06.01.2024, 19:30
Deutschland feiert zweiten Sieg gegen Portugal
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat auch den zweiten Vergleich mit Portugal für sich entscheiden können. Zwei Tage nach dem hauchdünnen 34:33 gewann das Team von Bundestrainer Alfred Gislason am Samstagabend mit 35:31 (20:15). Ein Faktor für den Sieg war erneut der überragend aufgelegte Andreas Wolff. Wehrmutstropfen ist der Ausfall von Patrick Groetzki.
Bundestrainer Alfred Gislason setzte im zweiten Vergleich mit Portugal auf Lukas Mertens, Julian Köster, Juri Knorr, Renars Uscins, Patrick Groetzki und Johannes Golla in der Startformation. Im Tor begann Andreas Wolff. Die deutsche Mannschaft kam gut in die Partie und erarbeitete sich einen kleinen Vorsprung: 3:1 (4.) durch Knorr.
Die Portugiesen fanden in den folgenden Minuten zunehmend besser in die Partie, sodass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Antonio Areia glich zum 3:3 (5.) aus, Kreisläufer Luis Frade netzte kurz darauf zur ersten Führung für die Südeuropäer ein (6:7, 11.). Ein Faktor war Gustavo Capdeville, der unter anderem den Kempa des eingesprungenen Köster aus kürzester Distanz abwehrte.
Das Torwartduell im ersten Durchgang ging dennoch an seinen Gegenüber: Wolff präsentierte sich bestens aufgelegt und nahm den Portugiesen mehrere gute Chancen ab. Mit dem 32-Jährigen als Rückhalt eroberte die deutsche Auswahl die Führung zurück. Kapitän Golla krönte einen 5:2-Lauf mit dem Treffer zum 11:9 (16.) und Portugal nahm die Auszeit.
Bundestrainer Gislason nutzte die Besprechung, um zu rotieren. Nachdem kurz zuvor bereits Sebastian Heymann ins Spiel gekommen war, kamen nun nacheinander auch Justus Fischer, Martin Hanne und Christoph Steinert. Eine Zeitstrafe gegen das DHB-Team nutzte Portugal, um sich wieder heranzukämpfen (12:12, 21.) und nun war es Gislason, der den Buzzer betätigte und in der Abwehr auf eine 3:2:1-Formation mit Köster auf der Spitze stellte.
Kurz darauf wurde es jedoch kurz ganz still in der Wunderino-Arena: Patrick Groetzki stoppte eine Druckbewegung auf die Abwehr abrupt ab und sank auf dem Boden zusammen. Nach kurzer Behandlung humpelte er zur Bank, wo sich das medizinische Team um den rechten Fuß des Außenspielers kümmerte. Timo Kastening übernahm die rechte Außenbahn. Eine Untersuchung nach Spielende brachte dann eine bittere Diagnose für Groetzki: EM-Aus.
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In den verbleibenden Minuten bis zur Pause drehte die deutsche Mannschaft noch einmal auf und kam über das Tempo wiederholt zum Erfolg - auch, weil Portugal durch Zeitstrafen geschwächt war. Wolff traf zum 18:14 (25.) ins leere Tor und Fischer legte das 19:14 (30.) nach. Beim Stand von 20:15 wurden die Seiten gewechselt.
Der erste deutsche Treffer im zweiten Durchgang ging auf das Konto von Kai Häfner (21:16, 32.), der für den Angriff von Steinert übernahm. Ebenfalls neu in der Partie waren Keeper David Späth und Spielmacher Nils Lichtlein. Trotz der Umstellungen und einer Zeitstrafe gegen Kohlbacher hatte er Vorsprung bestand: Mertens traf zum 23:18 (35.), Köster legte mit einem Doppelpack das 26:20 (38.) nach. Nach einer Parade von Späth erhöhte Golla sogar auf sieben Tore (29:22, 40.) und Portugal nahm erneut die Auszeit.
Die Besprechungspause durchbrach das Momentum des deutschen Teams; zumal Youngster Späth an diesem Abend nicht an die Leistung von Wolff anknüpfen konnte. So schmolz der Vorsprung zusammen; auch, weil vorne die letzte Konsequenz fehlte. So gelang Pedro Portela der Anschlusstreffer: 29:28 in der 49. Spielminute.
Gislason brachte Wolff zurück und schickte Köster in der Abwehr erneut auf die Spitze. Mit Erfolg: Seine Mannschaft behauptete den Vorsprung: Kai Häfner erzielte mit einem Doppelschlag das 33:29 (55.). Das 34:31 (59.) durch Knorr war die Vorentscheidung. Am Ende stand ein 35:31-Erfolg auf der Anzeigetafel. Beste Werfer der Partie waren Juri Knorr (6) und Miguel Soares Martins (7).
Deutschland: Späth, Wolff 1; Knorr 6, Golla 5, Häfner 5, Mertens 4, Heymann 3, Köster 3, Steinert 3,Groetzki 2, Fischer 1, Kastening 1, Kohlbacher 1, Lichtlein, Weber, Uscins, Dahmke, Hanne
Portugal: Marques, Capdeville; Martins 7, F. Costa 6/3, Portegla 3, Fernandes 3, Cavalcanti 2, Salvador 2, Frade 2, Salina 1, Areia 1, M. Costa 1, Duarte, Vieira, Nazare, Brandao
Zuschauer: 9113
Siebenmeter: 0/0 ; 3/3
Strafminuten: 6/12
Julia Nikoleit