Leipzig mit erfolgreichem Déjà-vu: DHfK dreht dank Birlehm und Semper auch Partie in Minden

Gegen die Füchse Berlin hatte der SC DHfK Leipzig am Sonntag ein 1:7 noch in einen Sieg umgewandelt, in Minden gelang dem Team von Andre Haber heute ein Déjà-vu: Die Gäste waren sogar mit 1:8 im Hintertreffen, doch zehn Treffer von Franz Semper und über zwanzig Paraden von Joel Birlehm hielten die Leipziger zunächst im Spiel und nach dem Seitenwechsel drehten die Gäste die Partie. Die Fehlerzahl im Angriff sank, die Deckung war stabil - am Ende reichte dies für einen 25:21-Erfolg. Während GWD nun 0:4 Punkte hat, stehen bei Leipzig 4:0 zu Buche.

Der Start in die Saison war für beide Teams unterschiedlich verlaufen: GWD Minden ging in Hannover zwar über weite Strecken das Tempo der Gastgeber mit, musste sich am Ende aber mit 30:36 geschlagen geben. Bei Leipzig sah es hingegen nach verpatzten ersten Minuten lange Zeit nach einer Niederlage gegen die Füchse Berlin aus, doch diese konnte mit einer furiosen Aufholjagd abgewendet werden - mit einem 24:23 wurden die ersten Punkte verbucht.

Allerdings verschlief Leipzig auch im zweiten Spiel der Saison den Start: Der erste Angriff endete mit einem Ballverlust, der zweite mit einer Parade von Malte Semisch. Marian Michalczik konnte mit einem Doppelschlag so für ein schnelles 2:0 sorgen. Franz Semper gelang dann zwar der erste Treffer, doch die Antwort von Christoffer Rambo folgte umgehend.

Joel Birlehm setzte danach mit einer Glanztat zwar ein weiteres Zeichen, doch Leipzig konnte die Vorlage nicht nutzen - verpasste auch im zweiten Spiel die Anfangsphase komplett: Auf der Gegenseite parierte auch Semisch und dieser schickte Kevin Gulliksen auf die Reise. Der Norweger legte aus schwierigem Winkel das 5:1 nach, nach neun Minuten nahm Andre Haber die erste Auszeit.

Haber beorderte Neuzugang Marko Mamic auf das Parkett, doch die Offensive der Leipziger kam weiterhin nicht in das Spiel. Aus dem nächsten Ballverlust der Gäste konnte GWD Minden zwar kein Kapital schlagen, aber aus den nächsten: Gulliksen, Michalczik und Rambo sorgten für ein 7:1 - ein Rückstand, den Leipzig auch gegen Berlin hatte hinnehmen müssen. Und diesmal legte Gulliksen mit einem weiteren Gegenstoß zur Freude der heimischen Fans sogar noch das 8:1 nach - nach zwölf Minuten hatte GWD das Heft in der Hand.

Allerdings vergaben die Hausherren in der Folge einige gute Gelegenheiten: Franz Semper, Philipp Weber und wieder Franz Semper konnten den Abstand mit einer Dreier-Serie so wieder verkürzen. Savvas Savvas beendete dann zwar knapp fünf torlose Minuten der Mindener mit dem 9:4, doch Leipzig war nun im Spiel. Wieder war Franz Semper zur Stelle und Lucas Krzikalla brachte die Gäste beim 9:6 auf drei Tore heran. Christoph Reißky traf für GWD, doch nach Paraden von Semisch und Birlehm auf beiden Seiten, setzte Leipzig dann zunächst seine Aufholjagd fort.

Die Fehlerzahl bei GWD Minden war hoch: Luca Witzke konnte aus der zweiten Welle so seinen ersten Treffer in der ersten Bundesliga erzielen und aus dem Tempo heraus legte dann Franz Semper seinen fünften Treffer nach. Aus einem 8:1 war ein 10:8 geworden, Frank Carstens griff zur Auszeit. Doch im Angriff der Hausherren lief es weiterhin nicht rund, nicht einmal in doppelter Überzahl - der Versuch aus schwierigem Winkel wurde zur Beute von Birlehm. Auf der Gegenseite blieb aber auch Semisch ein Faktor, auch wenn ihm dann kurz vor der Pause ein Semper-Wurf durchrutschte. Doch Christopher Rambo reichten die verbleibenden Sekunden für eine Antwort, so ging es mit einem 12:9 in die Kabinen.

Nach einem Block der Leipziger Deckung sorgte mit Malte Semisch auch ein Torhüter für die erste Glanztat des zweiten Abschnitts, der Schlussmann von GWD vereitelte einen Gegenstoß. Doch Leipzig sollte seine Auholjagd weiter fortsetzen: Den Siebenmeter von Philipp Weber konnte Joscha Ritterbach nach einem Querpass von Gulliksen im Gegenstoß zwar noch beantworten, doch Semper, Binder und wieder Semper sorgten beim 13:13 dann neun Minuten nach Wiederbeginn für den Gleichstand. Wie gegen Berlin hatte Leipzig auch in Minden den Fehlstart wieder wettgemacht.



Die Außen Kevin Gulliksen und Joscha Ritterbach sowie Marian Michalczik hielten GWD Minden in der Folge noch in Vorlage, doch Leipzig glich jeweils umgehend aus. Nach dem 16:16 von Alen Milosevic bot sich den Gästen dann die Chance auf die Führung, als der für den Siebenmeter eingewechselte Jens Vortmann in diesem Duell gegen Michalczik der Sieger blieb. Ein Wechselfehler von Leipzig schob diesen aber auf, denn nach einer Glanztat des zwischen die Pfosten zurückgekehrten Birlehm war dann Franz Semper mit dem 17:16 zur Stelle.

In einer Phase mit zahlreichen Zeitstrafen konnte Gulliksen noch einmal ausgleichen, doch Leipzig blieb zunächst tonangebend: Marko Mamic, Lukas Binder und einmal mehr Franz Semper sorgten für eine Dreier-Serie zum 20:17 und brachte DHfK damit auf Kurs Auswärtssieg. Die Fehlerzahl bei Minden war nach der guten Anfangsviertelstunde einfach zu hoch: Vortmann parierte einen weiteren Siebenmeter - das Mats Korte den Abpraller erobern und Christoffer Rambo einen Treffer erzielen konnte, blieb ohne nachhaltigen Eindruck.

Auf der Gegenseite legte Marko Mamic für Lukas Binder auf, Birlehm glänzte erneut und mit den Treffern von Roscheck und Mamic zum 23:18 war die Vorentscheidung sieben Minuten vor dem Ende gefallen - ausschlaggebend war dafür vor allem eine stabilere Leistung in der Offensive mit weniger Fehlern. Minden fehlten die Treffer aus dem Umschaltspiel, denn im Positionsangriff kamen die Hausherren gegen eine nun stabile Deckung und den weiterhin glänzenden Birlehm nur vereinzelt zum Erfolg. Minden gab sich nicht auf, Leipzig behielt das Heft aber - auch dank eines weiteren von Vortmann entschärften Siebenmeters - bis zum 26:21-Endstand in der Hand.