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16.01.2019 13:08 Uhr - 1. Bundesliga - etb

Mark Schober beim Praxis-Forum Handball: "E-Handball wäre für uns als DHB enorm interessant"

Kaweh NiroomandKaweh Niroomand
Quelle: Felix Pöhland
Nach einer kurzen Kaffeepause sprach Kaweh Niroomand über das Verhältnis von Gesellschaft, Wirtschaft und Sport und welche Synergien es zwischen diesen drei Bereichen geben kann. Es folgte die Podiumsdiskussion zum Thema "E-Sport vs. Sport: Synergien oder Konkurrenten?"

Kaweh Niroomand, Manager der BR-Volleys und Mitglied der IHK Berlin Vollversammlung, eröffnete seinen Vortrag damit die Bedeutung von Berlin als Sportstadt zu erläutern, um daran auch zu verdeutlichen, welche Möglichkeiten der Sport der Stadt ermöglicht. "Sport generiert erhebliche Einnahmen für die Region und ist damit auch ein großer Wirtschaftsfaktor", erklärte Niroomand und verdeutlichte, dass Sport "nicht nur Nehmer, sondern auch Geber" sei. Einerseits sei Sport ohne Unterstützung aus der Wirtschaft nicht möglich, andererseits würde die Wirtschaft Sport als Werbe- und Kommunikationsplattform nutzen.

Im Bereich Sport und Gesellschaft betonte Niromaand, dass Sport politisch und eine zentrale Säule der Zivilgesellschaft sei. Wichtig sei jedoch, "dass sich Sport nicht parteipolitisch engagieren oder instrumentalisieren lassen darf". Auch das soziale Miteinander kann der Sport fördern. "Sport ist ein stark verbindendes Medium und ein wichtiger Sozialakteur", sagte der Manager der BR-Volleys.

Anschließend diskutierten Fabian Sieber vom Landessportbund Sachsen-Anhalt, Mark Schober, Thorsten Storm und Niklas Timmermann zum Thema "E-Sport vs. Sport: Synergien oder Konkurrenten?".
Mark Schober und Thorsten Storm sehen eine große Chance für den klassischen Sport. "E-Handball wäre für uns als DHB enorm interessant", gesteht Mark Schober. Weil es aktuell aber keine Handballsimulation gibt, wie es beim Fußball mit FIFA der Fall ist, spielt der E-Sport in dem Sinne nicht die große Rolle für den Deutschen Hanballbund.

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Thorsten Storm, welcher nach der Saison den THW Kiel verlässt und sich dem E-Sport anschließt, freut sich auf die neue Aufgabe. "Der E-Sport kann sich frei entwickeln. Und ich lerne sehr viel Neues." Ob Profisportler wie Handballer von E-Sport profitieren können, schließt Storm nicht aus: "Beispielsweise bei Andreas Wolff weiß ich, dass er gerne an der Playstation spielt und dadurch ist er auch nicht schlechter geworden."

Niklas Timmermann, 1. Vizepräsident des eSport-Bund Deutschland e.V., plädiert auf mehr Offenheit in der Gesellschaft für den E-Sport. "Hier müssen Strukturen genutzt werden und keine Parallelstrukturen neu geschaffen werden." Dabei verweist Timmermann auf die Möglichkeiten dieser enorm großen wirtschaftlichen Bewegung. "Der E-Sports, der große Halle füllt, ist nur die Spitze des Eisberges." Gerade im asiatischen Markt steht der E-Sport dem klassischen Sport in Nichts nach.

Fabian Sieber hingegen war kritisch gegenüber dem Thema: "Es entsteht Spielsucht und eine ungesunde Lebensweise." Zudem seien Spiele wie Counter Strike aufgrund ihrer Gewaltdarstellung nicht im Sinne des DOSB vertretbar. "Es gibt ethisch moralische Grenzen, die aktuell in Spielen nicht vertretbar sind", so Sieber.

Auch aufgrund der möglichen Nachteile und Unsicherheiten ist der E-Sport in Deutschland noch nicht vollends in der Gesellschaft angekommen. Vor allem die vom DOSB geforderte Abgrenzung zwischen E-Sport und E-Gaming kritisiert Niklas Timmermann. "Wenn nur Sportsimulationen als E-Sport für Vereine anerkannt werden, bricht 95 Prozent des Marktes weg. Dann kann man es auch sein lassen." Zu diesen besagten marktführenden Spielen gehören vor allem League of Legends, Counter Strike und Fortnite. Sportsimulationen wie FIFA sollen vom Marktanteil her nur einen geringen Bruchteil ausmachen.



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