07.08.2024, 19:08
Entscheidung in der Schlussminute
Die dritte Verlängerung im dritten Finale - sie fiel aus. Nachdem Schweden den Ausgleich in der Schlussminute verpasste, spielte Dänemark die verbleibende Zeit souverän herunter und machte die Tür nicht nochmal auf. Nach dem 32:31 (16:16) kann Weltmeister Dänemark nun schauen, ob im Halbfinale Norwegen oder Slowenien wartet. Beide Teams stehen sich um 21.30 Uhr gegenüber.
Schweden erwischte den besseren Start in die Partie und ging mit 2:0 (3.) in Führung. Das erste Tor für Weltmeister Dänemark ging auf das Konto von Mikkel Hansen. Er wurde für einen Siebenmeter eingewechselt und das Publikum begrüßte den Altstar mit einem von Pfiffen durchzogenen Applaus. Er verwandelte sicher und nach einem Durchbruch von Simon Pytlick war Dänemark wenig später wieder dran (4:4, 8.).
Das Spiel nahm nun an Fahrt auf. Dänemark ging nach einem schönen Steal von Pytlick, der den Ball im Fallen noch zum gestarteten Gidsel weiterleitete, das erste Mal in Führung. Pytlick selbst legte kurz darauf das 8:6 (12.) nach, Lukas Jörgensen ließ mit seinem vierten Treffer in diesem Spiel das 10:6 (15.) folgen. Schweden ließ sich jedoch nicht abschütteln und kam durch Lukas Sandell zum 11:8 (21.).
Die zwei Mannschaften begegneten sich - so wie die Konkurrenz in den vorherigen Viertelfinalspielen, die beide in die Verlängerung gingen - auf Augenhöhe. Der Torwartvorteil lag in diesem ersten Durchgang leicht bei Schweden, Andreas Palicka spielte eine starke Partie. Auch Niklas Landin hatte jedoch seine Paraden. Beim 13:9 (23.) durch Magnus Saugstrup betrug die Differenz vier Treffer.
Schweden kämpfte sich über seine Deckung jedoch ins Spiel. Nach dem 13:11 (25.) durch Jonathan Carlsbogard nahm Jacobsen die Auszeit, doch das brach den Lauf nicht. Felix Claar stellte den Anschluss her (14:13, 27.), Regisseur Jim Gottfridsson ließ den Ausgleich folgen (14:14, 28.) und dann gelang Claar sogar die Führung (14:15, 29.). Es war die stärkste Phase der Schweden und das 16:16 zur Pause nach weiten Phasen des Rückstandes ein verdientes Zwischenergebnis.
Für die zweite Halbzeit brachte Jacobsen mit Emil Nielsen einen neuen Torhüter, doch Palicka behauptete den schwedischen Torwartvorteil. Nach einer Parade schickte er Sebastian Karlsson zum Gegenstoß, der das 21:21 (38.) erzielte. Auch Emil Jakobsen scheiterte kurz darauf an Palicka, doch auf der anderen Seite parierte Nielsen gegen den eingewechselten Albin Lagergren.
Es war ein intensiver Fight; beide Seiten mussten für ihre Tore arbeiten, weil der Gegner in der Deckung immer noch den Kontakt aufnahm. Die Führung wechselte dabei: Erst brachte Hampus Wanne die Schweden in Front (23:24, 43.), dann traf Gidsel in Unterzahl zur dänischen Führung (25:24, 45.), nachdem Schweden einen langen Ball auf das leere Tor daneben gesetzt hatte.
Die letzten zehn Minuten begannen mit einem Feuerwerk. Lagergren, Gidsel, Wanne: In weniger als 60 Sekunden fielen drei Tore; die Teams machten den Ball nach jedem Gegentreffer wieder schnell. So ging es mit einem Unentschieden in die letzten zehn Minuten (28:28, 51.). In diesem engen Spiel brachte Jacobsen auch Hansen, und der lieferte ab. Mit einer schönen Finte zog er einen Siebenmeter, den er selbst verwandelte (29:28, 52.).
Es war nun der nächste Handball-Krimi. Wanne bewahrte ebenfalls von der Siebenmeterlinie die Nerven und stellte den Anschluss wieder her (30:29, 56.). Nun trafen beide Seiten im Minutentakt, sodass auch anderthalb Minuten vor dem Ende noch alles offen war (32:31, 59.). Dänemark ließ den Ball laufen und Gidsel zog zum Tor, Sandell konnte ihn nur mit einem Foul stoppen. Der Linkshänder landete unsanft auf dem Boden und Bonaventura/Bonaventura entschieden auf Zeitstrafe und Siebenmeter.
Hansen trat an und hatte den Sieg in der Hand, doch gegen den extra eingewechselten Tobias Thulin setzte er den Siebenmeter nur gegen die Latte und Schweden schnappte sich den Abpraller. Glenn Solberg nahm die Auszeit, es waren noch 33 Sekunden auf der Uhr. Schweden brachte Oscar Bergendahl zum Wurf, der drehte sich unter Kontakt, doch Nielsen parierte.
Die Schweden protestierten, sie forderten einen Siebenmeter, doch den gab es nicht - durchaus clever verteidigt der Dänen. Jacobsen nahm die Auszeit, es waren noch acht Sekunden auf der Uhr. Im Gegensatz zu Frankreich ließ sich der Weltmeister das Spiel nicht mehr nehmen, brachte den Ball aus der Gefahrenzone und feierte am Ende einen 32:31-Erfolg.
Dänemark: N. Landin (3 Paraden), Nielsen (4 Paraden); Pytlick 9, Hansen 6/5, Jakobsen 5, Jörgensen 5, Gidsel 4, Saugstrup 2, Kirkelökke 1, M. Landin, Lauge, Lindberg, Möllgaard, Arnoldsen
Schweden: Palicka (10 Paraden), Thulin; Claar 7, Wanne 5/3, Lagergren 5, Carlsbogaard 3, Karlsson 3, Sandell 3, Darj 2, Gottfridsson 2, Bergendahl 1, Pellas, Edvardsson, Wallinius
Schiedsrichterinnen: Bonaventura / Bonaventura (FRA)
Strafminuten: 6/8
Siebenmeter: 5/6 ; 3/3
jun