Mattias Andersson war bei über der Hälfte der Nordderbys dabei
Quelle: Bock auf Handball22.04.2023 14:05 Uhr - 1. Bundesliga - Mattias Andersson, Bock auf Handball
Bock auf Handball: Mattias Andersson über das Derby THW Kiel gegen SG Flensburg-Handewitt
Am morgigen Sonntag, in genau 24 Stunden, steht das Nordderby Nummer 108 an. Mattias Andersson war bei gut der Hälfte der bisher ausgetragenen Derbys sowohl auf der Seite der SG Flensburg-Handewitt wie auch des THW Kiel nicht nur dabei, sondern oftmals auch ein zentraler Akteur. Der Torhüter berichtete in der vierten Ausgabe von Bock auf Handball über seine Erfahrungen und die allgemeine Bedeutung solcher packender Duelle. In diesem Heft gibt es neben sechs weiteren hitzigen Vergleichen auch zahlreiche interessante Geschichten, beispielsweise über Andy Schmid, Dinah Eckerle, Lasse Svan und Michael Damgaard sowie Meinungen zum "gläsernen Athleten" oder die ausführliche Hintergrundstory zu Aufsteiger TuS N-Lübbecke. Mittlerweile ist bereits Ausgabe Nummer zehn von Bock auf Handball sowie aktuell ein Sonderheft zum THW Kiel erschienen.
Mattias Andersson in Bock auf Handball über die Faszination des Derby THW Kiel gegen SG Flensburg-Handewitt:
Es ist bekannt und selbstverständlich, dass Derbys im Sport besondere Bedeutung haben: für die Klubs, die Spieler und die Fans. Daher kochen in und vor diesen Duellen meist die Emotionen besonders hoch. Das ist wenig überraschend und schon oft erzählt worden. Allerdings haben meiner Meinung nach Derbys auch eine nicht so oft erwähnte wichtige Funktion: sie sind gesellschaftlich wertvoll.
Das habe ich bereits in meiner Jugend in Ystad gemerkt. Der Handball ist Fixpunkt in dieser 30.000-Einwohner-Stadt im Süden von Schweden. Mit meinem Jugendverein Ystads IF HK und dem Lokalrivalen IFK Ystad konkurrieren dort zwei sehr erfolgreiche Klubs auf engstem Raum. Und davon profitieren alle, man schaukelt sich gegenseitig hoch, treibt sich an. Dieser Umstand hat Ystad zur Wiege des schwedischen Handballs gemacht. Herausragende Trainer und Spieler kommen von dort. Ich bin mir sicher: die Nachbarschaft, die Derbys haben daran entscheidenden Anteil.
Im deutschen Handball ist das Derby zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt natürlich herausragend. Zwei Städte, in denen der Handball eine zentrale Rolle spielt. Zwei Klubs, die sich auf höchstem Niveau begegnen, dabei um nationale und sogar internationale Titel konkurrieren. Das ist schon sehr speziell und nach meiner Einschätzung im aktuellen Welt-Handball einmalig.
Und daher habe ich es immer als besonders empfunden, als Spieler im Derby dabei zu sein. In über der Hälfte der über 100 Derbys zwischen Flensburg und Kiel habe ich mitgewirkt. Ich meine, in 55. Kein anderer Spieler war so oft dabei. Das macht mich schon etwas stolz.
Beide Vereine haben ihre ganz eigene Identität. Bei der SG Flensburg-Handewitt wird traditionell sehr viel Wert auf schnelles Spiel über die Außen gelegt. Beim THW gehört ein dominanter Rückraum zur Klub-DNA.
Gleich mein erstes Derby werde ich nie vergessen. 2002 gewannen wir mit dem THW in Flensburg, sicherten uns so im Fernduell mit Nordhorn die Meisterschaft. Geradezu sensationell war der Triumph mit der SG Flensburg-Handewitt 2014 in Köln im Finale der Champions League - ausgerechnet gegen den klar favorisierten THW. Kurzum: ich habe viele tolle Erinnerungen an die Derbys. Sie bilden absolute Höhepunkte in (m)einem Sportlerleben.
Ich bin davon überzeugt, dass Flensburg und Kiel durch die Konkurrenz des Erzrivalen in der Nähe beide immer besser geworden sind. Ein starker Nachbar ist ein enormer Ansporn.
Ganz persönlich wertvoll war für mich auch, dass ich mich mit den herausragenden Torleuten messen konnte. Mit Niklas Landin und Thierry Omeyer waren zwei der besten Keeper der Welt meine Gegner und Teamgefährten. Das motiviert enorm.
Für mich sind Derbys das Salz in der Suppe. Egal, ob mit Flensburg oder gegen Flensburg. Egal, ob mit Kiel oder gegen Kiel. Ohne meine Derby-Erlebnisse würde mir viel von dem fehlen, was mein Leben als Handballer so schön, aufregend und bereichernd macht.
» weitere interessante Geschichte gibt es in der Bock auf Handball
Inhaltsverzeichnis Bock auf Handball - Sonderheft THW Kiel
Über Bock auf Handball
Das Handball-Magazin "Bock auf Handball" gibt es nun schon in der zehnten Ausgabe - am » Kiosk, sowie als digitale Ausgabe im » iKiosk - zudem wurde das erste Sonderheft zu einem Verein herausgebracht - in diesem gibt es 124 Seiten THW Kiel als Lesestoff. Die früheren und die aktuelle Ausgabe können - ebenso wie das Sonderheft zum THW Kiel - als Einzelausgabe im Bock auf Handball Shop bestellt werden oder im Jahres-Abo.
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22.04.2023 14:05 Uhr - 1. Bundesliga - Mattias Andersson, Bock auf Handball
Bock auf Handball: Mattias Andersson über das Derby THW Kiel gegen SG Flensburg-Handewitt
Mattias Andersson war bei über der Hälfte der Nordderbys dabei
Quelle: Bock auf HandballAm morgigen Sonntag, in genau 24 Stunden, steht das Nordderby Nummer 108 an. Mattias Andersson war bei gut der Hälfte der bisher ausgetragenen Derbys sowohl auf der Seite der SG Flensburg-Handewitt wie auch des THW Kiel nicht nur dabei, sondern oftmals auch ein zentraler Akteur. Der Torhüter berichtete in der vierten Ausgabe von Bock auf Handball über seine Erfahrungen und die allgemeine Bedeutung solcher packender Duelle. In diesem Heft gibt es neben sechs weiteren hitzigen Vergleichen auch zahlreiche interessante Geschichten, beispielsweise über Andy Schmid, Dinah Eckerle, Lasse Svan und Michael Damgaard sowie Meinungen zum "gläsernen Athleten" oder die ausführliche Hintergrundstory zu Aufsteiger TuS N-Lübbecke. Mittlerweile ist bereits Ausgabe Nummer zehn von Bock auf Handball sowie aktuell ein Sonderheft zum THW Kiel erschienen.
Mattias Andersson in Bock auf Handball über die Faszination des Derby THW Kiel gegen SG Flensburg-Handewitt:
Es ist bekannt und selbstverständlich, dass Derbys im Sport besondere Bedeutung haben: für die Klubs, die Spieler und die Fans. Daher kochen in und vor diesen Duellen meist die Emotionen besonders hoch. Das ist wenig überraschend und schon oft erzählt worden. Allerdings haben meiner Meinung nach Derbys auch eine nicht so oft erwähnte wichtige Funktion: sie sind gesellschaftlich wertvoll.
Das habe ich bereits in meiner Jugend in Ystad gemerkt. Der Handball ist Fixpunkt in dieser 30.000-Einwohner-Stadt im Süden von Schweden. Mit meinem Jugendverein Ystads IF HK und dem Lokalrivalen IFK Ystad konkurrieren dort zwei sehr erfolgreiche Klubs auf engstem Raum. Und davon profitieren alle, man schaukelt sich gegenseitig hoch, treibt sich an. Dieser Umstand hat Ystad zur Wiege des schwedischen Handballs gemacht. Herausragende Trainer und Spieler kommen von dort. Ich bin mir sicher: die Nachbarschaft, die Derbys haben daran entscheidenden Anteil.
Im deutschen Handball ist das Derby zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt natürlich herausragend. Zwei Städte, in denen der Handball eine zentrale Rolle spielt. Zwei Klubs, die sich auf höchstem Niveau begegnen, dabei um nationale und sogar internationale Titel konkurrieren. Das ist schon sehr speziell und nach meiner Einschätzung im aktuellen Welt-Handball einmalig.
Und daher habe ich es immer als besonders empfunden, als Spieler im Derby dabei zu sein. In über der Hälfte der über 100 Derbys zwischen Flensburg und Kiel habe ich mitgewirkt. Ich meine, in 55. Kein anderer Spieler war so oft dabei. Das macht mich schon etwas stolz.
Beide Vereine haben ihre ganz eigene Identität. Bei der SG Flensburg-Handewitt wird traditionell sehr viel Wert auf schnelles Spiel über die Außen gelegt. Beim THW gehört ein dominanter Rückraum zur Klub-DNA.
Gleich mein erstes Derby werde ich nie vergessen. 2002 gewannen wir mit dem THW in Flensburg, sicherten uns so im Fernduell mit Nordhorn die Meisterschaft. Geradezu sensationell war der Triumph mit der SG Flensburg-Handewitt 2014 in Köln im Finale der Champions League - ausgerechnet gegen den klar favorisierten THW. Kurzum: ich habe viele tolle Erinnerungen an die Derbys. Sie bilden absolute Höhepunkte in (m)einem Sportlerleben.
Ich bin davon überzeugt, dass Flensburg und Kiel durch die Konkurrenz des Erzrivalen in der Nähe beide immer besser geworden sind. Ein starker Nachbar ist ein enormer Ansporn.
Ganz persönlich wertvoll war für mich auch, dass ich mich mit den herausragenden Torleuten messen konnte. Mit Niklas Landin und Thierry Omeyer waren zwei der besten Keeper der Welt meine Gegner und Teamgefährten. Das motiviert enorm.
Für mich sind Derbys das Salz in der Suppe. Egal, ob mit Flensburg oder gegen Flensburg. Egal, ob mit Kiel oder gegen Kiel. Ohne meine Derby-Erlebnisse würde mir viel von dem fehlen, was mein Leben als Handballer so schön, aufregend und bereichernd macht.
» weitere interessante Geschichte gibt es in der Bock auf Handball
Inhaltsverzeichnis Bock auf Handball - Sonderheft THW Kiel
Über Bock auf Handball
Das Handball-Magazin "Bock auf Handball" gibt es nun schon in der zehnten Ausgabe - am » Kiosk, sowie als digitale Ausgabe im » iKiosk - zudem wurde das erste Sonderheft zu einem Verein herausgebracht - in diesem gibt es 124 Seiten THW Kiel als Lesestoff. Die früheren und die aktuelle Ausgabe können - ebenso wie das Sonderheft zum THW Kiel - als Einzelausgabe im Bock auf Handball Shop bestellt werden oder im Jahres-Abo.
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