13.10.2023, 11:46
Nach neun Spielen noch ohne Punktverlust
Für die Füchse Berlin läuft es in der Handball-Bundesliga mehr als rund. Das sind die Gründe für den Höhenflug.
Das Tableau der Handball-Bundesliga gibt zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison ein durchaus überraschendes Bild ab. So hatten wohl nur wenige Buchmacher vor dem Beginn der Runde darauf getippt, dass der amtierende Meister THW Kiel sowie die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt bereits am 9. Spieltag punktetechnisch von der Tabellenspitze ein paar Siege entfernt sind.
Stattdessen thronen die Füchse Berlin, die den erfolgreichsten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt haben, weiterhin (ungeschlagen) an der Tabellenspitze. Ein weiterer Fakt, den die Wahrsagerin wohl nicht vorausgesagt hätte, dass die Hauptstädter so imposant durchstarten werden. Denn der Vorjahresdritte musste mit Jacob Holm (Paris-Saint Germain) einen seiner Leistungsträger aus dem Rückraum ziehen lassen.
Doch siehe da: Der Abgang des Weltmeisters konnte über das Kollektiv aufgefangen werden, die Verantwortung und die Aufgaben des 28-Jährigen wurden auf mehrere Schultern verteilt. So machten unter anderem Eigengewächs Nils Lichtlein sowie die Dänen Mathias Gidsel und Lasse Andersson mit überzeugenden Auftritten auf sich aufmerksam.
Das verdeutlicht beispielsweise die Torjägerliste, wo die beiden Letztgenannten unter den Top 5 rangieren. Hinzu kommt, dass Trainer Jaron Siewert sukzessive eine Verjüngungskur eingeleitet hat. Immer mehr Talente aus dem Fuchsbau - zum Beispiel Max Beneke und Matthes Langhoff - werden in den Kader integriert, sodass sich diese Schritt für Schritt konstant weiterentwickeln können. "Wir sind eine super Einheit geworden, wir haben in fast jedem Spiel eine gute Abwehr gestellt. Und dann kommen wir auch super ins Tempospiel. Das sind so unsere Markenzeichen", beschrieb Langhoff nach dem 38:32-Erfolg gegen die Löwen.
Hinzu kommen erfahrene Akteure wie Viktor Kireev, Marko Kopljar und Hans Lindberg, die als Leitwölfe vorangehen, die Spannung hochhalten und die Jungspunde mit ihrer Erfahrung unterstützen. All das sind die Säulen, die für den Höhenflug der Füchse sorgen. Es bleibt nur abzuwarten, wie lange die Berliner diese prächtige Form beibehalten können.
Schließlich sah die Situation in der Vorsaison zum gleichen Zeitpunkt identisch aus. Auch damals grüßten die Hauptstädter von der Spitze. In der Endabrechnung stand dann Platz drei zu Buche. Aber aus "Fehlern" lernt man ja bekanntlich …
Jannis Klimburg