11.01.2024, 20:32
Torwart zieht tapferen Tschechen den Zahn
Erst in der zweiten Hälfte gelang Dänemark dank eines überragenden Emil Nielsen der Grundstein zum 23:14 (9:9)-Sieg zum EM-Auftakt gegen Tschechien.
Aus München berichtet Sebastian Mühlenhof
Es war ein zäher Auftakt im zweiten Spiel der Gruppe F. Dabei ging es zunächst gut los. Tomas Piroch brachte Tschechien direkt im ersten Angriff in Führung. Emil Jakobsen konterte seinerseits. Mikkel Hansen sorgte weniger später noch für die 2:1-Führung, doch es sollte vorerst dabei bleiben. Trotz lautstarker Unterstützung unterliefen der so hoch karätigen dänischen Offensive einige Fehler. Diese wusste der Underdog aus Tschechien allerdings nicht zu nutzen, denn sie ließen selbst zu viele klare Chancen liegen.
Erst Symon Pitlick beendete die torlose Serie von rund fünf Minuten durch eine schöne Einzelaktion und stellte auf 3:1. Nach einer weiteren vergebenen Chance der Tschechen netzte er in der 13. Minute zu 4:1. Matej Klima erlöste sein Team nach fast 13 (!) Minuten ohne Tor und Piroch ließ nach einer Parade von Tomas Mrka das 3:4 (15.) folgen. Als Stanislav Kasparek für den 4:4-Ausgleich sorgte, jubelte die Halle lautstark.
Zwar konnte Magnus Saugstrup im direkten Gegenzug wieder die Führung erzielen, doch Dänemark war nun die Nervosität anzumerken. Nach einem Treffer von Tomas Babak erlaubte sich Mikkel Hansen einen ungewohnten technischen Fehler. Diese blieb jedoch unbestraft und so trug sich Matthias Gidsel in der 20. Minute erstmals in die Torschützenliste ein.
Tschechien blieb weiter am Drücker. Stanislav Kasparek erzielte die nächsten zwei Tore für sein Team, das zweite davon sehenswert per Dreher um den bis dato blassen Niklas Landin. Da aber Pytlick auf der anderen Seite zum dritten Mal netzte, behielt der Favorit die Nase vorn. In der 24. Minute hatte Nikolaj Jacobsen genug gesehen und rief sein Team beim Stand von 8:8 zusammen.
Nach einer Parade von Mrkva geriet Dänemark erstmals seit dem 0:1 wieder in Rückstand, Jonas Patzel traf per Hüftwurf. Hansen glich zwar per Siebenmeter wieder aus, doch das Team agierte weiter fehlerhaft. So spielte Gidsel nach einem Ballgewinn in der Abwehr einen zu langen Gegenstoßpass für Magnus Landin. wäre. Pytlick ließ wenig später die Chance zur Halbzeitführung liegen, sodass es mit 9:9 in die Kabine ging.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte blieben Tore Mangelware. Mrkva und der schon zum Ende der ersten Halbzeit eingewechselte Emil Nielsen lieferten sich zeitweise ein Privatduell. So gelang es erst Pytlick mit dem insgesamt fünften Angriff nach dem Seitenwechsel ein Tor zu erzielen. Vit Reichl glich auf der Gegenseite zwar prompt wieder aus, doch die Skandinavier erarbeiteten sich nun einen kleinen Vorteil. Gidsel und ein Doppelschlag von Magnus Landin zwangen Xavier Sabate in der 38. Minute zur Auszeit.
Doch Nielsen war nun in Hochform und entnervte reihenweise die gegnerischen Schützen. So konnten Rasmus Lauge Schmidt und Magnus Landin auf 15:10 erhöhen. Nach dem vierten Treffer vom dänischen Linksaußen durchbrach Babak die fast zwölfminütige Durststrecke seines Teams. Doch dieser Treffer brachte Tschechien keine Sicherheit, denn Nielsen ließ die nächsten zwei Paraden folgen - und stand damit zwischenzeitlich bei einer Quote von 81 Prozent.
Vojtech Patzel schaffte es allerdings schließlich, den Keeper vom FC Barcelona zweimal in Folge zu überwinden. Doch Dänemark hatte die Partie nun im Griff und wechselte etwas durch. Als Lukas Jorgensen in der 55. Minuten zum 21:13 netzte, war die Partie letztlich endgültig zugunsten der Dänen entschieden.
Dänemark: N. Landin (2 Paraden), Nielsen (13 Paraden) - Hansen 5, M. Landin 4, Pytlick 4, Jörgensen 2, Lauge Schmidt 2, Jakobsen 1, Saugstrup 1, Gidsel 1, Kirkelökke 1, Damgaard 1, Lindberg, Mollgaard, Mensah Larsen, Hald
Tschechien: Mrkva (8 Paraden), Hrdlicka (n.e.) - V. Patzel 4, Kasparek 3, Piroch 2, Babak 2, J. Patzel 1, Klima 1, Reichl 1, Hrstka, Sterba, Trkovsky, Havran, Solak, Zeman, Reznicky
Zuschauer: 11.615
Schiedsrichter: Karim Gasmi /Raouf Gasmi (Frankreich)
Strafminuten: 3 / 3