Chile siegt gegen Saudi-Arabien und legt Latte für Österreich hoch

Chile könnte erstmals in die Hauptrunde einer Weltmeisterschaft einziehen. Am Nachmittag besiegten die Südamerikaner Saudi-Arabien mit 32:27 und erledigten so ihre Pflichtaufgabe. Ob es reicht, das wird sich im nächsten Spiel heraustellen: Österreich benötigt einen Sieg mit zehn Toren Differenz, bei mir als 38 eigenen Treffer würden auch zehn reichen. Sollte Tunesien mit weniger als vier Toren verlieren, würden die Nordafrikaner in dem Vergleich dreier punktgleicher Teams weiter kommen - Chile, das Österreich besiegte, muss hingegen auf einen österreichischen Sieg mit vier bis zehn Toren Differenz hoffen. Mit einem oder zwei Punkten würde Tunesien hingegen für klare Verhältnisse sorgen.

Nur vereinzelt fanden ein paar Zuschauer an diesem letzten Vorrundenspieltag in Herning den Weg zum ersten Spiel am Nachmittag. Dabei hatte die Partie zwischen den Südamerikanern aus Chile und Saudi-Arabien noch Auswirkungen auf die abschließende Gruppenkonstellation.

Emil Feuchtmann warf seine Chilenen nach sieben Minuten erstmals mit zwei Toren in Führung und Salinas erhöhte auf 7:4. Chile machte das Spiel und baute die Führung weiter aus. Erneut war es Salinas, der beim 11:6 zur ersten Führung mit fünf Toren traf.

Die Auszeit von Boris Denic folgte auf dem Fuß, aber auch nach der Besprechung kam Saudi-Arabiem nur schwer zu Erfolgen. Man merkte dem Team die Müdigkeit aus den letzten vier Spielen an, es fehlte ihnen am Spiel in die Tiefe, die Bälle wurden zu sehr in der Parallelbewegung im Angriff gespielt.

Bruder-Duelle

Bei Chile warfen die Feuchtmann-Brüder in der ersten Halbzeit zusammen elf Tore, bei Saudi-Arabien kamen die beiden Alsalem-Brüder, die auf dem Feld agieren, auf neun Tore. Ihr dritter Bruder, der im Tor steht, parierte hingegen nur einen der ersten zwölf Würfe auf sein Tor und wurde nach einer guten Viertelstunde durch seinen Partner im Tor. Amro Mohammed, ersetzt.

Zur Pause schien die Vorentscheidung bereits gefallen: Chile führte mit 21:13, Österreichs Hoffnung auf Schützenhilfe von Saudi-Arabien schien vergebens. In der 35. Minute tankte sich Emil Feuchtmann bis zum Sechs-Meter-Raum durch und erzielte beim 24:14 die ersten Führung mit zehn Toren. Die Weichenschienen endgültig gestellt.

Doch Saudi-Arabien kämpfte sich noch einmal zurück in die Partie. Beim 24:29 war der Rückstand halbiert. Chile hatte den Faden verloren, der Außenseiter verpasste allerdings in der Folge weitere hochkarätige Chancen: Zwei Gegenstöße und zwei Würfe von der Rechtsaußen-Position ans Holz brachten keinen Erfolg - und hätten Saudi-Arabien gar bis auf ein Tor hernaführen können. So aber blieb der Abstand von fünf Toren bestehen, denn auch Chile traf in dieser Phase nicht.

Erst Erwin Feuchtmann erhöhte dann auf 30:24, da waren noch vier Minuten zu spielen und Chiles Sieg war trotz der Schwächephase im zweiten Abschnitt bereits unter Dach und Fach. Saudi-Arabien hatte durch die schlechte Chancenverwertung eine mögliche Aufholjagd verpasst und musste sich auch im fünften Spiel der WM geschlagen geben. Chile wird das 32:27 unterdessen schnell abhaken und mit Spannung auf das sich anschließende Duell zwischen Österreich und Tunesien blicken. "Wir haben unsere Pflicht getan. Nun warten wir auf das Ergebnis des zweiten Spiels", so Erwin Feuchtmann.

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