22.01.2023, 22:18
Handball-WM, Hauptrunde, 3. Spieltag
Im letzten Hauptrundenspiel in Gruppe II lieferten sich Gastgeber Schweden und Portugal ein umkämpftes Duell, in dem sich die Skandinavier mit 32:30 durchsetzten - und so die Portugiesen rauswarfen, zur Freude der Ungarn.
Schweden stand vor der Partie bereits als Gruppensieger fest, für Portugal hingegen ging es um alles: das Team von der iberischen Halbinsel brauchte mindestens ein Remis, um hinter den Skandinaviern ins Viertelfinale einzuziehen. Würde der amtierende Europameister gewinnen, so bekäme Ungarn den Zuschlag.
Die Partie begann mit einigen Fehlwürfen, die immer wieder für geschockte Gesichter in Göteborg sorgten: so jagte zum Beispiel Hampus Wanne einen Siebenmeter deutlich über die Latte (4.). Das erste Tor des Spiels gehörte THW Kiel-Rückraum Eric Johansson, der den Ball aus dem Rückraum ins Netz schweißte (5.). Nach acht Minuten gab es acht Fehlwürfe bei vier Toren (2:2), obwohl beide Torhüter selten eine Parade verzeichneten.
Portugal wurde nun besser und setzte sich beim 4:6 durch Victor Iturriza erstmals auf zwei Tore ab (12.). Schweden brauchte vier Minuten, um den Rückstand beim 8:8 zu egalisieren: Torschütze war bereits zum vierten Mal Johansson. Zwei Minuten später netzte Daniel Pettersson zum 9:8 ein und erzwang so eine Auszeit der Südeuropäer (18.).
In der Folge wurden die Iberer wieder stärker und eroberten sich die Führung sehenswert zurück: Francisco Costa verwertete einen Kempa-Pass von Rui Silva (11:10, 24.). Das Spiel blieb bis zur Pause weiterhin eng und umkämpft, doch auch nach dem Ertönen der Halbzeitsirene waren die Portugiesen in Front, nachdem Antonio Areia einen Siebenmeter zum 14:13 verwandelt hatte.
Die Partie blieb nach dem Seitenwechsel zunächst umkämpft und ausgeglichen, die Führung lag bis zum 15:16 (37.). Weiterhin bei den Portugiesen. Erst nach etwa zehn Minuten kippte das Momentum auf die Seite der Schweden, die im Tempospiel und in Person von Torwart Tobias Thulin nun zulegten und einen 4:0-Lauf zum 22:18 veredelten (43.). Pereira reagierte mit seinem zweiten Timeout, sein Team sah nun dem Hauptrundenaus entgegen.
Dennoch waren es beim 25:19 durch Daniel Pettersson erstmals sechs Treffer Differenz (46.). In der Crunchtime waren die Iberer wieder näher herangekommen und hatten beim Stand von 26:23 die Chance zu verkürzen (52.). Und tatsächlich markierte Rui Silva das 26:24, und brachte so neues Leben in die Viertelfinalhoffnungen seiner Nation. Beim Stand von 27:26 nahm Glenn Solberg eine Auszeit (54.).
Beim 29:26 sah es dann wieder deutlicher aus: das Timeout hatte eine große Wirkung gezeigt (56.). Portugal stemmte sich weiter mit allem gegen den drohenden Knock-Out, doch Daniel Pettersson war weiterhin unaufhaltbar.
Sein Tor zum 30:26 war bereits sein achter Treffer des Abends, noch keinen Ball hatte er dabei verworfen. Diese Hypothek war in der Folge zu hoch für Portugal, das die Hauptrunde nun hinter Schweden, Ungarn und Island als Vierter abschließt. Der Endstand lautete 32:30.
Schweden: Appelgren, Thulin - D. Pettersson 8, Johansson 7, Bergendahl 3, Pellas 3, Carlsbogard 2, Darj 2, Forsell Schefvert 2, Gottfridsson 2, Claar 1, Persson 1, Sandell 1, Ekberg, F. Pettersson, Wanne
Portugal: Ferreira Espinha, Gaspar - Areia 8/5, Iturriza 7, R. Silva 6, Mota Da Costa 4, Frade 2, Magalhaes 2, Fernandes 1, Borges, Branquinho, Cavalcanti, Costa, A. Gomes, Martins, Portela Schiedsrichter: Charlotte Bonaventura (Frankreich)/Julie Bonaventura (Frankreich)
Zuschauer: 11670
Strafminuten: - / 12
Disqualifikation: - / -