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10.09.2020 17:35 Uhr - 1. Bundesliga - red

Bayerische Handball-Bundesligisten mit Schreiben an Ministerpräsident Markus Söder

Der TV Großwallstadt und die weiteren bayerischen Bundesligisten hoffen auf ZuschauerDer TV Großwallstadt und die weiteren bayerischen Bundesligisten hoffen auf Zuschauer
Quelle: pfl
Gemeinsam mit Proficlubs aus dem Basketball, Eishockey und Volleyball haben sich die fünf in der 1. und 2. Bundesliga spielenden Handball-Clubs HC Erlangen, HSC 2000 Coburg, Rimparer Wölfe, TV Großwallstadt und TuS Fürstenfeldbruck zu einer Initiative "Teamsport Indoor Bayern" zusammengeschlossen und sich mit einem Brief an den für den Sport zuständigen bayerischen Innenminister sowie Ministerpräsident Markus Söder gewandt.

"In diesem Brief appellieren wir an Sie, schnellstmöglich eine Öffnung unserer Spielstätten für Zuschauer zu ermöglichen. Für unsere Sportarten, bei denen 25 % - 30 % der Gesamteinnahmen durch den Verkauf von Eintrittskarten als direkte Einnahmequelle bestehen und weitere 60 - 70 % von indirekten Einnahmen durch Sponsoring- und Cateringeinnahmen erzielt werden, ist ein Spielbetrieb ohne Zuschauer keine Option", heißt es in dem Schreiben, dass der Redaktion von handball-world vorliegt.

Sponsoren würden in der aktuellen Phase jeden Euro zwei Mal umdrehen und prüfen, wie viele Personen die Werbung erreicht. "In Bayerns Sporthallen ist derzeit die Realität: Niemanden", so die Vereine. Zudem würde durch das Fehlen der Zuschauer das vermittelte Zusammengehörigkeitsgefühl sowie die Vorbildfunktion und Motivation für Kinder und Jugendliche fehlen.

"Die Voraussetzungen, unseren Sport in den Arenen dieses Landes zu betreiben, haben wir durch ausgefeilte Hygiene- und Betriebskonzepte, die auf die jeweilige Spielstätte abgestimmt sind, geschaffen. In diesen haben wir Rücksicht auf alle Belange wie Anreise, Ein- und Auslassprozedere, Reinigungs- und Hygienekonzept, Besucherführung und Ablauf, Gastronomiekonzept und Teilnehmerkommunikation und Rückverfolgbarkeit genommen", so die Vereine.

"Wieder zwischen 200 und 400 Zuschauer zuzulassen, ist eine wichtige Maßnahme für den Amateursport. Die als Voraussetzung für die Amateure definierten Hygiene- und Infektionsschutzkonzepte werden im Profi-Sport derweil um einiges übertroffen und rechtfertigen somit mehr Zuschauer in die Arenen zu lassen", fordern die Bundesliga-Vereine aus verschiedenen Sportarten, die auch auf die Bedeutung als Wirtschaftsfaktor für die Region sowie ihren sozialen Beitrag verweisen.

"Die Behörden vor Ort kennen die Situation der jeweiligen Arena. Unsere Empfehlung ist daher den örtlichen Behörden, in Kooperation mit den Vereinen, die Entscheidung über Anzahl der Zuschauer und notwendige Maßnahmen zu übertragen. Gesundheitsbehörde und Ordnungsamt können anhand der vorgelegten individuellen Hygiene- und Betriebskonzepte für die Arena einschätzen, welche Einschränkungen notwendig sind", so die Vereine.

"Dafür bedarf es einer Entscheidungsgrundlage auf Landesebene und somit einen Rahmen in dem die Entscheidung zulässig ist", konkretisieren die Clubs zu ihrer Forderung an die bayerische Landesregierung und fügen an: "Wir betonen ausdrücklich, mit 200 Zuschauern in der Halle werden wir Vereine nicht überleben können. Das wird auch durch das Nothilfe-Paket für den Wegfall von Zuschauereinnahmen bei weitem nicht kompensieren."

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