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23.08.2011 19:26 Uhr - 1. Bundesliga - dpa

Insolvenzverfahren bei Sindelfingen/Kickers

Das Team der SG Kickers SindelfingenDas Team der SG Kickers Sindelfingen
Quelle: SG Kickers Sindelfingen
Frauenhandball-Bundesligist SG HV Stuttgarter Kickers/VfL Sindelfingen droht anderthalb Wochen vor Saisonbeginn das Aus. Die Handball Sport Marketing GmBH (HSM) als Geschäftsbetreiber der Spielgemeinschaft stellte am Dienstag beim Amtsgericht Stuttgart einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren.

"Aufgrund von Unregelmäßigkeiten im Lohnbereich, welche erst vor wenigen Tagen entdeckt wurden, sieht sich das Unternehmen aus zwingenden rechtlichen Gründen gezwungen, ein Insolvenzverfahren einzuleiten", hieß es in einer HSM-Pressemitteilung vom Dienstag.

Die Unregelmäßigkeiten betreffen nach HSM-Angaben "nicht ordnungsgemäß abgeführte erhebliche Sozialversicherungsbeiträge aus den Saisons 2008/09 sowie 2009/2010". Nach Informationen der «Stuttgarter Nachrichten» (Dienstag-Ausgabe) soll es sich um Altlasten in Höhe von 300.000 Euro handeln.

Der VfL Sindelfingen hatte in der vergangenen Saison das Meisterschafts-Viertelfinale erreicht. Der Präsident der Stuttgarter Kickers, Jürgen Hollenbach, hatte mit einer Finanzspritze 2010 Sindelfingen vor der Insolvenz bewahrt. Für die kommenden Saison war eine Spielgemeinschaft verabredet, 2012 sollten die Sindelfinger Frauen in den HV Stuttgarter Kickers eingegliedert werden.

Eine Europacup-Teilnahme war von den Verantwortlichen für 2014 angepeilt. Neue Heimstätte sollte die im April eröffnete Ballsporthalle in der Untertürkheimer Kurve der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena sein.

Für die laufende Saison hat der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zunächst keine direkten Auswirkungen, der Verein könnte, sofern eine Insolvenz besteht, allerdings in der kommenden Spielzeit keine Lizenz für die 1. Bundesliga beantragen und stünde somit als Absteiger fest. Sofern ein Verein nicht selbst seinen Rückzug erklärt, nimmt er zunächst aber weiter am Spielberieb teil.