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    Weltmeisterschaft

    vor 22 Stunden

    Gastgeber reichen drei Siege in Hauptrunde nicht

    Norwegen verabschiedet sich mit Sieg im Duell der Enttäuschten

    Es schien bei der Ansetzung ein Highlight der Handball-WM, doch es war das Duell der Enttäuschten: Sowohl Gastgeber Norwegen wie auch Schweden hatten bereits vor dem direkten Duell keine Chance mehr auf das Viertelfinale - es ging lediglich um den dritten Platz hinter Portugal und Brasilien, die sich in den Viertelfinals mit Deutschland und Dänemark duellieren werden.

    Norwegen, Schweden, Handball-WM
    Norwegen verabschiedete sich mit einem Sieg gegen Schweden von der Heim-WM. Ingrid Anderson-Jensen

    Sowohl in Schweden wie auch in Norwegen herrschte vor dem letzten Spieltag der Hauptrunde der Handball-WM Entsetzen: Norwegen hatte mit den Niederlagen gegen Brasilien und Portugal aus der Vorrunde eine schwere Hypothek mitgebracht und da die beiden Konkurrenten weiter punkteten, reichten am Ende auch drei Siege in der Hauptrunde nur zum dritten Platz in der Gruppe.

    Schweden hatte hingegen einen Sieg gegen Chile und ein Remis gegen Spanien mitgebracht, büßte dann aber mit einem Remis gegen Portugal und einem 24:27 gegen Brasilien die Chance auf das Weiterkommen ein - und verabschiedete sich mit der heutigen abschließenden Niederlage gegen den Gastgeber in diesem Duell der Enttäuschten aber mit dem vierten Spiel ohne Sieg in Folge von der WM.

    » Übersicht: Die Lage in der Hauptrunde der Handball-WM

    Umkämpfte Partie mit Bergerud-Akzenten

    Für beide Teams ging es neben dem Prestige in den Duellen gegeneinander um einen versöhnlichen Abschied von dieser verkorksten Handball-WM. Dass beide das Spiel nicht abschenken wollten, wurde bereits in den ersten Minuten klar:

    Tobias Grondahl traf für Norwegen, Albin Lagergren antwortete und nach einem folgenden Lattenkracher entbrannte ein intensiver Kampf um den Ball. Norwegen gewann diesen und setzte sich in der Folge mit einer Vierer-Serie auf 5:1 ab.

    Doch nach diesen temporeichen ersten fünf Minuten konnte Schweden etwas Struktur in seinen Angriff bringen und sich stabilisieren. Nach einem spektakulären Kempa-Treffer von Grondahl, den Lyse aufgelegt hatte, geriet Norwegen dann aber in Unterzahl. Eine Einzelaktion von Eric Johansson, ein Gegenstoß von Sebastian Karlsson ins verwaiste Tor der Norweger und ein weiterer Johansson-Treffer brachte Schweden in dieser auf ein Tor heran.

    Norwegen zieht davon

    Die Gäste hatten sogar die Chance auf den Ausgleich, vergaben diesen aber. Norwegen war unterdessen wieder komplett und setzte sich durch zwei Doppelschläge von Kristian Björnsen und Sebastian Barthold wieder auf 12:7 ab.

    Ein Faktor waren dabei die Paraden von Bergerud, der längst über der Fünfzig-Prozent-Marke lag. Die Hausherren gaben den Ton an, die Halle feierte Treffer von William Otto Aar und weitere Bergerud-Glanztaten. In den letzten Minuten aber drehte dann Albin Lagergren auf und machte mit einem Hattrick aus dem zwischenzeitlichen 16:8 ein 16:11.

    Schweden verpasst Rückkehr

    Zwei Paraden von Bergerud und zwei Treffer von Barthold in das in Unterzahl verwaiste Tor der Gäste zum 18:11 schienen gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts die Weichen gestellt. Doch dann verhinderte eine spektakuläre Parade von Tobias Thulin den ersten Acht-Tore-Abstand - ein Weckruf für Schweden.

    Norwegen hatte, auch aufgrund einiger Unkonzentriertheiten, das Momentum aus der Hand gegeben. Zudem setzte Thulin weitere Glanzlichter, seine Vorderleute vergaben aber mehrfach die Chance, auf zwei Treffer zu verkürzen. Trotz einiger Fehler hielt Norwegen die Gäste so auf Abstand, auch dank weiterer Aar-Tore bis zum 29:24-Endstand.

    Norwegen - Schweden 29:24 (16:11)

    Norwegen: Bergerud (16 Paraden), Kristensen; Aga, Sagosen, Barthold 4, Överby 1, Matic 2, Tönnesen, Aar 9, Björnsen 6, Gulleru 1d, Gröndahl 3, Lien, Solstad, Pedersen, Lyse 2, Röd 1

    Schweden: Palicka (3 Paraden), Thulin (7 Paraden); Carlsbogard 1, F. Möller 1, Ekberg 3/3, Karlsson 5, Wanne, Pellas, Lagergren 4, Gottfridsson 2, Edvardsson, Aspenbäck, Sandell 1, Nilsson, Johansson 7, Forsell Schefvert

    Schiedsrichter: Ivan Pavicevic (MNE) / Milos Raznatovic (MNE)
    Strafminuten: 10 / 4

    Christian Ciemalla