14.10.2023, 17:44
Vierte Niederlage des THW in der Liga
Der THW Kiel findet in der Handball-Bundesliga einfach nicht in die Spur. Der deutsche Rekordmeister verlor am späten Samstagnachmittag mit 34:35 (15:16) in Leipzig - und damit bereits das vierte der letzten fünf Ligaspiele.
Die letzten beiden Spiele hatten wirklich Hoffnung auf eine Trendwende gegeben: Dem klaren Sieg im "kleinen" Nordderby gegen den HSV Hamburg (34:23) ließ der in der Champions League noch verlustpunktfreie THW am Mittwochabend ein 35:31 gegen Vorjahresfinalist Kielce folgen.
Wie schon gegen Kielce trumpfte auch in Leipzig Elias Ellefsen a Skipagötu, 21-jähriges Top-Talent der Färöer, auf - am Ende reichten aber auch seine acht Treffer nicht für einen dringend benötigten Auswärtssieg. Schon das Heimspiel Anfang März dieses Jahres hatte der THW gegen Leipzig mit 31:34 verloren. Nun folgte ein denkbar knappes 34:35.
"Wir haben 34 Tore gemacht, das ist okay", begann Kiels Rückraum-Shooter Nikola Bilyk seine Ausführungen bei "Dyn": "Aber 35 zu bekommen, das ist für unsere Verhältnisse viel zu viel. Leipzig hat es immer wieder geschafft, einfache Tore zu machen. Auch bei Zeitspiel, das tut doppelt weh." Auch Bilyk trug sich achtmal in die Torschützenliste ein, kann sich darüber aber nicht wirklich freuen.
Vom Start weg machte Leipzig dem Favoriten das Leben schwer. Im ersten Durchgang war es der ehemalige Kieler Oscar Sunnefeldt, der die Hausherren mit fünf Toren bei sechs Versuchen auf Kurs hielt. Bester Werfer des Spiels war am Ende Linkshänder Viggo Kristjansson, der dem THW insgesamt neun Treffer (davon zwei Siebenmeter) einschenkte.
Was auch Bände spricht, ist der Torhüter-Vergleich: Tomas Mrkva konnte auf Kieler Seite an seine starke Leistung gegen Kielce anknüpfen, doch seine 18 Paraden waren am Ende zu wenig. Bei Leipzig kamen Domenico Ebner (fünf Paraden) und Kristian Saeveraas (vier Paraden) nicht annähernd an diesen Wert heran - der Angriff aber lieferte.
Mit nun 8:8 Punkten ist Kiel aktuell Tabellensiebter, die Spitzengruppe hat der Serienmeister längst aus den Augen verloren. Zum Vergleich: In der Vorsaison hatte der THW nach 34 Spieltagen nur einen Minuspunkt mehr als nun nach acht Partien. Spitzenreiter Füchse Berlin knackte einen Startrekord und steht noch gänzlich ohne Verlustpunkt da.
Und für die Kieler geht es nahtlos weiter: Am Donnerstag (18.45 Uhr) kommt es in der Champions League beim norwegischen Meister Kolstad zum Wiedersehen mit dem im Sommer abgewanderten Superstar Sander Sagosen. Die Sorgen in der Königsklasse sind allerdings deutlich kleiner als in der HBL.
Tore für Leipzig: V. Kristjansson 9/2, Klima 6, Sunnefeldt 6, Semper 5, Binder 4, Peter 2, Preuss 2, Sajenev 1
Tore für Kiel: Bilyk 8, Ellefsen a Skipagötu 8, Dahmke 5, Pekeler 3, Ehrig 2, M. Landin 2, Reinkind 2, Wiencek 2, Duvnjak 1, Ekberg 1
Schiedsrichter: Tobias Tönnies (Stendal)/Robert Schulze (Magdeburg)
Zuschauer: 5309
Strafminuten: 6 / 8
Disqualifikation: - / -
msc