Die ältesten Spieler kommen aus Kiel: Wie wichtig ist Erfahrung beim EHF Champions League Final Four?

Wie entscheidend ist spielerische Erfahrung im Wettstreit um die EHF Champions League? Diese Frage hat sich Björn Pazen für die Website der EHF gestellt und sich das Alter der teilnehmenden Spieler des EHF Champions League Final Four 2022 genauer angeschaut. Das Ergebnis: Wenn das Alter die Gewinnchancen steigert, dann hätte der THW Kiel gute Karten.

Unter den ältesten fünf Spielern des diesjährigen Final Four stehen gleich drei in Diensten der Zebras. Mit jeweils 35 Jahren teilen sich Steffen Weinhold (THW Kiel) und der Tunesier Youssef Benali (FC Barcelona) den fünften Rang. Petar Nenadic (Veszprem) gehört mit 36 Jahren weiterhin zu den wichtigsten Spielern für seinen Verein und hat zudem noch Chancen auf die Torjägerkrone der diesjährigen Champions League Spielzeit.

Die beiden ältesten Spieler stehen jedoch beim deutschen Rekordmeister unter Vertrag: Pavel Horak bestreitet im Rahmen des EHF Champions League Final Four seine letzten Spiele für die Zebras. Wohin es den 39-Jährigen dann verschlägt, ist derzeit noch nicht bekannt.

Sofern sich Hendrik Pekeler nicht schwer verletzt hätte, wäre Horak vermutlich der älteste Spieler in Köln gewesen. So fällt dieser Titel jedoch Bjarte Myrhol zu. Der Norweger feierte im vergangenen Monat seinen 40. Geburtstag.

Ältester Champions League Sieger aller Zeiten

Sollte der THW Kiel die Champions League gewinnen, wäre Myrhol jedoch nicht der älteste Spieler aller Zeiten, der diesen Titel holen würde. Doch es würde sich in gewisser Weise eine Geschichte wiederholen: Andrej Xepkin gewann 2007 ebenfalls mit dem THW die Königsklasse. Auch er wurde reaktiviert, nachdem die Kieler vom Verletzungspech geplagt waren. Zu dem Zeitpunkt war er 42 Jahre alt.

Dass diese Altersklassen beim EHF Champions League Final Four durchaus üblich sind, zeigte noch im vergangenen Jahr Kiril Lazarov, als er mit 41 Jahren für HBC Nantes teilnahm. Der älteste MVP hingegen ist bislang Torhüter Arpad Sterbik, der diesen Titel mit 37 Jahren erringen konnte.

Nur zwei Spieler unter 20 Jahren

Das EHF Champions League Final Four zeigt aber auch: Im Vergleich zu anderen Ballsportarten, dauert es im Handball etwas länger, bis Spieler das Niveau für die europäische Spitzenklasse erreichen. Die jüngsten Teilnehmer sind aus dem Jahrgang 2002: Cezary Surgiel (Kielce, 19 Jahre), Peter Lukasz (Veszprém, 19 Jahre), Leon Ciudad-Benitez (Kiel, 20 Jahre) und Zoran Ilic (Veszprém, 20 Jahre).

Auf der anderen Seite kann Domen Makuc am Wochenende einen Rekord einstellen: Mit 21 Jahren hat er die Chance, mit Aron Palmarsson gleichzuziehen und in diesem Alter bereits zwei Champions League Trophäen zu gewinnen.