02.08.2024, 15:34
Rückschlag für Kroatien
Jede Menge Rückschläge hatte Schweden im Laufe der Vorrunde erlitten und auch gegen Kroatien brauchten die ersatzgeschwächten "Tre Kronor" rund 20 Minuten Anlaufzeit. Am Ende stand aber ein deutliches 38:27 (18:15) über die Kroaten. Das könnte für die Ausgangslage im Viertelfinale noch entscheidend werden.
Schweden ging ersatzgeschwächt in das Duell mit Kroatien. Durch die Sperre von Jim Gottfridsson und die Verletzungen von Felix Claar und Daniel Pettersson standen Trainer Glenn Solberg im Schlüsselspiel nur dreizehn Spieler zur Verfügung. Immerhin konnten die Tre Kronor da wieder auf Max Darj zurückgreifen und auch Jonathan Edvardsson kam zu seiner Olympiapremiere in Paris.
Kroatien aber konnte sich in den ersten Minuten auf Schlussmann Dominik Kuzmanovic verlassen: Sechsmal in den ersten zehn Minuten nahm der neue Keeper des VfL Gummersbach den Skandinaviern ihre Würfe weg und auf der Gegenseite ging vor allem Ivan Martinovic voran - mit drei Treffern zum frühen 7:3.
Beide Teams versuchten in Halbzeit eins schon ein wenig die Belastung zu verteilen. Als die Schweden die Auszeit beim 10:6 (16.) nahmen, erinnerte Dagur Sigurdsson sein kroatisches Team daran, weiter auf das Tempo zu drücken, um am Ende die Skandinavier müde zu bekommen. Dennoch machten seine Schützlinge dabei auch jede Menge Fehler, konnten den Gegner so nicht weiter distanzieren. Im Gegenteil: Die "Reservisten" Felix Möller und Jonathan Edvardsson stellten mit ihren Treffern den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer (10:9) her.
Das rief wenig später auch noch einmal Sigurdsson auf den Plan, der seine Mannschaft zu mehr spielerischer Disziplin aufrief. Aber bei Schweden hatte auch Andreas Palicka in die Partie gefunden, als er bei seiner sechsten Parade den Wurf von Cindric fing, konnte er dann den Ausgleich zum 11:11 (24.) von Sebastian Karlsson einleiten.
Sigurdsson schickte unter anderem wieder Ivan Martinovic auf das Parkett, aber das Momentum lag nun bei den Blau-Gelben. Karl Wallinius sorgte mit seinem dritten Treffer zum 14:17 für Sorgenfalten bei Dagur Sigurdsson, beim 15:18 wurden die Seiten gewechselt.
Mit dem Wechsel im Tor wollte der isländische Coach der Kroaten einen Neustart einlegen, doch schon nach wenigen Minuten und einem 15:21-Rückstand zog der einstige Bundestrainer die Notbremse und forderte "mehr Charakter" von seinen Spielern ein. Zudem sollte das Spiel mit dem siebten Feldspieler die Wende bringen.
Domagoj Duvnjak übernahm in der Offensive die Verantwortung, doch die Kontrolle sollten die Kroaten auch mit der Rückkehr im Tor zu Kuzmanovic nicht mehr an sich reißen können. Palicka setzte nun im Torhüterduell die entscheidenden Akzente, auch Tobias Thulin hatte mit einem gehaltenen Siebenmeter seinen Anteil daran, dass Kroatiens Rückstand bis auf neun Tore (17:26, 41.) anwuchs.
Kroatien stemmte sich zwar gegen die Niederlage, konnte aber vor allem defensiv keine Lösungen gegen das variable schwedische Offensivspiel finden. So war es für die Schweden ein leichtes, den Gegner auf Distanz zu halten und sogar die Führung auszubauen. Linksaußen Lucas Pellas war der Mann für die Kontertore, schraubte den Vorsprung beim 24:34 auf zehn und beim 25:36 gar auf elf Tore.
Kroatien: Kuzmanovic (14 Paraden), M. Mandic; Martinovic 8, Cindric 5, Sostaric 4/2, Duvnjak 3, Mihic 2, Sarac 2, Lucin 2, Sipic 1, Klarica, Srna, Grahovac, Nacinovic
Schweden: Palicka (15 Paraden, 2 Tore), Thulin (1/1 Parade); Pellas 9/4, Lagergren 5, Karlsson 5, Carlsbogaard 4, Wallinius 4, Edvardsson 3, Sandell 3, Möller 2, Bergendahl 1, Darj, Wanne
Schiedsrichterinnen: Bonaventura / Bonaventura (FRA)
Strafminuten: 8/6
Siebenmeter: 2/3 ; 4/4
chs