19.07.2024, 18:51
Weiße Weste hält im zweiten Test
Deutschland bleibt in der Vorbereitung auf das Handball-Turnier der Olympischen Spiele weiterhin unbesiegt: Beim 33:29 (20:13) über Ungarn zeigte das Gislason-Team über weite Strecken eine konzentrierte Leistung. Nach der Verletzung von Lukas Mertens kam allerdings kurzzeitig ein Bruch ins Spiel.
Deutschland erwischte einen guten Start in die Partie, zeigte im Angriff eine konzentrierte Leistung und konnte sich mit drei schnellen Treffern aus dem Umschaltspiel mit einer guten Abwehrarbeit auch schnell zum 6:2 (5.) lösen.
Experimente wagte Bundestrainer Gislason in der Anfangsphase nicht, Johannes Golla und Julian Köster bildeten das Deckungszentrum, Sebastian Heymann verstärkte die Defensive gegen die groß gewachsenen Gäste für Juri Knorr.
Trotz einer frühen Auszeit und einem kompletten Wechsel im Rückraum fand Ungarn nur mühevoll in die Partie, erst ab dem 9:3 (10.) konnte sich der Gast in der Deckung um Adrian Sipos steigern und zwei ungenaue Pässe der DHB-Auswahl bestrafen. Mangelhaft im ungarischen Team war aber weiterhin die eigene Offensive und das Rückzugsverhalten.
Auch Gislason wechselte nach einer Viertelstunde, Geburtstagskind Jannik Kohlbacher konnte sich gleich mit einem Treffer einfügen, auch Christoph Steinert, Marko Grgic oder auch die offiziellen Olympia-Reservisten Rune Dahmke und Justus Fischer rückten auf das Parkett.
Deutschland nutzte sein Umschaltspiel konsequent aus und behauptete die Führung. Beim 16:9 (23.) lagen sieben Treffer zwischen den beiden Teams und mit dieser Differenz ging es nach einer torreichen ersten Hälfte auch in die Kabine: Ein 20:13 stand auf der Anzeigetafel.
Den schönsten Treffer in Halbzeit eins hatten dabei übrigens die Gäste verbucht: Nachdem Zoran Ilic angezogen hatte, setzte sich Richard Bodo auf der linken Seite durch und bediente Pedro Rodriguez mit dem Kempaanspiel zum zwischenzeitlich zwölften Treffer der Ungarn.
Gleich zum Beginn des zweiten Abschnitts brachte Gislason mit Luca Witzke und David Späth die letzten Spieler aus dem diesmal nur fünfzehn Spieler umfassenden Kader, da Franz Semper aus persönlichen Gründen fehlte.
Deutschland hatte in der nicht intensiv geführten Partie auch in der Folge keine Mühe das Spiel zu kontrollieren, nach 38 Minuten verteilten die Schweizer Schiedsrichter Arthur Brunner und Mo Salah die erste Zeitstrafe, Julian Köster musste für zwei Minuten vom Parkett.
Deutschland verlor danach mit ein paar leichten Fehlern den Rhythmus, zudem musste Lukas Mertens nach einem Schlag auf das Gesicht ausgewechselt werden und zur Behandlung in die Kabine. Ungarn kam nun auf, nach einem 1:5-Lauf nahm Alfreds Gislason beim 26:22 (45.) die Auszeit.
Aber dem deutschen Team fehlte im Angriff auch nach der Auszeit der Schwung. Das DHB-Team bekam die ungarische Deckung nicht in Bewegung, die Lösung boten dann aber Anspiele auf Außen wie bei Rune Dahmkes 27:24 oder dem Durchbruch von Marko Grgic vor Knorrs Siebenmeter zum 28:25 (53.).
Erst danach sollte Deutschland wieder in die Spur finden, profitierte dabei auch von mehreren Paraden von David Späth. Mit dem 32:26 (57.) von Marko Grgic war die Partie entschieden, Alfred Gislason testete noch einmal den Einsatz des siebten Feldspielers, den Ungarn aber kurz vor Schluss mit dem 33:29-Endstand von Gergö Fazekas bestrafte.
Deutschland: Späth, Wolff; Mertens 6, Knorr 5/3, Köster 4, Hornke 4/1, Golla 3, Uscins 2, Dahmke 2, Steinert 2, Kohlbacher 2, Witzke 1, Fischer 1, Grgic 1, Heymann
Ungarn: Mikler, Palasics, Bartucz; Banhidi 6, Imre 3/1, Boka 3, Rodriguez 3, Szita 3, Ilic 3, Lekai 3, Fazekas 2, Bodo 1, Rosta 1/1, Sipos, Ligetvari, Ancsin, Hanusz
Zuschauer: 5.022
Schiedsrichter: Brunner / Salah (SUI)
Siebenmeter: 4/4 ; 2/3
Strafminuten: 2/2
chs