden bis dato punktgleichen Teams würde einen großen Schritt in Richtung Halbfinale machen. Der Titelverteidiger kam mit zwei Treffern und einer Parade von Andreas Palicka sofort gut in die Partie (2:0, 2.), doch Portugal hielt dagegen.
In den ersten zehn Minuten legten die Schweden immer wieder vor, aber Portugal kam ebenso regelmäßig wieder zum Ausgleich. Abgesehen von der anfänglichen Parade lag der Torwartvorteil bei Portugal; Gustavo Capdeville kam auf eine Quote von rund 40 Prozent. So gelang Pedro Portela die erste Führung für die Südeuropäer (8:7, 13.).
Nach einer Viertelstunde war der Spielstand beim 10:10 wieder ausgeglichen und beide Trainer begannen nach und nach, zu wechseln. Bei Schweden kamen Oscar Bergendahl und Eric Johansson, zudem erhielt Jim Gottfridsson eine Verschnaufpause und Felix Claar übernahm die Regie. Paulo Pereira wechselte im Rückraum und brachte Joaquim Nazare und Miguel Martins.
Einen entscheidenden Vorteil konnte sich dadurch jedoch keine Mannschaft erarbeiten; das Spiel blieb der offene und muntere Schlagabtausch mit vielen Toren, der sich seit der Anfangsphase entwickelt hatte. So brachte Kreisläufer Luis Frade die Portugiesen kurzzeitig in Front, doch Johansson glich umgehend wieder aus (14:14, 24.).
Nachdem Sebastian Karlsson seine Schweden in Führung geworfen hatte (15:14, 24.), zog Pereira die Auszeit. Nun war das Momentum jedoch auf Seiten der Schweden: Ein Steal von Claar brachte die erste Zwei-Tore-Führung (16:14, 25.) und Pellas legte trotz Unterzahl das 18:15 (29.) nach: Auch der eingewechselte Tobias Thulin konnte die ersten Paraden verbuchen. So nahm der Titelverteidiger einen Vier-Tore-Vorsprung (19:15) mit in die Kabine.
Im zweiten Durchgang konnte Portugal das Spiel nur anfangs noch offenhalten (21:19, 34.), dann setzte sich Schweden ab. Pellas krönte einen 4:0-Lauf mit dem 25:19 (37.) und Pereira nahm die Auszeit. Auch die zeitweise offensivere Abwehr der Portugiesen spielten die Schweden aus und behaupteten so ihren Vorsprung. Gottfridsson traf mit einem Wurf hinter dem Rücken zum 29:23 (47.), Claar legte nach einer Parade des starken Thulin den 30. schwedischen Treffer nach.
Portugal ließ sich zwar nicht abschütteln und kam nach einem Gegenstoß von Martim Costa auf vier Tore heran (34:30, 55.), doch den Südeuropäern lief langsam die Zeit davon - zumal die Schweden selbst immer wieder zum Torerfolg kamen. Eine Zeitstrafe gegen Lukas Sandell verschaffte den Portugiesen eine Überzahl, doch Thulin parierte gegen Costa. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Am Ende feierte Schweden einen auch in der Höhe verdienten Sieg.
Da sich Dänemark auch gegen Norwegen keine Blöße gab, schnappen sich die Schweden das zweite Ticket der zweiten Hauptrundengruppe für das Halbfinale. Dort trifft Dänemark auf den Gruppenzweiten der ersten Hauptrundengruppe. Schweden bekommt es mit dem Gruppenersten zu tun.
Schweden: Palicka (3 Paraden), Thulin (10 Paraden) - Pellas 10/6, Claar 6, Darj 4, Gottfridsson 4, Lagergren 4, Sandell 4, Carlsbogard 2, Johansson 2, Karlsson 2, Bergendahl 1, D. Pettersson 1, A. Nilsson, Wallinius, Wanne
Portugal: Capdeville (3 Paraden), Marques (7 Paraden, davon 1 Siebenmeter), - M. Costa 8, Frade 7, F. Costa 6, Portela 4/3, Salvador 3, Martins 2, R. Silva 2, Fernandes 1, Areia, Cavalcanti, Duarte, Nazare, P. Oliveira, F. Silva
Zuschauer: 13.376 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Slave Nikolov / Gjorgji Nachevski (Nordmazedonien)
Strafminuten: 8 / 4