- Anzeige -

20.11.2019 08:44 Uhr - Beachhandball - jun

"Wir finden Online-Spielpläne wichtig": Drei Fragen zur GBO-Serie 2020 an ... Kerstin Kattner (Beach Bazis)

Kerstin Kattner (links) zogh im Interview eine Bilanz der zurückliegenden GBO-Saison. Kerstin Kattner (links) zogh im Interview eine Bilanz der zurückliegenden GBO-Saison.
Quelle: Team
Nach dem Sommer ist vor dem Sommer: Die Beachhandball-Saison 2019 ist vorbei, doch im Hintergrund laufen die Planungen für die kommende Spielzeit bereits. Der DHB will bis Jahresende den Spielort für die Deutsche Meisterschaft bekannt geben und auch bei den Teams blickt man bereits voraus. Kerstin Kattner aus dem Organisationsteam der Beach Bazis, wünscht sich die Einführung von Online-Spielplänen und merkt an: "Da bei einigen Beachcups vor allem viele örtliche Mannschaften mit "Freizeitcharakter" auflaufen, wäre von den Veranstaltern zu überlegen, in welche Richtung es gehen soll."

Wie fällt eure Bilanz zur den zurückliegenden GBO-Serie bzw. dem Finalturnier in Berlin aus?

Kerstin Kattner:
Generell war 2019 zu beobachten, dass das Interesse am Beachhandball immer größer wird, was eine erfreuliche Entwicklung für diese Sportart darstellt. Was in der Vergangenheit auf dem Freizeit- und Spaßsektor angesiedelt war, bekommt immer größere Ernsthaftigkeit - das heißt, die Konkurrenz wird deutlich stärker. Das Niveau der einzelnen Mannschaften steigt, was man auch am Interesse für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft feststellen kann. Anhand der vielen ShootOut in Berlin sieht man, wie nahe die Mannschaften leistungsmäßig beisammen sind.

Die ausgerichteten GBO-Turniere werden zunehmend professioneller. Unseres Erachtens ist das führende Turnier der Karacho Beach Cup. Bei "nur" zwei Beachplätzen schaffen es die Organisatoren, ein gutes Zeitmanagement hinzubekommen und auch bei der Ausrichtung wird mit den dazugehörigen witzigen Kommentaren von der Sprecherkabine ein tolles Turnier auf die Beine gestellt. Dicht gefolgt von Kelkheim ist Ismaning. Die Rundumversorgung inklusive Sanitäter vor Ort für eine schnelle Hilfe macht jedes Jahr wieder Freude, dort anzutreten. Köln-Flittard hat 2019 mit einem dritten Beachplatz aufgefahren, was den Turnierablauf erheblich entspannt hat.

Die Supercups sind zu Recht auf einem guten Weg, bei den Beachcups fehlt es oftmals noch an der genügenden Ausbildung von den Schiedsrichtern. Da bei einigen Beachcups vor allem viele örtliche Mannschaften mit "Freizeitcharakter" auflaufen, wäre von den Veranstaltern zu überlegen, in welche Richtung es gehen soll.

Freizeit-Beachhandball soll unbedingt auch seinen Platz haben, wenn diese Turniere allerdings als GBO-Turniere gemeldet sind, sollte dann auch eine gewisse Regelkunde bei den Mannschaften da sein bzw. vom Veranstalter gefordert und eingehalten werden. Das haben wir an der einen oder anderen Stelle bei den Beachcups etwas vermisst.

Bei den Supercups wären noch Überlegungen anzustellen, ob Nationalmannschaften, die bei der Punktevergabe keine Rolle spielen, eine Mannschaft im Achtelfinale aus dem Turnier "kicken" können - so geschehen beispielsweise in Kelkheim. Wir finden es gut, dass Nationalmannschaften die Turniere bereichern, aber das "rauskicken" stellt unseres Erachtens eine Wettbewerbsverzerrung dar, da diese Mannschaften naturgemäß stärker sein müssen.

Das Finalturnier in Berlin war dieses Jahr deutlich besser als 2018. Durch den veränderten Modus gab es auch eine gewisse Zufriedenheit bei den Aktiven. Erfreulich war auch der dritte Beachplatz, sodass die einzelnen Platzierungen rausgespielt werden konnten. Wenn man es bis nach Berlin geschafft hat, spielt es dann doch eine gewisse Rolle, ob man Fünfter oder Achter geworden ist. Schön fanden wir die Einführung eines Teamhotels. Trotz Anfangsschwierigkeiten bei den Buchungen - was am Management des Hotels lag - fanden wir die Idee an sich sehr gut.

Den finanziellen Rahmen überstrapazieren


- Anzeige -


Welche Wünsche hättet ihr für die kommende Saison?

Kerstin Kattner:
Wir finden Online-Spielpläne wichtig, die jederzeit aktualisiert werden, wie sie beispielsweise Köln-Flittard hat. Das erleichtert erheblich die Rechnerei, wenn einige Mannschaften auf Punktgleichheit zusteuern und fördert die Transparenz, wenn man weiß, wie das "Gegenüber" schon gespielt hat.

Der DHB erwägt, mit dem Finalturnier nach Cuxhaven zu gehen. Was ist eure Meinung dazu?

Kerstin Kattner:
Wir finden es spannend, auch einmal an einem echten Strand anzutreten und Cuxhaven ist ein neues Ziel für uns. Für die bayerischen Mannschaften wird die Entfernung allerdings eine echte Herausforderung darstellen - sowohl von der Organisation, als auch finanziell, zumal die Überlegungen sind, an dem gleichen Wochenende auch die Deutschen Jugend-Meisterschaften dort auszutragen.

Die Beach Bazis waren 2019 mit einer Damenmannschaft und zwei Jugendmannschaften bei den Deutschen Meisterschaften vertreten. Wenn wir jetzt alle drei Mannschaften - so wir uns qualifizieren - 2020 nach Cuxhaven bringen wollen, müssen wir leider zugeben, dass es wahrscheinlich den finanziellen Rahmen überstrapazieren wird - Fahrtkosten, Meldegebühren, Hotel -, da nicht immer auf Sponsoren zurückgegriffen werden kann, da diese meistens im Heimatverein schon an die Halle gebunden sind.

Berlin war für die Mannschaft - und letzten Endes auch für die Fans - leichter zu erreichen. Zumindest für die Deutsche Jugend-Meisterschaft wäre es schön, diese in der unteren Deutschlandhälfte auszutragen, wenn die Deutsche im Aktivenbereich im Norden stattfindet.

Beachten Sie auch: