29.07.2024, 22:53
Schulze/Tönnies geben zwei rote Karten nach Videobeweis
Im Duell der sieglosen Teams der Gruppe B setzte sich Ungarn klar mit 35:25 (17:12) gegen Argentinien durch. Die Südamerikaner, durch zwei Disqualifikationen zusätzlich geschwächt, waren am Montagabend chancenlos.
Nach dem Anpfiff dauerte es gerade einmal 38 Sekunden, bis die deutschen Schiedsrichter Robert Schulze und Tobias Tönnies nach einem Zweikampf die erste Hinausstellung aussprachen. Bendeguz Boka musste auf der Bank Platznehmen, doch sein Team ging durch Gabor Ancsin trotzdem in Führung (1:0, 2.). Kurz darauf konnte Kristof Palasics auch direkt die erste Parade verbuchen.
Obwohl beide Mannschaften auch weiterhin hart zupackten, war es trotz der frühen Zeitstrafe kein unfaires Spiel. Ungarn spielte seine körperlichen Vorteile gerade in der Defensive aus und behauptete seine Führung über 5:3 (6.) bis zum 6:4 (8.). Ein kurzer Zwischenspurt von Argentinien brachte den Ausgleich (7:7, 11.), doch zunächst konnte Ungarn wieder vorlegen (8:9, 15.).
Dann war auf einmal jedoch der argentinische Keeper Juan Bar wach und parierte drei Würfe innerhalb weniger Minuten. Infolgedessen gelang Nicolas Bonanno die erste Führung für Argentinien (9:10, 17.), die jedoch nur kurz Bestand hatte. Palasics war nämlich auch noch da und ermöglichte es seinen Vorderleuten, sich die Führung zurückzuholen (12:10, 23.).
Argentiniens Coach Guillermo Milano nahm eine Auszeit und leitete damit unfreiwillig die chaotischste Phase der Partie ein. Es ging hin und her, beide Mannschaften erlaubten sich Ballverluste. Ungarn kam jedoch insgesamt besser durch und erarbeitete sich bis zur Pause einen Fünf-Tore-Vorsprung (17:12, 30.).
Nach Wiederanpfiff kontrollierte Ungarn das Spiel und ließ sich auch von der wuseligen und zeitweise sehr offensiven Abwehr der Südamerikaner nicht irritieren. Über 19:13 (33.) zogen die Magyaren auf 23:15 davon und Milano nahm erneut die Auszeit. Das Manko seiner Mannschaft war ganz klar der Abschluss; die Quote vor dem Tor war miserabel. Palasics wehrte erst einen Ball direkt auf die Tormitte ab und parierte kurz darauf wirklich spektakulär.
Ungarn behauptete seinen Vorsprung sicher, während Argentinien durch zwei direkte rote Karten innerhalb von rund zehn Minuten geschwächt wurden. Sowohl James Parker (43.) als auch Ignacio Pizzaro (54.) wurden jeweils nach Videobeweis disqualifiziert, weil sie ihren jeweiligen Gegenspieler Ancsin bzw. Zoran Ilic im Gesicht getroffen hatten. Am Ausgang änderte das freilich ohnehin nichts mehr: Adrian Sipos stellte nach einer Palasics-Parade gegen einen Dreher erstmals den Zehn-Tore-Vorsprung her (30:20, 51.), der bis zum Ende Bestand hatte.
Argentinien: Maciel (9 Paraden), Bar (3 Paraden); P. Simonet 5, F. Pizarro 4, F. Fernandez 3, Moyano 3, Parker 3, Bono 2, Moscariello 2, I. Pizarro 1/1, Mourino 1, Bonanno 1, D. Simonet, Martinez Cami
Ungarn: Palasics (14/1 Paraden), Bartucz; Imre 7/2, Rosta 5, Ancsin 4, Bodo 4, Lekai 4, Banhidi 3, Szita 3, Boka 2, Ligetvari, Fazekas 1, Ilic 1, Sipos
Schiedsrichter: Schulze / Tönnies (GER)
Strafminuten: 12/6
Siebenmeter: 1/3 ; 2/2
Disqualifikation: Parker (44.,Gesichtstreffer), I. Pizarro (54., Gesichtstreffer) / -
jun