31.01.2021, 19:01
Schweden unterliegt im Endspiel mit 24:26
Dänemark hat bei der 27. Handball-Weltmeisterschaft seinen Titel verteidigt: Beim 26:24 (13:13) im Finale gegen Schweden machte Kiel-Keeper Landin am Ende den Unterschied.
Für die Schweden, die sich im Halbfinale souverän gegen Frankreich (32:26) durchgesetzt hatten, konnte sich im WM-Finale ein Kreis schließen. Letztmals hatte eine schwedische Mannschaft im Jahr 1999 die Weltmeisterschaft gewinnen können - auch damals fand die Endrunde in Ägypten statt. Dänemark hatte nach seinem allerersten WM-Titel vor zwei Jahren die Titelverteidigung fest im Blick. Daran änderten auch die knappen Ergebnisse im Viertelfinale gegen Ägypten (39:38 nach Siebenmeterwerfen) und im Halbfinale gegen Spanien (35:33) nichts.
Sein erstes WM-Finale seit 20 Jahren begann Schweden, wie es bereits das gesamte Turnier bestritten hatte - im Höchsttempo. Flensburgs auch in Ägypten auffälliger Linksaußen Hampus Wanne erzielte das erste Tor des Endspiels. Auf der Gegenseite wurde allerdings auch Superstar Mikkel Hansen - sieben Tore, zum MVP des Turniers gekürt - früh zum Faktor, beim 6:5-Zwischenstand hatte er bereits drei Treffer auf dem Konto. Dänemark eroberte in Minute 17 die erste Zwei-Tore-Führung im extrem engen skandinavischen Duell (8:6).
Doch die Schweden spielten völlig unbeeindruckt ihren Stiefel weiter herunter. Die "Tre Kronor" gingen durch Albin Lagergren, Halbrechter bei den Rhein-Neckar Löwen, beim 11:10 sogar wieder in Führung (23.). Weil Vereinskollege Andreas Palicka anschließend einen Siebenmeter von Hansen parierte, verschaffte sich Schweden einen ersten kleinen Vorteil. Doch leichte Fehler und der Schlagwurf-Hammer von Dänemarks Nikolaj Oris sorgten für den gerechten 13:13-Pausenstand.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es unglaublich eng. Den Dänen spielte es nicht unbedingt in die Karten, dass Flensburg-Routinier Lasse Svan auf Rechtsaußen fast die komplette Spielzeit ausfiel. Top-Talent Mathias Gidsel, im Turnierverlauf überragend auf Halbrechts, musste auf Außen ausweichen. Einen Trumpf hatte Dänen-Coach Nikolaj Jacobsen aber noch auf der Bank: Füchse-Rückraumspieler Jacob Holm brachte dem Titelverteidiger mit drei schnellen Toren einen immens wichtigen Vorteil (22:20, 47.).
Auch THW-Keeper Niklas Landin lief in der Crunch Time allmählich heiß, sodass Schweden sich plötzlich einem Drei-Tore-Rückstand ausgesetzt sah (21:24, 51.). Die "Tre Kronor" fanden in der Schlussphase immer wieder in Landin (15 Paraden, 41 Prozent Fangquote) ihren Meister. Landins jüngerer Bruder Magnus besorgte eineinhalb Minuten vor Schluss von Linksaußen die Entscheidung (26:23). Am Ende setzte sich mit Dänemark die abgezocktere Mannschaft durch, die Titelverteidigung bedeutet den erst zweiten WM-Titel in der dänischen Geschichte.
Tore für Dänemark: Hansen 7/1, Oris 5, Holm 4, Saugstrup 3, M. Landin 2, Möllgaard 2, Andersson 1, Gidsel 1, Larsen 1
Tore für Schweden: Wanne 5/1, Lagergren 4, Claar 2, Gottfridsson 2, Pellas 2/2, D. Pettersson 2, F. Pettersson 2, Sandell 2, Carlsbogard 1, Chrintz 1, Darj 1
Schiedsrichter: Oscar Raluy (Spanien)/Angel Sabroso Ramirez (Spanien)
Strafminuten: 8 / 6
msc