- Anzeige -

09.03.2012 12:06 Uhr - A-Jgd BL Süd - Mike Junker, HG O/S

Marius Steinhauser über "Vorwürfe" und die Spitzenposition in der Torschützenliste

Marius SteinhauserMarius Steinhauser
Quelle: HG O/S
In der A-Jugend-Bundesliga zieht Marius Steinhauser von der Bundesliga-A-Jugend der HG Oftersheim/Schwetzingen in der Torschützenliste mit 203/44 Treffern einsam seine Kreise. Seine Verfolger Klingler (149/48/JSG Echaz/Erms) und Fritsch (134/52 SG Ottenheim/Altenheim) sind schon gehörig abgeschlagen. Er stand für ein Interview zur Verfügung. Für seine sportliche und berufliche Zukunft hat der angehende Abiturient allerdings noch keine konkreten Vorstellungen.

Marius, wie wann kamst du zum Handball?

Marius Steinhauser:
Ich habe mit dem Handballspielen bei den „Storzel“ (Anmerkung: Minis) des TSV Rot angefangen und war nebenbei auch in dessen Leichtathletikabteilung aktiv. Doch nach einer Weile hab ich dann Gefallen am Fußball gefunden, auch weil mein Vater selbst Fußballer ist (als Einziger in einer Handballfamilie), und bin vom Handball in den Fußball gewechselt. Dann habe ich von der F-Jugend bis zur C-Jugend Fußball beim FC Rot gespielt, was mir viel Spaß bereitet hat.

Auf irgendeiner Familienfeier, das genaue Datum weiß ich nicht mehr, hat mein Onkel Bernd, der selbst ein erfolgreicher Rechtsaußen war, zu mir gesagt, dass ich doch wieder mit dem Handballspielen anfangen und mein Talent, da ich Linkshänder bin, nicht verschwenden soll. Er hat das, denke ich, wohl eher so daher gesagt, weil es immer darum ging, ob Handball oder Fußball besser ist. Aber ich habe mir meine Gedanken gemacht und da mein Onkel selbst früher in der Bundesliga (Leutershausen) und 2. Liga aktiv war, hab ich mich dazu entschieden Handball noch zusätzlich zum Fußball weiterzumachen.

Das war in der Saison 2007/08 und das zweite Jahr C-Jugend für den 1993er Jahrgang. Also hab ich ein Jahr beides, Handball und Fußball, gespielt. Zum Ende der Saison hin habe ich mir gesagt, dass das so nicht weiter gehen kann, da sich die Spiele einerseits überschnitten haben, der Zeitaufwand groß war und man sich nicht voll und ganz auf eine Sportart konzentrieren konnte. Da mir der Handball zu der Zeit mehr Spaß machte, meine Freunde dort spielten und wir in der höchsten Jugendliga (Talentliga) spielten, blieb ich beim Handball und hörte schließlich mit einem weinenden Auge mit dem Fußballspielen auf.

Wie fühlt man sich als Spitzenreiter der Torschützenliste?

Marius Steinhauser:
Natürlich ist das ein schönes Gefühl, wenn man sieht, dass sich die harte fast tägliche Trainingsarbeit lohnt und man am Wochenende seine Leistung abrufen kann. Aber in erster Linie ist Handball ein Mannschaftssport und hier geht es drum als Mannschaft Erfolg zu haben. Dazu trägt jeder einzelne Spieler seinen Teil bei, und ich freue mich, wenn ich mit meinen Toren der Mannschaft weiterhelfen kann. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich diese große Zahl an Toren nur mit Hilfe meiner Teamkameraden erzielen konnte. Denn wenn man Mal überlegt, wie viele Konter unser Torwart Max Schneider oder unsere Abwehr mir vorwirft, ist das schon sensationell. Da muss ich als Spieler nur noch den Ball fangen und das Tor treffen.

Was ist Deiner Meinung nach der Grund für deine vielen Tore bei der HG?

Marius Steinhauser:
Das ist eine gute Frage! Ich denke, ich hab eine sehr gute handballerische Ausbildung beim TSV Rot genossen und habe mich, meiner Meinung nach, unter den dortigen Bedingungen optimal weiterentwickelt. Doch den letzten Schliff gab es hier bei der HG. Durch den Wechsel hatte ich plötzlich ganz andere Trainingsmöglichkeiten und alles war noch viel professioneller. Durch das tägliche Training lernt man viel dazu und wird vor allem auch in den Bereichen Kraft und Athletik hervorragend ausgebildet. All das hat letztendlich auch den Ausschlag gegeben.

Das Spielsystem ist natürlich auch sehr optimal für mich. Wir haben entweder eine aggressive 3:2:1-Abwehr oder eine bombensichere 6:0 und in beiden Abwehrsystemen sind wir auf Ballverluste des Gegners aus und können so unser schnelles Spiel nach vorne, was mir persönlich sehr liegt, aufziehen. Und vorne im Angriff schenken mir meine Trainer das nötige Vertrauen und geben mir auf Rechtsaußen und im rechten Rückraum viel Spielzeit, um mich somit in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Ich bin sowieso ein sehr ehrgeiziger Spieler und will mich in jedem Training und Spiel beweisen. Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, wieso es diese Saison so gut klappt.

Wie beurteilst Du den bisherigen Saisonverlauf in der Bundesliga?

Marius Steinhauser:
Ich denke, diese Saison ist bisher von „ganz okay“ bis aktuell „sehr zufrieden“ verlaufen. Ganz okay deswegen, weil wir vor allem in der Hinrunde nicht immer unser ganzes Potenzial abrufen konnten und manchmal nicht clever genug agiert haben, was einige, meiner Meinung nach, unnötige Punktverluste zur Folge hatte. Aber Fehler sind eben da, um daraus zu lernen und sie abzustellen, was uns mittlerweile in der Rückrunde sehr gut gelingt. Ich denke vier Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage sind mehr als zufriedenstellend und sprechen für die Entwicklung der Mannschaft. Und mit dem aktuellensiebten Tabellenplatz haben wir uns eine gute Ausgangsposition für die letzten vier Bundesligaspiele erarbeitet und hoffen, dass wir sie positiv gestalten können.

Macht Dir das parallele Spielen in „Erster“ und „A1“ Probleme oder Spaß?

Marius Steinhauser:
Da ich sehr handballverrückt bin, macht es mir natürlich viel Spaß im Kader der ersten Männermannschaft mitzuwirken und Erfahrungen im Seniorenbereich zu sammeln. Und vor allem schenkt mir Trainer Christian de Maria auch das nötige Vertrauen und gibt mir mittlerweile, auch durch die Verletzung von Jens Zwissler bedingt, viel Spielzeit. Allerdings stellt das auch eine sehr große zeitliche und körperliche Doppelbelastung unter der Woche und an den Wochenenden dar. Da steigt dann auch die Verletzungsgefahr, von denen ich im bisherigen Saisonverlauf jedoch so gut wie verschont blieb.

Dein Ausblick für Samstag mit der A-Jugend gegen Ottenheim/Altenheim und anschließend in der Männer-Oberliga gegen Heidelsheim/Helmsheim?

Marius Steinhauser:
Am Wochenende stehen mal wieder zwei Spiele für mich auf dem Plan. Zuerst mit der A-Jugend gegen die SG Ottenheim/Altenheim und danach mit der 1. Mannschaft gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim. Bei der A-Jugend wird es ein brisantes und spannendes Spiel werden, denn beide Mannschaften werden sich nichts schenken, um die zwei Punkte einzufahren. Ich hoffe auf eine volle Halle, mit deren Hilfe wir diese Partie zu unseren Gunsten entscheiden wollen. Bei der 1. Mannschaft zählt meiner Meinung nach nur ein Sieg, und wir sollten an die Leistung in der Vorwoche beim TV Großsachsen anknüpfen. Doch es ist Vorsicht geboten, und wir müssen wie in jedem Spiel mit voller Konzentration und 100% Willen zu Werke gehen, um auch diese Partie für uns zu entscheiden.