26.10.2024, 17:15
Nach Niederlage gegen Norwegen nun Sieg bei Golden League der Frauen
Deutschland hat in der Vorbereitung auf die Handball-EM der Frauen ein kleines Ausrufezeichen gesetzt: Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch schlug den früheren Weltmeister Niederlande mit 27:23 (12:10) und sammelte rund fünf Wochen vor dem richtungweisenden Vorrundenduell mit Oranje bei der Europameisterschaft wichtiges Selbstvertrauen.
Nach der bei der 30:32-Niederlage gegen Gastgeber Norwegen in der Endphase aus der Hand gegebenen Führung tat sich Deutschland auch im zweiten Spiel der Golden League der Frauen im Handball gegen die Niederlande zunächst schwer. Angela Malestein und Larissa Nusser erzielten die ersten Treffer für Oranje, doch nach der Antwort von Mareike Thomaier fand das DHB-Team vor gut 2.000 Zuschauern ins Spiel: Viola Leuchter legte den Ausgleich nach und Thomaier traf zur ersten deutschen Führung.
Aus dem 0:2 war ein 3:2 geworden und Deutschland legte weiter vor. Die Niederländerinnen liefen sich nun immer wieder in der aufmerksamen deutschen Deckung fest. Die DHB-Frauen gerieten durch zwei Gegentreffer zwar kurzzeitig in Rückstand, drehten die Begegnung dann aber durch Amelie Berger und Antje Döll zum 5:4. Die Niederlande reagierte, bereits nach neun Minuten nahm Hendrik Signell, der seinen Einstand als neuer Oranje-Coach am Donnerstag einen 36:31-Erfolg gegen Dänemark gefeiert hatte, die erste Auszeit.
Die deutsche Deckung stand aber auch in der Folge gut, mit einem Treffer von Außen sorgte Alexia Hauf beim 8:6 für die erste Zwei-Tore-Führung. Die Chance auf drei Treffer davonzuziehen, wurde beim Stand von 9:7 aber nicht genutzt. Beim 9:9 waren die Niederlande stattdessen wieder auf Augenhöhe, doch Deutschland legte weiter vor. Alina Grijseels und Alexia Hauf sorgten für das 11:9 und mit dem 12:10 durch Nina Engel ging es in die Kabinen.
Den besseren Start in den zweiten Abschnitt erwischten die Niederlande, die eine Dreier-Serie setzten. Bundestrainer Markus Gaugisch reagierte mit einer frühen Auszeit, bemängelte "zu wenig Energie" in den Aktionen seines Teams in den ersten fünf Minuten nach Wiederbeginn. Für diese sorgte dann Alina Grijseels bei ihrem Ausgleich zum 13:13 und kurz darauf mit dem 16:15, das Deutschland wieder in Vorlage brachte.
Nun gab Deutschland den Ton an: Den Ausgleich der Niederländerinnen beantworteten Nina Engel und Alina Grijseels mit einem Doppelschlag und nach einem sehenswerten Anspiel von Emily Bölk legte Julia Behnke vom Kreis das 19:16 nach. Der erste Drei-Tore-Abstand zwang nun Oranje zur Auszeit. Doch Deutschland behielt das Heft in der Hand und setzte sich beim 22:18 dann sogar auf vier Tore ab.
Als Antje Döll zehn Minuten vor dem Ende für das 24:19 sorgte, schien die Vorentscheidung bereits gefallen - doch die Niederlande bäumten sich auf und kamen wieder auf zwei Tore heran. Doch im Vergleich zum Duell gegen Norwegen blieb Deutschland diesmal in der Crunch Time stabil: Nina Engel setzte das 25:22, Antje Döll legte das 26:23 nach, bevor Emily Bölk mit dem 27:23 den Schlusspunkt setzte.
"Das ist auf unserem Weg ein ganz wichtiger Sieg", sagte Gaugisch, der vor allem defensiv eine positive Entwicklung seines Teams sah: "Wir waren aktiv und trotzdem kompakt." Leistungsträgerin Xenia Smits resümierte: "Wir haben deutlich sicherer gestanden als gestern und haben wenig Gegenstoßtore bekommen. Das ist gegen die Niederlande ein wichtiger Schlüssel zum Sieg."
Kapitänin Alina Grijseels war mit acht Toren die beste Werferin für die DHB-Auswahl. Das deutsche Team setzte damit den allgemein positiven Eindruck beim Golden-League-Turnier im norwegischen Larvik fort, am Sonntag (15.45 Uhr) wartet zum Abschluss der letzte Härtetest gegen den EM-Dritten Dänemark.
Bei der Europameisterschaft bekommt es Deutschland in der Vorrunde in Innsbruck neben den Niederlanden mit der Ukraine und Island zu tun. Am 18. November startet Gaugisch die finale Phase der Vorbereitung - dazu zählt auch die Generalprobe gegen EM-Gastgeber Österreich am 24. November in der Olympiahalle Innsbruck.
Niederlande: Rinka Duijndam, Bianca Schanssema; Alieke Van Maurik 2, Lois Abbingh, Larissa Nusser 4, Bo van Wetering 2, Judith Van Der Helm, Tamara Haggerty 4, Kim Molenaar, Kelly Dulfer, Merel Freriks, Inger Smits, Zoe Sprengers, Romee Maarschalkerweerd 2, Angela Malestein 2, Sarah Dekker 1, Yara Ten Holte, Dione Housheer 6
Deutschland: Katharina Filter, Sarah Wachter; Amelie Berger 1, Alina Grijseels 8/3, Nina Engel 5, Mareike Thomaier 2, Xenia Smits, Marie Steffen, Nieke Kühne 1, Emily Bölk 2, Annika Lott, Julia Maidhof, Antje Döll 3, Jenny Behrend 1, Alexia Hauf 2, Jolina Huhnstock, Viola Leuchter 1, Julia Behnke 1
Christian Ciemalla, mit Material SID
