vor 18 Stunden
VfL gewinnt Duell der Tabellennachbarn
Zum ersten Mal seit über einem Jahr hat der Handball-Bundesligist HSV Hamburg ein Pflichtspiel in der Alsterdorfer Sporthalle verloren. Der VfL Gummersbach gewann verdient mit 37:30 (18:14).
Die letzte Niederlage in der Sporthalle Hamburg kassierte der HSV zuvor am 11. Februar 2024: Damals unterlagen die Hausherren den Füchsen Berlin mit 30:32. In der Tabelle klettert der VfL mit diesem Erfolg auf Rang acht. Der vorherige Achte Hamburg rutscht dagegen auf den zehnten Platz ab.
Zunächst legten die Hamburger vor: Rechtsaußen Frederik Bo Andersen war der erste Treffer der Partie vorbehalten. Der Aushilfs-Halbrechte Miro Schluroff antwortete für Gummersbach. Kreisläufer Kristjan Horzen sorgte zwei Mal in dieser Phase für die VfL-Führung (1:2; 2:3). Dann riss der HSV das Ruder wieder herum (6:5, 12. Minute).
Julian Köster glich für die Gäste aus. Obendrein zog er auch noch eine Zeitstrafe gegen Leif Tissier. In Unterzahl verloren die Hamburger den Ball und kassierten ein Empty-Net-Gegentor durch Tilen Kodrin. Milos Vujovic (mit seinem Comeback-Tor per Siebenmeter) und Mathis Häseler bauten den Gummersbacher Vorsprung aus (6:9, 14.). Nach der ersten Auszeit von HSV-Trainer Torsten Jansen kämpften sich die Hausherren kurzzeitig durch einen 2:0-Lauf heran.
Doch der VfL zeigte sich davon unbeeindruckt, erspielte sich gestützt von einem starken Dominik Kuzmanovic im Kasten einen Vier-Tore-Vorsprung (9:13). Jansen reagierte, nahm Robin Haug, der so gut wie nichts zu fassen bekam, von der Platte (für Mohamed El-Tayar). Hamburg agierte viel zu schläfrig im Rückzug. Das nutzen Köster und Co. konsequent, erzielten zahlreiche Tempo-Tore.
Nach 25 Minuten, es stand 12:16 aus HSV-Sicht, buzzerte Jansen schon zum zweiten Mal zur Auszeit. Der Coach der Gastgeber monierte das schlechte Rückzugsverhalten seiner Mannschaft, verwies auf die höhere Belastung des European-League-Teilnehmers aus Gummersbach. Auch diese Unterbrechung hatte kurzfristig einen positiven Effekt für die Hamburger (14:17, 29.). Nach den ersten 30 Minuten führte aber die Mannschaft von Gudjon Valur Sigurdsson verdient mit vier Toren.
Die Hausherren kamen mit deutlich mehr Tempo aus der Kabine. Sie verkürzten den Abstand (18:20, 37.). Andersen agierte sehr treffsicher in dieser Phase: Fünf der ersten sieben HSV-Tore in diesem Spielabschnitt gingen auf sein Konto. Gleichzeitig kam El-Tayar im Spiel an, lieferte den Hamburgern wichtige Paraden.
Aber: Gummersbach behielt die Kontrolle. Der VfL legte sich sogar wieder ein dickeres Polster zu. Horzen setzte sich durch, der erneut glänzende Schluroff tunnelte El-Tayar (25:29, 52.). Torsten Jansen brachte für die letzten rund sechseinhalb Minuten wieder Haug. Kurz darauf war der Norweger beim Gegenstoß von Kodrin machtlos (26:31, 55.). Jansen nutzte seine letzte Auszeit.
Auch das Sieben-gegen-Sechs des HSV brachte keinen Erfolg, Ellidi Vidarsson versenkte den Ball im leeren Tor (27:33, 56.). Mit einem gehaltenen Siebenmeter gegen Frederik Bo Andersen beseitigte Bertram Obling schließlich die letzten Zweifel am Auswärtserfolg.
HSV Hamburg: Haug (2/1 Paraden), El-Tayar (6/1 Paraden); Magaard (2), Tissier (3), Lassen (1), Weller (1), Axmann (1), Andersen (10/4), Hartwig, Unbehaun, Sauter (6), Ilic (3), Mortensen (3), Valiullin
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (13/1 Paraden), Obling (1/1 Paraden); Vidarsson (2), Kodrin (4), Vujovic (1/1), Köster (7), Blohme, Häseler (2), Schluroff (9), Tskhovrebadze, Mahé (1), Pregler (6), Horzen (5), Zeman
Zuschauer: 3.655 (Sporthalle Hamburg)
Schiedsrichter: Heine / Standke
Strafminuten: 4 / 4
Niklas Beckmann