29.07.2024, 15:28
Alys Traumstart nicht genug
Dänemark hat auch das zweite Spiel der Olympischen Spielen gewonnen. Gegen Ägypten legten die Skandinavier einen Traumstart hin und retteten ihren Vorsprung trotz eines starken Mohamed Aly ins Ziel.
Anders als noch beim Olympiaauftakt gegen Frankreich verschlief Dänemark den Start in die Partie nicht und knüpfte stattdessen an die bockstarke Form aus der Schlussphase des Spiels an, das am Ende deutlich mit 37:29 gewonnen wurde. Das Team von Nikolaj Jacobsen führte nach einem Tor von Mathias Gidsel schnell mit zwei Treffern (3:1, 5.).
Auch in der Folgezeit dominierten die Skandinavier das Geschehen und erzwangen nach einem Gegenstoß-Treffer von Thomas Arnoldsen das erste Timeout von Juan Carlos Pastor (5:1, 9.). Der Spanier fand die richtigen Worte und konnte eine deutliche Leistungssteigerung beobachten, die die Ägypter schrittweise zurück ins Spiel brachte.
Das lag auch daran, dass Torwart Karim Hendawy langsam Bindung zum Spiel fand und als Rückhalt einer verbesserten Defensive vor dem Anschlusstor zum 5:6 mit einer Parade zur Stelle war (13.). Insgesamt blieb das ägyptische Torwartspiel in der ersten Halbzeit aber wie schon beim Sieg gegen Ungarn eher blass.
Das ermöglichte den Dänen, die vom Anschlusstor anscheinend wieder aufgeweckt wurden, einen imposanten Zwischensprint. Mit einem schlichtweg überragenden Niklas Landin, der etwa Rückraumstar Yahia Omar bei fünf Würfen kein Tor erlaubte, zogen die Skandinavier mit einem 7:0-Lauf auf 13:5 davon (21.).
Torschütze war bereits zum vierten Mal Thomas Arnoldsen, der mit dem ebenfalls fehlwurflosen Simon Pytlick offensiv voranging. Ägypten brach seine achtminütige Torflaute im Gegenzug zwar, kam aber zu keinem erneuten Aufbäumen. Auch eine Siebenmeter-Parade Hendawys gegen Mikkel Hansen verpuffte wirkungslos.
Stattdessen brachte Emil Jakobsen die Dänen wenige Sekunden vor der Pause mit zehn Treffern in Vorlage. Zwar erspielten sich die Ägypter noch einen letzten Wurf, Landin war aber das sechste Mal zur Stelle: und sicherte so den 19:9-Pausenstand.
Juan Carlos Pastor beorderte Mohamed Aly zum Beginn des zweiten Durchgangs zwischen die Pfosten - und bewies damit Fingerspitzengefühl. Der frühere Bietigheimer meldete sich direkt mit drei Paraden in Serie an und goss so das Fundament für einen Doppelschlag der Nordafrikaner. Erst Mathias Gidsel konnte den Torwart im Gegenstoß überwinden (20:11, 34.).
Dennoch zog ein sichtlich aufgebrachter Nikolaj Jacobsen beim Stand von 21:13 die Auszeit, Simon Pytlick dankte es mit seinem siebten Tor (37.). Defensiv stellten die Skandinavier nun mit einer auf die Mitte orientierte 5:1-Deckungsformation um. Diese bot den Nordafrikanern aber einige Räume, sodass Ägypten auf 22:15 verkürzen konnte.
Das lag weiterhin auch an Aly, der nach 40 Minuten bereits seine sechste Parade bei neun Würfen sammelte. Gerade bei flachen und halbhohen Würfen war der Ex-Bietigheimer verlässlich zur Stelle, die Halle feierte ihn mit Sprechchören. Zwei Paraden später verkürzten die Ägypter sogar auf 22:18 (43.).
Erst per Siebenmeter konnte Mikkel Hansen den Ball am scheinbar unüberwindbaren Aly vorbeibringen (23:18, 44.). In der Folge trafen die Dänen etwas verlässlicher - und hatten mit Emil Nielsen auch wieder einen Rückhalt zwischen den Pfosten. Niklas Landin konnte an seine starke Form aus dem ersten Durchgang nicht anknüpfen. Nach einem weiteren Siebenmeter-Tor von Hansen stand es so 26:21 (49.).
Ägypten ließ sich davon nicht beeindrucken und hielt den Rückstand bei vier Toren konstant. Nun lief die Zeit aber gegen die Nordafrikaner, denen es in der Schlussphase nicht gelang, weiter zu verkürzen. Nach 53 Minuten leuchtete ein 28:24 auf der Hallenuhr.
Juan Carlos Pastor schob die Deckung nun nochmal nach vorne, zudem parierte Aly zwei weitere Male. Die Ägypter verpassten aber jeweils die Chance, rechtzeitig auf drei Tore zu verkürzen (58.). So retteten die Dänen ihren Vorsprung trotz eines späten Doppelschlags letztlich über die Ziellinie und feierten einen 30:27-Sieg, den sie sich besonders im ersten Durchgang verdienten.
Ägypten: Hendawy (4/1 Paraden), Aly (11 Paraden); Omar 5/2, S. Elderaa 5, Adel 5, Y. Elderaa 4, El Wakil 3, Abdelhak 3, Zein 1, Sanad 1, Abdou, Hesham, Tarek, Elmasry
Dänemark: N. Landin (8 Paraden), Nielsen; Gidsel 8, Arnoldsen 8, Pytlick 7, Kirkelökke 2, Saugstrup 2, Hansen 2/2, Jakobsen 1, M. Landin, Lauge, Lindberg, Möllgaard, Hald
Schiedsrichter: Lah / Sok (SLO)
Strafminuten: 6/8
Siebenmeter: 2/2 ; 2/3
Maximilian Otte